Unweit der Stadt Wertheim im Taubertal befindet sich das Kloster Bronnbach, das Mitte des 12. Jahrhunderts von Zisterziensermönchen gegründet wurde. Die Hauptgebäude der Anlage waren im Jahre 1230 fertiggestellt, danach kamen in den folgenden Jahrhunderten immer wieder Anbauten zu der Klosteranlage hinzu. 1803 fand das klösterliche Leben für immer ein Ende, doch der Bau wurde weiterhin als Brauerei genutzt. Nachdem das Land Baden-Württemberg 1986 das Kloster gekauft hatte, wurde die Einrichtung diversen Restaurierungsmaßnahmen unterzogen.
Kloster Bronnbach: Eine der schönsten Anlagen im Lieblichen Taubertal
Das Gelände besteht aus über zwanzig Gebäuden, unter anderem gibt es eine Kirche, eine Kapelle, eine Orangerie, ein Gasthaus, einen Abteigarten und einen Kreuzgang. Die Kirche des Klosters wurde im 12. Jahrhundert erbaut und bekam 1425 ein neues Dach im gotischen Stil. Die Einrichtung der Kirche ist eine Mischung aus Gotik und Barock, das Chorgestühl beispielsweise ist im typischen Rokoko-Stil gehalten. Im Dormitorium befindet sich heute ein Ausstellungsraum für moderne Kunst. Der Josephsaal mit seinem aufwendigen Deckenfresko ist das Schmuckstück des Klosters. Hier empfingen schon die Klosterbrüder hochrangige Gäste, wobei der Saal heutzutage in einem prächtigen Barockstil gehalten ist. Die Gemälde sind der biblischen Figur Joseph gewidmet, der ein Vertrauter des Pharaos war. Im Abteigarten mit der Orangerie befinden sich zahlreiche Figuren aus Stein.
Heute wird das Kloster vom Main-Tauber-Kreis vielseitig genutzt. Es finden Konzerte der klassischen Musik sowie diverse Ausstellungen statt, es gibt aber auch die Möglichkeit Tagungen dort abzuhalten. Seit dem Jahre 2000 ist auch wieder ein religiöser Orden in der Klosteranlage ansässig, und wer möchte kann der klostereigenen Schänke einen Besuch abstatten. Ebenso sind verschiedene Archive der Stadt in der Anlage zu finden. Das Kloster wurde sogar für Dreharbeiten der Romanverfilmung „Die Nonne“ des Autors Denis Diderot, eine deutsch-französische Produktion, genutzt.
Der Radweg „Liebliches Taubertal“
Der Besuch des Klosters lässt sich sehr gut mit einem Radausflug in die Region verbinden. Der Radweg „Liebliches Taubertal“ beginnt im bayerischen Rothenburg ob der Tauber und endet im baden-württembergischen Wertheim am Main. Dazwischen befinden sich weitere Ortschaften wie Creglingen, Weikersheim, Bad Mergentheim und Tauberbischofsheim. Radeln Sie vorbei an malerischen Weinhängen und entdecken Sie unterwegs zahlreiche Attraktionen. Der Radweg ist auch für Familienausflüge geeignet, da er weitestgehend verkehrsfrei verläuft. In Wertheim erwartet Sie dann ein mittelalterlicher Stadtkern mit Burganlage, Fachwerkhäusern und der Marienkapelle aus der Zeit der Spätgotik. Zudem liegt die Stadt nur 10 km vom Kloster Bronnbach entfernt.
Doch auch für Wanderfreunde gibt es verschiedene Routen zur Auswahl: Der 170 km lange Jakobsweg führt den Wanderer durch eine unberührte Naturlandschaft mit dazwischen liegenden Dörfern und opulenten Kirchenbauten. Der „Panoramaweg Taubertal“ bringt Ihnen die Kultur und Geschichte der Region näher – so kommen Sie unter anderem an zahlreichen Bauwerken und Museen vorbei.
Bildquellen
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