Berlin gehört zu den beliebtesten Zielen für Städtereisende in Deutschland – kein Wunder, schließlich platzt die Hauptstadt vor Sehenswürdigkeiten, Museen, Hotspots und Must-Sees aus allen Nähten. Doch auch wer nicht viel Geld für einen Besuch in Berlin ausgeben möchte oder die allzu bekannten Highlights zu teuer sind, der findet auch in der Hauptstadt einige kostenlose Angebote. Wir haben ein bisschen recherchiert und 10 interessante Dinge gefunden, die man in Berlin kostenlos erleben kann.

Für Musikfreunde

Musikfreunde sollten sich in der Hochschule für Musik umschauen – mittags gibt es dort einstündige „Collage Concerts“, bei denen Studierende – Solisten und Ensembles – ganze Werke oder Auszüge ihren Kommilitonen und der Öffentlichkeit präsentierten. Liebhaber klassischer Musik sind mittwochs ab 13 Uhr im Foyer des Großen Saals der Berliner Philharmonie richtig. Von September bis Juni kann kann hier ein „Lunchkonzert“ genießen – unter anderem von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker und Instrumentalisten des Deutschen Symphonie-Orchesters und der Staatskapelle Berlin. Für Karaokefans ein Muss: der Mauerpark. Hier versammeln sich jeden Sonntag ab 14 Uhr mehr als 1000 Musikfans beim wohl größten Outdoor-Karaoke-Event in Deutschland.

Für Museumsgänger

East Side Gallery Berlin

East Side Gallery Berlin © fotoxo – stock.adobe.com

Wer sich für die DDR-Geschichte interessiert, der ist in der Hellersdorfer Straße 179 genau richtig, Hier wurde eine originalgetreue Plattenbauwohnung eingerichtet, die die Lebensweise im Berliner Osten um das Jahr 1987 zeigt. Alle Einrichtungsstücke dieser 3-Zimmer-Wohnung sind Originale und wurden mit viel Mühe zusammengetragen. Ebenfalls kostenlos zu besichtigen ist natürlich die East Side Gallery. Und wer sich für Sportgeschichte begeistert, der findet in Charlottenburg-Wilmersdorf ein Sportmuseum, in dem die umfangreichste Sportsammlung Deutschlands aufbewahrt wird. Das erste Streetart-Museum in Berlin ist ebenfalls kostenlos zu besichtigen, und im Europäischen Haus lernt man, wie die Politik in Europa funktioniert.

Für Filmliebhaber

Nostalgiker und Kinogänger, die mit den aktuellen Blockbustern nichts anzufangen wissen, sollten einen Besuch im Kino Froschkönig im Schillerkiez einplanen. Hier gibt es Filme aus der Zeit zu sehen, in der der Zauber der bewegten Bilder sich entfaltete und ein erstes Hoch erreichte: die Zeit der Stummfilme. Damals wurden die Filme mit Live-Musik am Klavier begleitet – und genau dieses Flair kann man im Froschkönig erleben. Im urigen Vorführraum des Kinos gibt es jeden Mittwoch kostenlos Stummfilme zu sehen, die live am Klavier begleitet werden. Gezeigt werden Stummfilmklassiker mit Charlie Chaplin, Buster Keaton und auch unbekanntere Werke, die aber auf jeden Fall sehenswert sind. Nicht nur für Liebhaber alter Filme eine lohnende Erfahrung.

Für Erholungssuchende

Wasserfall im Viktoriapark

Wasserfall im Viktoriapark © Suzanne Plumette – stock.adobe.com

Wer ruhige Plätzchen für ein bisschen Entschleunigung in der quirligen Hauptstadt sucht, der sollte es mit den vielen Parks und Gärten in Berlin versuchen. Im Treptower Park kann man auf breiten Wegen zwischen Trauerweiden hindurch, an Wasserfontänen vorbei und sogar am Hafen der Spree entlangspazieren. Der Viktoriapark hat einen großen malerischen Wasserfall zu bieten, der durch sein Plätschern besondere Entspannung verspricht, und der Große Tiergarten ist abwechslungsreich angelegt: verschiedene Landschaftsgebiete wie Waldgebiete, Gras- und Wasseranlagen mit verschlungenen Spazierwegen und sogar eine kleine Insel gibt es hier zu entdecken. Beliebt ist auch das Feld des ehemaligen Flughafens Tempelhof: die riesigen Rasenflächen bieten Platz zum Chillen und Faulenzen.

Für Sportfreaks

Wer sich bei seinem Aufenthalt in Berlin etwas sportlich betätigen möchte, der findet auch in der Hauptstadt kostenlose Angebote zum Sporteln. Jeden Sonntagmorgen treffen sich motivierte Menschen um halb 11 am Goldenen Hirsch im Rudolph-Wilde-Park zum „Schwitzen im Park“. Bei Wind und Wetter wird hier eine Stunde lang unter professioneller Anleitung trainiert, geschwitzt und sich bewegt. Die Aktion ist kostenfrei und für jedermann zugänglich. Die Truppe von ParkourONE trifft sich jeden zweiten Sonntag am Potsdamer Platz zu einem „Public Meeting“, bei dem jeder kostenlos mitmachen kann. Die Erwärmung wird angeleitet, den Rest macht man selbst – die Trainer stehen aber immer gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für Aussichtsgucker

