Grenzgänger: Alpines Wandervergnügen in den Allgäuer Alpen

Der Etappenwandersteig Grenzgänger verbindet über 85 Kilometer Bad Hindelang mit dem Tannheimer Tal und dem Lechtal und überquert dabei mehrfach die deutsch-österreichische Grenze.

Highlights und Etappen auf dem Grenzgänger

Schrecksee

Schrecksee © Simon – stock.adobe.com

Die anspruchsvolle Mehrtagestour Grenzgänger überwindet 85 Kilometer und 7.000 Höhenmeter in sechs Etappen in den Allgäuer Alpen – dabei wird  die deutsch-österreichische Grenze zwischen dem Tannheimer Tal, Hintersteiner Tal und dem Lechtal oft mehrmals am Tag überschritten. Die abwechslungsreiche Tour hat nicht nur idyllische Berglandschaften mit blühenden Wiesen und wilden Gebirgsbächen, sondern auch ausgedehnte Geröllfelder, steile Hänge und ausgesetzte Grate zu bieten. Entdecken kann man auch seltene Tiere und Pflanzen wie Steinadler und Bartgeier, die in den Allgäuer Alpen lange als ausgerottet galten, Steinböcke und das nahezu verschwundene Edelweiß, das man vereinzelt am Wegesrand antreffen kann. Highlights auf dem Weg sind unter anderem die Umrundung des Hochvogels, der Besuch des bekannten Schrecksees, mehrere der höchsten Wasserfälle Deutschlands, eine düstere Nordwand sowie herrliche Panoramen. Übernachten kann man in Hütten oberhalb der Waldgrenze inmitten des Naturschutzgebietes Allgäuer Alpen oder aber in den kleinen Talorten Schattwald (Tannheimer Tal), Hinterhornbach (Lechtal) und Hinterstein (Hintersteiner Tal). Der Grenzgänger erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit und ist vor allem erfahrenen Bergwanderern mit guter Kondition zu empfehlen.

1. Etappe: Schattwald – Willersalpe (9 km): Die erste Etappe des Grenzgängers führt zu den markanten Gipfeln des Tannheimer Tals: Bschießer und Ponten. Der einfach zu begehende Gratweg bietet immer wieder imposante Panoramaaussichten. Von Schattwald geht es zunächst durch viele Vegetationsstufen hinauf zur Unteren Stuibenalpe, dann ist der erste Gipfel, der Bschießer, erreicht. Über einen wilden, aber kaum ausgesetzten Grat gelangt man zum zweiten Gipfel, der Ponten, dessen Gipfelkreuz über eine anspruchsvolle letzte Passage erklommen wird. Danach geht es auf der deutschen Seite hinab zur urigen Willersalpe mit Übernachtungsmöglichkeit.

Vilsalpsee - Grenzgänger

Vilsalpsee © Simon Dannhauer – stock.adobe.com

2. Etappe: Willersalpe – Landsberger Hütte (12 km): Die zweite Etappe beginnt steil und teilweise etwas anspruchsvoll auf dem Weg hinauf zum Geißeckjoch – von hier kann man den Vilsalpsee von oben sehen. Unterhalb des felsigen Rauhhorns gelangt man in das nächste Joch, der das erste Mal einen Blick auf den Schrecksee ermöglicht. Durch eine sanfte Graslandschaft ist das westliche Lachenjoch erreicht, das einen Blick auf das Etappenziel freigibt. Von der Sonnenterrasse der Landsberger Hütte kann man die düstere Nordwand der Lachenspitze mit ihrem anspruchsvollen Klettersteig bestaunen.

3. Etappe: Landsberger Hütte – Prinz-Luitpold-Haus (12 km): Abwechslungsreich geht es zu auf der dritten Etappe. Zunächst geht es zurück zum Schrecksee, dann in Richtung Prinz-Luitpold-Haus. Der Hochvogel dominiert die Etappe. Anspruchsvolle Passagen gilt es nun zu meistern, die jedoch meist mit Drahtseilen entschärft sind. Vor dem Etappenziel wartet die größte Herausforderung der dritten Etappe: Das Geröllfeld zur Bockkarscharte ist steil, lang und beschwerlich zu erklimmen, doch das Etappenziel ist nicht mehr weit – und der Anblick einiger markanter Gipfel der Allgäuer Alpen entschädigt zusätzlich.

Älplesattel mit Höfats

Älplesattel mit Höfats © m_haberstock – stock.adobe.com

4. Etappe: Prinz-Luitpold-Haus – Hinterhornbach (15 km): Die vierte Etappe kommt den Allgäuer Klassikern wie Höfats, Trettach und Schneck richtig nahe. Den Anfang macht der Schneck, dann wird der Blick frei auf die wunderschöne Höfats. Herrliche Blumenwiesen und ausgedehnte Geröllfelder begleiten den Weg zum Hornbachjoch mit Blick auf den Hochvogel und die Hornbachkette mit ihren Dolomit-Gipfeln. Über den langgezogenen Rücken des Kanzbergs geht es hinab durch den Wald nach Hinterhornbach.

5. Etappe: Hinterhornbach – Giebelhaus (14 km): Von Hinterhornbach geht es unterhalb des Hochvogels über den Fuchsensattel auf die Nordseite. Anspruchsvoll ist der Aufstieg unterhalb des Kalten Winkels bis über einen Felsrücken und hinüber zur Balkenscharte. Über das bereits bekannte Prinz-Luitpold-Haus geht es ins Tal am Giebelhaus. Von hier ein Bus nach Hinterstein zum Etappenziel.

Zipfelsbachfälle bei Hinterstein

Zipfelsbachfälle bei Hinterstein © Falko Göthel – stock.adobe.com

6. Etappe: Hinterstein – Schattwald (14 km): Gleich zu Beginn der letzten Etappe wartet ein imposanter Wasserfall, danach geht es durch Wald und Wiesen zur Zipfelsalpe. Weiter durch blumenreiche Wiesen wandert man hinauf zum Gipfelgrat, wo man einen Blick hat auf die Ortschaften Ober- und Unterjoch. Am Grat entlang geht es teilweise steil, meist jedoch auf schönen Bergpfaden bis hinüber zum Kühgundkopf. Der Abstieg nach Schattwald hält noch einmal Drahtseile bereit. An der Wannenjochbahn kann man sich entscheiden, ob man die letzten Meter mit einer gemütlichen Bahnfahrt ins Tal hinter sich bringen oder die Etappe vollends zu Fuß laufen möchte.

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Bildquellen

  • Schrecksee: © Simon - stock.adobe.com
  • Vilsalpsee: © Simon Dannhauer - stock.adobe.com
  • Älplesattel mit Höfats: © m_haberstock - stock.adobe.com
  • Zipfelsbachfälle bei Hinterstein: © Falko Göthel - stock.adobe.com
  • Wanderer auf dem Gratweg zum Fellhorn im Allgäu: © Rahmenvisionen - fotolia.com
  • Blick auf den Königssee im Winter: © WindsMedia - stock.adobe.com
  • Schloss Staufenberg in Durbach: © Alexandra - fotolia.com
  • Schloss Neuschwanstein im Winter: © Yuta - stock.adobe.com
  • Waldweg in Franken: © micha_h - stock.adobe.com
  • Blick auf die Allgäuer Alpen: © Dozey - stock.adobe.com
2024-02-07T17:17:54+01:00