Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland: Wandern von Sachsen nach Thüringen

Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland verläuft auf rund 290 km von Sachsen bis hinein nach Thüringen über die höchsten Gipfel des Erzgebirges und Vogtlandes und bietet eine naturnahe Landschaft und zahlreiche Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke.

Highlights und Etappen auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland

Abendstimmung im Erzgebirge - Kammweg Erzgebirge-Vogtland

Abendstimmung im Erzgebirge © Gunar – stock.adobe.com

Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland führt von Altenberg bis nach Blankenstein in Thüringen und bietet in seinem stetigen Auf und Ab eine naturnahe Landschaft mit seltenen Tieren und Pflanzen des Naturparks Erzgebirge/Vogtland sowie weitere Sehenswürdigkeiten wie das Spielzeugdorf Seiffen, der Skiort Oberwiesenthal und das romantische Altenberg. Ebenfalls an der Strecke liegen die Heimat des Nussknackers und eine Wiege sächsischer Braukunst. Einige Anstiege sind auf der Tour zu bewältigen: So steigt man etwa auf den Geisingberg (824 m), den Kahleberg (905 Meter), den Schwartenberg (789 Meter) sowie den Hirt- und Bärenstein bis hinaus aufs Dach Sachsens, den Fichtelberg (1.215 m). Auf dem Weg begegnet man dampfbetriebenen Bahnen, kann Handwerkern in Schauwerkstätten über die Schulter blicken und Rast an einer Talsperre machen. Der Kammweg Erzgebirge-Vogtland ist in 17 Etappen eingeteilt und durchgängig beschildert.

1. Etappe: Geising – Holzhau (25 km): Direkt zu Beginn der ersten Etappe wartet der Anstieg zum Geisenberg über Wald- und Wiesenwege vorbei an einem ehemaligen Steinbruch durch ein Naturschutzgebiet. Nach dem Abstieg warten der Kneipp-Kurort Altenberg, bevor der Aufstieg auf den Kahleberg wartet. Bergab geht es Richtung Rehefeld-Zaunhaus, dann durch das Naturschutzgebiet Hemmschuh nach Neurehefeld und schließlich bis zum Etappenziel Holzhau.

2. Etappe: Holzhau – Sayda (12 km): Erstes Zwischenziel auf der zweiten Etappe ist Rechenberg-Bienenmühle mit dem Sächsischen Brauereimuseum. Sehenswert ist hier außerdem das Flößerhaus im historischen Ortskern. Weiter geht es auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland bergauf über Wiesen am Waldrand entlang bis zum Etappenziel Sayda.

3. Etappe: Sayda – Seiffen/Erzgebirge (10 km): Von Sayda aus erreicht man über alte Pfade, die sogenannten „Böhmischen Steige“, Neuhausen mit Glashüttenmuseum, Schloss und Park Purschenstein sowie Nussknackermuseum. Auf dem Schwartenberg wartet eine Panoramaaussicht, danach wandert man auf naturnahen Wegen hinab in das Spielzeugdorf Seiffen. Ganzjährig laden hier Schauwerkstätten und das Erzgebirgische Spielzeugmuseum zum Verweilen ein.

4. Etappe: Seiffen/Erzgebirge – Olbernhau (11 km): Die viert Etappe startet an der berühmten Rundkirche Seiffen und führt zunächst hinauf zum Reicheltberg, danach wandert man durch abwechslungsreichen Mischwald in Richtung Olbernhau, auch Stadt der sieben Täler genannt. Auf dem Weg hat man einen herrlichen Blick hinab in den Talkessel von Olbernhau und zum Kamm des Erzgebirges auf tschechischer Seite. Vor Erreichen des Etappenziels wartet noch ein Anstieg sowie ein Weg an saftigen Viehweiden vorbei. In Grünthal kann man die Saigerhütte besichtigen.

