Auf dem Lechradweg von Bayern nach Tirol

Der Lechradweg führt entlang des letzten Wildflusses Europas von Marxheim nach Steeg und durchquert dabei Landschaften, die unterschiedlicher nicht sein könnten. An seinen Ufern wird sichtbar, wie er die Natur prägt und vielfältigste Lebensräume erschaffen hat.

Highlights und Etappen auf dem Lechradweg

Der Lech

Der Lech © Patrick – stock.adobe.com

In fünf Etappen über rund 250 km führt der Lechradweg durch Landschaften, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Umgekehrt der Fließrichtung des Lechs radelt man über Bayerisch Schwaben und den Pfaffenwinkel ins Allgäu und durch die Naturparkregion Reutte bis ins Lechtal. Drei „Lebensabschnitte“ kennzeichnen des Lechradweg: Als weiser Lech fließt er mit seiner Kraft in einem gleichmäßigen Strom durch die weiten Talebenen von der Mündung bis hinter Landsberg am Lech, Als reifer Lech lenkt er von Landsberg bis nach Füssen den Blick auf die vielen Geschichten am Uferrand und zeigt, wie er den Menschen zu Wohlstand verhalf und bis heute das Gesicht vieler Kulturräume, Dörfer und Städte prägt. Als wilder Lech begleitet er Radreisende vom Lechfall bei Füssen bis nach Steeg ins Lechtal, dem Endpunkt des Lechradwegs. Begleitend zum Radweg kann man an über rund 30 Audio-Touren, sogenannten Lauschpunkten, noch tiefer in die Geschichten eintauchen. Der Lechradweg ist in fünf Etappen eingeteilt und eignet sich dank weniger Steigungen vor allem für Genussradler.

1. Etappe: Marxheim – Augsburg (49 km): Der Lechradweg beginnt an der Lechmündung. Am schmalen Donau-Lech-Spitz fließen die unterschiedlich farbigen Flüsse zusammen. Von Marxheim geht es zunächst zur Vogelfreistätte Feldheimer Stausee, einem international bedeutsamen Schutzgebiet. Über Rain radelt man zum Wasserkraftwerk Ellgau, dann nach Thierhaupten und weiter entlang von Auenwäldern nach Meitingen. Bald gelangt man zum historischen Wasserkraftwerk Langweid, das das Lechmuseum Bayern beherbergt. In Gersthofen führt der Lechradweg wieder direkt am Ufer entlang weiter bis zur Wertachmündung in der Wolfzahnau und nach Lechhausen, dem Endpunkt der ersten Etappe.

Landsberg am Lech - Lechradweg

Landsberg am Lech © Wolfgang Zwanzger – stock.adobe.com

2. Etappe: Augsburg – Landsberg (46 km): Zu Beginn der zweiten Etappe geht es hinein nach Augsburg zur Kanustrecke am Eiskanal. Sie wurde zu den Olympischen Spielen 1972 gebaut und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe „Augsburger Wassermanagement-System“. Weiter geht es zum Kuhsee mit Badestelle, Spiel- und Grillplatz und dann weiter zum Auensee. Lechnah und grün radelt man zum Mandichosee, wo es über den Damm auf die andere Lechseite geht. Man radelt durch eine offene Acker- und Wiesenlandschaft und durch Auenwälder über Haltenberg Richtung Kaufering. Der nächste Höhepunkt auf der Strecke ist die Fischaufstiegsanlage am Kraftwerk Kaufering, bevor die Etappe in Landsberg endet.

3. Etappe: Landsberg – Lechbruck (57 km): Die dritte Etappe bietet viele tolle Aussichtspunkte. Von der historischen Altstadt in Landsberg radelt man nach Pitzling, einem ehemaligen Flößerdorf. Über eine offene Wiesenlandschaft wird Stadl mit der sehenswerten St. Johann Baptist-Kapelle erreicht. Weiter geht es nach Mundraching, Hohenwart und Epfach. Nächstes Zwischenziel ist Schongau mit seiner sehenswerten Altstadt. Über die Trasse der Via Claudia Augusta gelangt man wieder ans Hochufer des Lechs und schließlich zum Etappenziel Lechbruck.

Lechfall in Füssen

Lechfall in Füssen © Sergej Razvodovskij – stock.adobe.com

4. Etappe: Lechbruck – Weißenbach (46 km): Bei Lechbruck verlässt der Fluss am Lechschwall die Alpen. Man radelt zunächst um Kraftwerk nach Roßhaupten mit einem Inforaum über die Wasserkraft. Weiter geht es nach Dietringen und in Osterreinen ans Forggenseeufer. Nächstes Highlight ist die Altstadt von Füssen; hier radelt man über die Lechbrücke zum Lechfall und dem Walderlebniszentrum. Durch lichte Auenwälder und direkt am Kiesbett des Lechs führt der Weg nach Tirol. In Hinterbichl geht es auf den Lechdamm mit einem schönen Blick auf Reutte bis hin zur Burgenwelt Ehrenberg, bevor das Etappenziel Weißenbach erreicht ist.

5. Etappe: Weißenbach – Steeg (44 km): Weißenbach am Lech ist der letzte Ort in der Naturparkregion Reutte, bevor es ins Lechtal hineingeht. Von der Forchacher Hängebrücke bietet sich ein sehr schöner Blick auf die Kiesbänke des Lechs. Oberhalb des Flusses radelt man durch grüne Wiesen und lockeren Auwald am Fuße des Berghanges bis zum Schwarzwasserbach. Von Martinau fährt man entlang des Lechs und am Fuße der Alpen vorbei an kleinen Orten bis zum Naturparkzentrum Elmen. Bis zum Etappenziel Steeg wird mehrmals die Flussseite gewechselt.

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Bildquellen

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  • Goldhauben Pralinen: © TVO - Norbert Eisele
  • Havelufer in Potsdam: © Carsten Böttinger - stock.adobe.com
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  • Mit dem Mountainbike: © hpgruesen - pixabay.com
  • Lech in Tirol: © AVTG - stock.adobe.com
2024-01-23T08:40:41+01:00