Auf der Vennbahn durch drei Länder

Die Vennbahn ist einer der längsten Bahntrassen-Radwege Europas und führt auf rund 125 km von Aachen über Ostbelgien nach Troisvierges. Faszinierende Landschaften, Grenzlandflair und viel Geschichte zeichnen diesen Radweg aus.

Highlights und Etappen auf der Vennbahn

Wege und Pfade durch das Hohe Venn

Wege und Pfade durch das Hohe Venn © Screeny – stock.adobe.com

Die Vennbahn zwischen Aachen und Troisvierges im Norden Luxemburgs, mit dem einmaligen Hochmoor Hohes Venn dazwischen, gehört zu den längsten Bahntrassenradwegen Europas und hat neben viel Historie auch viel Natur zu bieten: Vom urban-grünen Aachener Land über das Monschauer Heckenland und die Hügellandschaft der Eifel und Ostbelgiens, durch die unverfälschte Moorlandschaft des Hohen Venns hinein ins idyllische Ourtal bis zu den Gärten rund um Troisvierges bietet die Vennbahn einmalige Landschaften pur. Ursprünglich war die Vennbahn eine Verbindung zwischen Kohlerevieren im Norden und Stahlhütten im Süden, dann Schlagader in der Konfliktzone zweier Weltkriege, um schließlich in Vergessenheit zu geraten. Heute erlebt man auf der Vennbahn das besondere Grenzlandflair der Region, denn der Radweg wechselt mehr als ein Dutzend Mal zwischen Deutschland, Belgien und Luxemburg. Auch die Spuren der einstigen Bahntrasse als Schlagader zwischen den Kohleabbaugebieten um Aachen und den Verhüttungs- und Industriegebieten in Lothringen und Luxemburg findet man in Form von aufgelassenen Bahnhöfen, abgestellten Waggons oder erstarrten Signalanlagen am Wegesrand. Die Vennbahn ist in sechs Etappen eingeteilt und kann problemlos individuell geplant werden.

1. Etappe: Aachen – Raeren (22 km): Los geht es in der UNESCO-Welterbestadt Aachen, hier sollte man sich vor Beginn der Tour auf jeden Fall den Aachener Dom anschauen. Nach dem Bahnhof Rothe Erde radelt man durch ruhiges Vorstadtidyll und die mittelalterliche Kulisse der ehemaligen Abteistadt Kornelimünster. In Walheim stößt man am Bahnhof noch auf alte Dieselloks. Durch Wald- und Wiesenlandschaft geht es über die Grenze nach Ostbelgien und zum Etappenziel am alten Bahnhof in Raeren.

Monschau in der Eifel - romantische Städte

Monschau in der Eifel © Sina Ettmer – stock.adobe.com

2. Etappe: Raeren – Monschau (26 km): Auf der zweiten Etappe wechselt man mehrfach zwischen Deutschland und Belgien hin und her. Los geht es am Bahnhof in Raeren, auch hier kann man noch alte Dieselloks bestaunen. Durch den Wald im deutsch-belgischen Grenzgebiet geht es in Richtung Roetgen, dem „Tor zur Eifel“. Ab hier wechselt man mehrfach über die Landesgrenzen. Allmählich nimmt der Wald ab und man erreicht das Etappenziel, die ehemalige Tuchmacherstadt Monschau mit ihren prachtvoll erhaltenen Fachwerkhäusern.

3. Etappe: Monschau – Waimes (27 km): Auf der dritten Etappe bekommt man einen ersten Eindruck der einzigartigen Hochmoorlandschaft des Hohen Venns. Über den beeindruckenden Viadukt von Reichenstein geht es vorbei an Kalterherberg und der deutschen Exklave „Ruitzhof“ zurück auf belgisches Gebiet. Man radelt nun durch Heidelandschaften, die das Hohe Venn ankündigen. Vorbei am alten Bahnhofsgebäude von Sourbrodt mit zahlreichen gut erhaltenen Relikten der Bahngeschichte verläuft die Vennbahn zwischen den Seen von Robertville und Bütgenbach und endet schließlich in Waimes.

Heimatmuseum St. Vith - Vennbahn

Heimatmuseum St. Vith © ostbelgien.eu / Foto: Dominik Ketz

4. Etappe: Waimes – St. Vith (17 km): Auf der vierten Etappe durchfährt man die herrlichen Ardennenausläufer. Vom alten Bahnhof in Waimes aus radelt man zunächst vorbei an saftig grünen und sanft gewellten Hügeln. Über Montenau geht es nach Born unter dem beeindruckenden Freiherr-von-Korff-Viadukt hindurch und weiter in die lebendige Kleinstadt St. Vith. Hier kann man im Heimatmuseum einiges über die bewegte Geschichte der Vennbahn lernen.

5. Etappe: St. Vith – Burg-Reuland (15 km): Die fünfte Etappe führt tiefer ins Ourtal. Zunächst durchfährt man das beschauliche Neidingen, dann radelt man an zahlreichen Bachläufe und kleinen Flüsschen entlang. Die Tunneldurchfahrt bei Lommersweiler stimmt auf das malerische Ourtal ein. Nächstes Zwischenziel ist die reizvoll gelegene Kapelle von Weweler, die hoch oben auf dem Reuländer Ourberg thront. Das Etappenziel ist die eindrucksvolle Burgruine von Reuland.

Burg-Reuland, Burgruine

Burg-Reuland, Burgruine © ostbelgien.eu / Foto: Dominik Ketz

6. Etappe: Burg Reuland – Troisvierges (18 km): Auf der letzten Etappe geht es von Belgien nach Luxemburg. Hinter Burg-Reuland passiert man bei Lengeler einen Fledermaustunnel. Dort wurde ein didaktischer, sehenswerter Lehrpfad rund um das Thema Fledermäuse angelegt. Nur wenig später erreicht man den Zielort am Bahnhof in Troisvierges.

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Bildquellen

  • Wege und Pfade durch das Hohe Venn: © Screeny - stock.adobe.com
  • Monschau in der Eifel: © Sina Ettmer - stock.adobe.com
  • Heimatmuseum St. Vith: © ostbelgien.eu / Foto: Dominik Ketz
  • Burgruine Burg Reuland: © ostbelgien.eu / Foto: Dominik Ketz
  • Oder in Brandenburg: © spuno - stock.adobe.com
  • Müngstener Brücke: © wion - stock.adobe.com
  • Herbstlandschaft an der Dahme: © Ina - stock.adobe.com
  • Lahn: © fotografci - stock.adobe.com
  • Sommer in den Alpen: © Andreas P - stock.adobe.com
  • Viadukt der Vennbahn bei Aachen: © mitifoto - stock.adobe.com
2023-05-04T09:47:43+02:00