Seiffen, Erzgebirge - Kammweg Erzgebirge-Vogtland

5. Etappe: Olbernhau – Kühnhaide (21 km): Die Etappe startet an der Saigerhütte und führt zunächst am idyllischen Hüttenteich vorbei Richtung Rothenthal. Man wandert oberhalb des landschaftlich reizvollen Natzschungtales und erreicht schließlich Rübenau, die größte Streusiedlung Sachsens. Weiter geht es vorbei an Gehöften und typischen Erzgebirgshäusern, an artenreichen Bergwiesen, Heilkräuterlehrpfad und Gassen bis nach Kühnhaide.

6. Etappe: Kühnhaide – Satzung (15 km): Die sechste Etappe führt vom wildromantischen Tal der Schwarzen Pockau im Naturschutzgebiet Schwarzwassertal durch pure Naturlandschaft. Am Grünen Graben, einem künstlichen Wassergraben, entlang geht es nach Pobershau, danach geht es immer am Waldrand entlang durch ein Moorgebiet Richtung Reitzenhain. Vom Hirtstein (890 m) Hat man mit etwas Glück einen Panoramablick auf das Erzgebirge, manchmal bis zum Völkerschlachtdenkmal Leipzig.

7. Etappe: Satzung – Bärenstein (23 km): Nach dem Start in Satzung geht es auf der siebten Etappe zunächst nach Schmalzgrube im Pressnitztal, danach wandert man zum Grenzort Jöhstadt. Am Pöhlbach entlang geht es zum Pöhlgrund, dann wandert man über Wiesen- und Waldwege zum Aussichtsberg Bärenstein. Auf dem Plateau genieß man einen schönen Ausblick auf die höchsten Berge im Erzgebirge, die Talsperre Cranzahl und die Erzgebirgsdörfer.

8. Etappe: Bärenstein – Oberwiesenthal (17 km): Auf größtenteils naturnahen Wegen erreicht man auf der achten Etappe bald die Talsperre Cranzahl. Auf dem weiteren Weg begegnet man der Fichtelbergbahn. Immer bergan am Fuße des Fichtelberges geht es nach Oberwiesenthal, die höchstgelegene Stadt Deutschlands. Zunächst wartet aber noch der Anstieg auf den Fichtelberg, den höchsten Berg Sachsens. Oberwiesenthal ist auch außerhalb der Wintersaison einen Besuch wert.

Blick auf Oberwiesenthal - Kammweg Erzgebirge-Vogtland

9. Etappe: Oberwiesenthal – Breitenbrunn/Erzgebirge (18 km): Die neunte Etappe startet am Fichtelberg-Gipfelplateau und führt zunächst zur Siedlung Ehrenzipfel mit dem attraktiven Wettinplatz. Über Rittersgrün mit dem Sächsischen Schmalspurbahnmuseum wandert man zum Fritschberg, danach weiter zur malerisch gelegenen Waldsiedlung Halbemeile, bevor das Etappenziel erreicht ist.

10. Etappe: Breitenbrunn/Erzgebirge – Johanngeorgenstadt (15 km): Die Etappe startet an der Himmelswiese, einem unter Naturschutz stehenden Biotop. Von Pachthaus kann man auf das vom Bergbau geprägte Johanngeorgenstadt, jüngste Silberbergbaustadt des Erzgebirges, blicken. Johanngeorgenstadt zählt zu den schneesichersten Wintersportorten der deutschen Mittelgebirge.

11. Etappe: Johanngeorgenstadt – Weitersglashütte (11 km): Erstes Zwischenziel auf der elften Etappe ist der Auersberg. Der anspruchsvolle Aufstieg wird mit einem Aussichtsturm und einem Bergwaldgarten belohnt. Abwärts über Wildenthal geht es weiter bis nach Weitersglashütte.

12. Etappe: Weitersglashütte – Mühlleiten (14 km): Nach dem Start wandert man romantisch am Naturschutzgebiet Hochmoor Weitersglashütte vorbei in Richtung Carlsfeld. Ab hier geht es am Waldrand auf naturnahen Pfaden durch Fichtenhochwald leicht bergauf am Schneehübel (974 m) vorbei. Über Morgenröthe-Rautenkranz wandert man in das Naturschutzgebiet Drei Bächle, das sich bereits im Vogtland befindet. In Rautenkranz befindet sich die Deutsche Raumfahrtausstellung mit vielen bemerkenswerten Exponaten zur Geschichte der Raumfahrt und Weltraumforschung.

Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz - Kammweg Erzgebirge-Vogtland

13. Etappe: Mühlleiten – Schöneck/Vogtland (15 km): Erstes Zwischenziel auf der 13. Etappe ist das Vogtländisch-Böhmische Mineralienzentrum, bevor es zum Schneckenstein (883m) geht, der einzige oberirdische Topasfelsen auf der nördlichen Erdhalbkugel. Vorbei an der Talsperre Muldenberg und mit Ausblick auf die Vogtland Arena in Klingenthal ist das Etappenziel Schöneck erreicht.

14. Etappe: Schöneck/Vogtland – Eichigt (25 km): Zu Beginn der 14. Etappe verläuft der Kammweg Erzgebirge-Vogtland etwas unterhalb der Gleise der Vogtlandbahn. Über Wohlbach geht es bergan Richtung Hermsgrün, danach kommt man langsam in das Tal der Weißen Elster. Auf dem Weg nach Gettengrün hat man immer wieder tolle Aussichten. Gettengrün ist auch der Geburtsort des Karikaturisten Erich Ohser, der unter dem Synonym „e.o.plauen“ bekannt wurde.

15. Etappe: Eichigt – Burgsteingebiet (24 km): Rund um Tiefenbrunn konnte sich in den Jahren der deutschen Teilung eine einzigartige Fauna und Flora entwickeln. Über den Platzerberg wandert man zum Weiler Haselrain und weiter in Richtung Bobenneukirchen, meist im Fichtenwald, teilweise unterbrochen durch Wiesen und Lichtungen. Entlang der Talsperre geht es weiter bis nach Engelhardtsgrün und zum Etappenziel, die Burgsteinruinen.

16. Etappe: Burgsteingebiet – Mödlareuth (14 km): Von den Burgsteinruinen führt der Kammweg Erzgebirge-Vogtland am Waldrand zum Burgbach und durch den Wald in das wildromantische Kemnitzbachtal. Über Gutenfürst geht es weiter zum Dreifreistaatenstein, der die Grenze der Bundesländer Sachsen, Bayern und Thüringen markiert. Über Gebersreuth ist das Etappenziel Mödlareuth erreicht.

17. Etappe: Mödlareuth – Blankenstein (22 km): Auf der letzten Etappe wandert man zu Beginn im ehemaligen Grenzstreifen, der durch zahlreiche junge Birken, aber auch andere landschaftsprägende Laubgehölze gekennzeichnet ist. Am Saaleufer geht es nach Sparnberg und weiter nach Pottiga, danach wandert man weiter nach Blankenberg. Nun steigt man ins Saaletal hinab zum Etappenziel Blankenstein.

Weitere schöne Wanderwege

Bildquellen

  • Abendstimmung im Erzgebirge: © Gunar - stock.adobe.com
  • Seiffen, Erzgebirge: © Sina Ettmer - stock.adobe.com
  • Blick auf Oberwiesenthal: © Stephanie Eichler - stock.adobe.com
  • Raumfahrtausstellung in Morgenröthe-Rautenkranz: © Animaflora PicsStock - stock.adobe.com
  • Mullerthal-Sandstein: © Berit Kessler stock.adobe.com
  • Sonnenuntergang im Naturpark Barnim: © mirkograul - stock.adobe.com
  • Urwald Bayerischer Wald: © lichtmond - fotolia.com
  • Titisee im Winter: © Juergen Wiesler - stock.adobe.com
  • Wandern im Odenwald: © janvier - fotolia.com
  • Feldweg im Odenwald: © Thomas Kottal - stock.adobe.com
  • Kyffhäuserdenkmal: © Thomas Otto - fotolia.com
  • Waldweg im Vogtland: © js-photo - stock.adobe.com
2024-02-08T09:59:18+01:00