Berlin am Abend mit Blick auf den Fernsehturm

Berlin am Abend mit Blick auf den Fernsehturm © marcus_hofmann – fotolia.com

Für all jene, die von der Berliner Skyline nicht genug bekommen können, gibt es ein paar kostenlose Aussichtspunkte in der Hauptstadt. Im 20. Stockwerk des Telefunken-Wolkenkratzers nehmen die Studenten der Berliner TU ihr Mittagessen zu sich – und den Blick auf die Berliner Innenstadt gibt es gratis dazu. Die beiden Hochbunker im Volkspark Humboldthain bilden zusammen eine Aussichtsplattform in etwa 85 m Höhe mit tollem Blick auf die nördlichen Bezirke Berlins. Vor dem Schinkeldenkmal auf dem Kreuzberg hat man die Berliner Skyline perfekt im Blick – besonders schön übrigens bei Sonnenuntergang! Und vom dem 99 m hohen Drachenberg in Grunewald, eine Erhebung aus Trümmern des Zweiten Weltkriegs, hat man einen kostenlosen Rundblick auf die Stadt.

Für Kids und Junggebliebene

Das Museumsdorf Düppel in Berlin-Zehlendorf ist ein detailgetreu und mit allerlei schmucken Gimmicks ausgestattetes Dorf, das zu einem beeindruckenden Ausflug in die Zeit des Mittelalters einlädt. Sogar einige mittelalterliche Handwerkstechniken und Spiele kann man hier ausprobieren. Das Science Center Spectrum des Deutschen Technikmuseums ist insbesondere für Kinder und Jugendliche ein toller Ort zum Experimentieren, Forschen und Verstehen – der Eintritt ist für unter 18-jährige ab 15 Uhr frei. Auf dem Charlottenburger Ziegenhof dürfen große und kleine Tierliebhaber füttern, streicheln und spielen – neben Ziegen gibt es hier auch Hühner und Bienen. Auf dem Kinderbauernhof am Mauerplatz in Berlin-Mitte gibt es Schafe, Esel, Enten, Gänse, Hühner, Kaninchen, Ziegen und Ponys.

Für Sightseeingjäger

Reichstag in Berlin mit Reichstagskuppel

Reichstag in Berlin mit Reichstagskuppel © fuchsphotography – fotolia.com

Sehenswürdigkeiten gibt es in Berlin wie Sand am Meer – aber nicht bei allen muss man Eintritt bezahlen. Der Besuch im Reichstag ist kostenlos – man kann sogar kostenlose Führungen mit verschiedenen inhaltlichen Schwerpunkten mitmachen. Einzige Bedingung: Man muss sich vorher online anmelden. Wer sich für Fernsehen und Rundfunk interessiert, der kann kostenlose Führungen durch die Studios des rbb mitmachen – jeden Samstag um 15 Uhr sowie dienstags und donnerstags um 18 Uhr. Hier kann man den ältesten Rundfunkstandort Europas entdecken und erleben, wie Radio gemacht wird. Als Besucher erhält man zudem einen Einblick in die Fernsehstudios und lernt den Arbeitsplatz der Abendschaumoderatoren des RBB kennen.

Für Kulturinteressierte

Leseratten kommen bei der Lesereihe Kabeljau & Dorsch auf ihre Kosten: Bei dieser Lesebühne kann jeder seine Texte präsentieren, der sich bewirbt und anschließend von der Redaktion ausgewählt wird. Fünf Nachwuchsautoren haben so die Chance sich einem breiten Publikum zu beweisen – und zwar mit allem, was so geschrieben wird: Lyrik oder Prosa, Essays oder Geschichten, dramatisch oder lustig. Die Lesungen finden in der Bar Alter Roter Löwe Rein in Neukölln oder auch open air statt. Kunstliebhaber sollten den Kunstraum Kreuzberg ansteuern – im 1847 erbauten ehemaligen Diakonissenkrankenhaus am Mariannenplatz finden sich heute Themenausstellungen zu sozialen und kulturellen Gegenwartsprozessen in Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Künsten.

Für Stadtentdecker

Brandenburger Tor

Brandenburger Tor © Sharon Ang / pixabay

Stadtführungen sind immer eine tolle Möglichkeit, eine Stadt von einer anderen Seite kennenzulernen – kostenlos gibt es sie auch in Berlin. Die Stadtführung von Sandeman’s New Berlin Tour ist gratis und wird von echten Berlinkennern geführt, die die Touren mit ihrem eigenen Unterhaltungsstil und so manchen Geheimtipps aufmotzen. Man bekommt aber auch die bekannten Highlights wie die Berliner Mauer, den Checkpoint Charlie, das Brandenburger Tor, den Berliner Fernsehturm oder den Bunker, in dem sich Hitler versteckte, zu sehen. Wer auf eigene Faust losziehen möchte, der sollte sich kostenlose Audiotouren durch Berlin als MP3 herunterladen.

Bildquellen

  • East Side Gallery Berlin: © fotoxo - stock.adobe.com
  • Wasserfall im Viktoriapark: © Suzanne Plumette - stock.adobe.com
  • Berlin am Abend mit Blick auf den Fernsehturm: © marcus_hofmann - fotolia.com
  • Reichstag Berlin: © fuchsphotography - fotolia.com
  • Brandenburger Tor: © Sharon Ang / pixabay
  • Abendstimmung an der Spree: © f11photo - stock.adobe.com