Das Deutsche Hutmuseum in Lindenberg im Allgäu befindet sich im Gebäude einer ehemaligen Hutfabrik und zeigt auf rund 1.000 qm Ausstellungsfläche 300 Jahre Hutgeschichte im Allgäu.
Hutgeschichte in Lindenberg
Das Lindenberger Hutmuseum gibt einen Einblick in die jahrhundertealte Huttradition der Stadt Lindenberg, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht – damals soll das Wissen um die Strohhutherstellung aus Italien nach Lindenberg gelangt sein. Die ersten Hutfabriken wurden in der Biedermeierzeit um 1830 gegründet; bis 1890 gab es bereits 34 Strohhuthersteller, so dass Lindenberg Anfang des 20. Jahrhunderts als Zentrum der deutschen Herrenstrohhutindustrie galt und das „Klein-Paris“ der Hutmode genannt wurde. Seit den 1960er Jahren sind Hüte immer mehr aus der Mode gekommen und spielen heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Das Hutmuseum erinnert an diese Zeit, in der die Ursprünge des heutigen Lindenbergs liegen. Darüber hinaus werden mit originalen Arbeitsgeräten und Maschinen die vielen Arbeitsschritte nachempfunden. Das Museum selbst befindet sich in einem Fabrikgebäude der ehemaligen „Hutfabrik Ottmar Reich“ aus dem Jahr 1923, das unter Wahrung der historischen Substanz zur Kulturfabrik mit Deutschem Hutmuseum umgebaut wurde.
Die Ausstellung im Hutmuseum
Das Deutsche Hutmuseum ist in seiner Art und Größe deutschlandweit einmalig und zeigt auf rund 1.000 qm Ausstellungsfläche und zwei Ebenen drei abwechslungsreiche Themen – und dazu immer den passenden Hut aus der umfangreichen Sammlung. Hier kann man durch 300 Jahre Hutgeschichte spazieren und Vertrautes, Interessantes und Kurioses rund um das Thema Kopfbedeckungen entdecken. Mitmachstationen laden zum Ausprobieren und Staunen ein. Auf zwei Ebenen sind jeweils chronologisch um eine zentrale Installation Themeninseln und Vitrinen angeordnet. Den Mittelpunkt der ersten Ausstellungsebene bildet das Fabrikationsregal: ein gläserner, begehbarer Kubus, der die technischen Herstellungsabläufe der Hutfabrikation verdeutlicht. Blickfang im vierten Obergeschoss ist eine Kunstinstallation von Anja Luithle, der Huttornado, der 300 Jahre Hutgeschichte mit unterschiedlichen Nachbildungen von markanten Hutformen erlebbar macht. Großformatige Fotografien und Bilder ergänzen die Installation und lassen die wechselnden Modeströmungen wieder aufleben.
Museumsshop und Restaurant
Nach einem Besuch im Museum lohnt sich auch ein Abstecher im Museumsshop im Foyer: Bücher für Groß und Klein, Museumspublikationen, tolle Geschenkideen, Produkte aus der Region und natürlich Hüte kann man hier als Mitbringsel oder Andenken erwerben. Passend zur Jahreszeit gibt es hier eine Auswahl an verschiedensten Hüten und Kopfbedeckungen – z.B. Modelle der Firmen Mayser und Seeberger, Caps und Mützen von Robin und anderer Hersteller. Wen nach einem Besuch der Hunger plagt, der findet mit dem Restaurant „Kesselhaus“ im Hutmuseum Erfrischendes und Stärkendes in Form einer urbanen Küche mit regionalem Bezug. Das modern und schick eingerichtete Restaurant mit Biergarten befindet sich in dem Gebäudeteil, in dem einst ein riesiger Dampfkessel betrieben wurde.
Bildquellen
- Damenhutmode 1960-1970: © DHML/Foto: Thomas Gretler
- Huttornado: © DHML/Foto: Daniel Stauch
- Vom Halm zum Hut: © DHML/Foto: Thomas Gretler
- Damenkappe aus Stroh, 1950: © DHML/Foto: Thomas Gretler
- Außenansicht Multimar Wattforum: © Schröder/LKN.SH
- Außenansicht Wettermuseum: © Konstantin Börner
- Hamburger Kunsthalle: © kameraauge - fotolia.com
- Kunsthalle Mannheim, Außenansicht: © Stadtmarketing Mannheim GmbH/Fotograf: Hyp Yerlikaya
- Deutsches Hygiene-Museum Dresden: © David Brandt
- Außenansicht Deutsches Hutmuseum: © DHML/Foto: Dominik Berchtold, allgäu gmbh