Im Osten der Stadt Cottbus in der Niederlausitz hat der Gartenkünstler, Schriftsteller und Weltreisende Hermann Fürst von Pückler-Muskau der Nachwelt sein Meisterstück hinterlassen: Park und Schloss Branitz.
Branitzer Park: Pücklers letztes Meisterwerk
Der Branitzer Park ist ein Meisterwerk der deutschen Gartenbaukunst des 19. Jahrhunderts und zugleich das letzte Meisterwerk des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Verschlungene Wege, weiträumige Flächen und künstliche Seen prägen den Park, den Pückler ab 1845 anlegen ließ und der heute als Höhepunkt der Entwicklung der Landschaftsgartenkunst gilt. Neben Peter Joseph Lenné und Friedrich Ludwig von Sckell zählt Fürst Pückler zu den bekanntesten deutschen Gartengestaltern des 19. Jahrhunderts. 620 Hektar Fläche nimmt der Park als landschaftsarchitektonische Komposition ein, die nach dem Zonierungsprinzip angelegt ist – die gestalterische Intensität des Parks verdichtet sich allmählich von den äußeren Parkbereichen hin zum Zentrum der Anlage, dem Schloss.
Besonders beeindruckend sind die beiden Erdpyramiden, eine Reminiszenz an Pücklers Orientreise in den Jahren 1834 bis 1840. Pückler ließ sie aus Erde aufschütten und begrünen – ein Höhenpunkt romantischer Gartenkunst in Deutschland. Die größere der beiden Pyramiden im See ist übrigens Beisetzungsstätte von Hermann Fürst von Pückler-Muskau und seiner Frau Lucie. Weitere Höhepunkte des Innenparks sind die Historische Schlossgärtnerei mit dem Ananashaus, die neogotische Parkschmiede, das klassizistische Cottbuser Torhaus und das Besucherzentrum.
Schloss Branitz: Schmuckstück im Herzen des Parks
Im Herzen der eindrucksvollen Parklandschaft des Branitzer Parks liegt das Schloss Branitz, ein spätbarockes Bauwerk, das Fürst Pückler ab 1846 umfangreich umbauen ließ. Die aufwendig gestalteten Innenräume geben einen Eindruck vom ungewöhnlichen Leben des Fürsten, der eine der spannendsten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts darstellt – seinerzeit war er als Erfolgsschriftsteller, Orientreisender, Dandy, Frauenheld, geistreicher Gesellschafter und Liebhaber auserlesener Speisen bekannt. Im Obergeschoss richtete Pückler drei farbenfrohe und prunkvolle Orienträume als persönliche Erinnerung an seine Orientreise ein, zudem sind die Bibliothek, das aus der Schlossbauzeit 1772 original erhaltene, prächtige Musikzimmer im Zopfstil, das stilvolle Speisezimmer für nächtliche Diner und das lila-goldene Frühstückszimmer sehenswert.
Das Museum widmet sich dem Leben und Werk des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau und dem seiner langjährigen Partnerin Lucie von Pückler-Muskau. Die vielfältigen Sammlungsbestände umfassen neben den im Schloss präsentierten Kunstwerken, Möbeln, Büchern und weiteren Objekten aus fürstlichem Besitz auch Gemälde, Skulpturen, umfangreiche Graphik- und Archivbestände, eine Forschungsbibliothek und eine Fotothek. Im Besucherzentrum kann man während der Sommersaison die Gemälde des Landschaftsmalers Carl Blechen sowie seiner Schüler und Zeitgenossen besichtigen.
Bildquellen
- Park Branitz im Frühling: © Thomas Neufeld - stock.adobe.com
- Seepyramide im Park Branitz: © Daniela Baumann - stock.adobe.com
- Frühstückszimmer im Schloss Branitz: © SFPM/codiarts
- Grüner Saal im Schloss Branitz: © SFPM/Christiane Schleifenbaum
- Blick auf den Klöntalersee: © Sandro - fotolia.com
- der rattenfänger von hameln: © Kalle Kolodziej - stock.adobe.com
- Forggensee: © mmphoto - stock.adobe.com
- Achensee: © pic3d - fotolia.com
- Schloss Branitz in Cottbus: © André Franke - stock.adobe.com