Der Harzer Grenzweg am Grünen Band

Der Harzer Grenzweg führt über knapp 100 km an der ehemaligen innerdeutschen Grenze entlang direkt zu den Zeugnissen der deutschen Teilung.

Highlights und Etappen auf dem Harzer Grenzweg

Grenzstreifen Grünes Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz, Deutschland

Grenzstreifen Grünes Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz, Deutschland © GrebnerFotografie – stock.adobe.com

Der Harzer Grenzweg verläuft zum größten Teil direkt auf verschwiegenen Grenzpfaden oder dem früheren „Kolonnenweg“ entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze und verbindet Natur, Kultur und Geschichte des Harzes. Man durchwandert den Harz vom Grenzturm Rhoden (Osterwieck) im Norden bis zum Grenzlandmuseum Tettenborn (Bad Sachsa) im Süden und erlebt deutsche Zeitgeschichte auf Schritt und Tritt. Durch das Tal der Ecker, die lange Zeit ein Grenzfluss war, wandert man entlang der Eckertalsperre hinauf zum Brocken. Vorbei am Dreieckigen Pfahl, einem historischen Dreiländerstein, geht es unterhalb des Wurmbergs zum Grenzöffnungsgedenkstein zwischen Braunlage und Elend. Sehenswert ist auch das Freilandgrenzmuseum bei Sorge. Das Kloster Walkenried gibt einen faszinierenden Einblick in die Bedeutung der Zisterzienser für die Entwicklung der Region. Der Harzer Grenzweg ist komplett beschildert und mit Informationstafeln versehen, die über schützenswerte Biotope und historische Stätten am Wegesrand aufklären. Erwandern kann man den Harzer Grenzweg in sechs eindrucksvollen Etappen.

1. Etappe: Osterwieck – Wiedelah (14 km): Die erste Etappe auf dem Harzer Grenzweg ist geprägt von weiten Feldern und verschlafenen Orten mit hübschen Fachwerkhäusern. Los geht es auf dem alten Galgenberg südlich von Hornburg. Schon zu Beginn hat man einen herrlichen Fernblick zum Brocken. Durch die kleinen Ortschaften Bühne, Rimbeck und Göddeckenrode wandert man an Feldern entlang zum beschaulichen Wiedelah.

Eckertalsperre im Harz

Eckertalsperre im Harz © riebevonsehl – stock.adobe.com

2. Etappe: Wiedelah – Molkenhaus (21 km): Idyllische Auenwälder, eine Burgruine und der sich sanft schlängelnden Flusslauf der Ecker prägen die zweite Etappe. An Feldern entlang und durch Wälder wandert man in das malerische Naturschutzgebiet Oker- und Eckertal. Auf Höhe von Stapelburg kann man ein Stück der innerdeutschen Grenzmauer betrachten. An der Ecker entlang lohnt sich ein Abstecher zur Rabenklippe, einer der schönsten Aussichtspunkte der Region. Direkt am Grenzweg weist ein Holzschild auf die Ruine der Ahlsburg hin.

3. Etappe: Molkenhaus – Brocken (10 km): Die dritte Etappe führt auf den höchsten Punkt des Harzes, den Brocken. Zunächst wandert man an der Ecker zur Eckertalsperre, dann am Nordufer des Stausees zum Scharfenstein. Von nun an geht es stetig bergauf zum Brocken. Auf dem rund 4 km langen Aufstieg begegnet man immer wieder den breiten Lochbetonplatten, auf denen einst Militärfahrzeuge patrouillierten. Der Brockengipfel belohnt mit einem Rundum-Panoramablick.

Brockenbahn im Harz - Harzer Hexen-Stieg

Brockenbahn im Harz © dieter76 – fotolia.com

4. Etappe: Brocken – Braunlage (13 km): Zu Beginn der Etappe wandert man wieder hinab und auf dem ersten Stück immer entlang der Brockenbahnschienen. Dann geht es auf dem steilen, mit Betonplatten befestigten Grenzweg immer weiter nach unten. Am ehemaligen Grenzpunkt an der B27 endet die vierte Etappe, von hier sind es nur anderthalb Kilometer bis nach Braunlage.

5. Etappe: Braunlage – Hohegeiß (14 km): Die Flüsse Bremke und Warme Bode begleiten die fünfte Etappe auf dem Harzer Grenzweg und es wartet das Freiluft-Grenzmuseum. Durch Wälder wandert man zunächst an der Bremke entlang, die nach rund zwei Kilometern in die Warme Bode mündet. Der Grenzweg folgt dem Fluss und verläuft zur Ortschaft Sorge, wo man schon die Relikte der einstigen Grenzanlage erblickt: ein alter Grenzturm, ein Stück Grenzzaun mit Stacheldraht und einige Infotafeln zeugen von der Vergangenheit.

Bad Sachsa am Harzer Grenzweg

Bad Sachsa am Harzer Grenzweg © ¡zenzen! – stock.adobe.com

6. Etappe: Hohegeiß – Bad Sachsa (25 km): Geschichtsträchtige Orte und wunderschöne Ausblicke über die Harzlandschaft warten auf der letzten Etappe des Harzer Grenzwegs. Zunächst wandert man über eine Forststraße durch dichten Mischwald zum Drei-Länder-Stein, der 1749 gesetzt wurde. Er markiert an dieser Stelle das Zusammentreffen der Bundesländer Sachsen-Anhalt, Thüringen und Niedersachsen. Die letzten Kilometer führen wieder wie zu Beginn an Feldern entlang und durch kleine Dörfer. In Tettenborn, einem Ortsteil südlich von Bad Sachsa, endet der Harzer Grenzweg.

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Bildquellen

  • Grenzstreifen Grünes Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze im Harz, Deutschland: © GrebnerFotografie - stock.adobe.com
  • Eckertalsperre im Harz: © riebevonsehl - stock.adobe.com
  • Brockenbahn im Harz: © dieter76 - fotolia.com
  • Bad Sachsa am Harzer Grenzweg: © ¡zenzen! - stock.adobe.com
  • Natur am Nurtschweg: © Tourismusverband Ostbayern e.V. / Foto: Michael Körner
  • Wegweiser am Rennsteig: © neuhold.photography - fotolia.com
  • Sonnenuntergang am Starnberger See: © krappweis - stock.adobe.com
  • Zweiburgenblick im Eichsfeld: © Moritz Becker - stock.adobe.com
  • Rheingau Panorama: © taunusgruen - fotolia.com
  • Blick in den Südharz: © Andreas Levi - stock.adobe.com
2024-02-07T15:55:27+01:00