Eine wahrlich ekelhafte Attraktion gibt es in Berlin zu bestaunen: Das Disgusting Food Museum Berlin präsentiert in einer Dauerausstellung die ekelhaftesten Lebensmittel und Gerichte der Welt und spielt dabei mit dem universellen menschlichen Gefühl des Ekels.
Ekel ist nicht gleich Ekel
Als ekelhaft werden im Allgemeinen Dinge bewertet, die aufgrund ihrer Gestaltmerkmale, ihres Geschmacks oder ihrer Produktionsweise Unwohlsein bis zum Erbrechen auslösen. Die evolutionäre Funktion des Ekels besteht darin, dabei zu helfen, Krankheiten und unsichere Nahrung zu vermeiden. Ekel ist eine der sechs grundlegenden menschlichen Emotionen. Während die Emotion universell ist, sind es jene Lebensmittel, die man ekelhaft findet, nicht. Was für den einen Menschen köstlich ist, kann für den anderen abstoßend sein. Das Disgusting Food Museum Berlin lädt dazu ein, die Vorstellung von Ekel zu erforschen, auch anhand von ökologisch nachhaltigen Proteinquellen der Zukunft wie Insekten und Algen oder anhand von Fleisch, das im Labor gezüchtet wurde.
Hier kann man die vielfältige Welt des Essens erkunden und eigene Geschmacksvorstellungen überprüfen – und sich Fragen stellen wie „Möchte ich das essen, darf ich das essen? Warum eigentlich nicht?“ Und: „Kann die Änderung einer persönlichen Vorstellung, was ekelhaft ist, beitragen, dass wir alle anders essen, anders produzieren und noch erfinderischer werden im Sinne ökologisch nachhaltiger Lebensmittel?“ Starke Erfahrungen können im Museum gemacht und geteilt werden.
Die Ekelausstellung im Disgusting Food Museum Berlin
Bei einem Besuch im Disgusting Food Museum kann man sich auf eine Entdeckungsreise durch die kulturellen Essvorlieben der Welt begeben und herausfinden, welches Lebensmittel man persönlich am ekelhaftesten findet. Einige der 90 ausgestellten Exponate sind: Frosch-Smoothies aus Peru, Madenkäse aus Sardinien, die berüchtigte und übelriechende Durian-Frucht aus Thailand und natürlich das schwedische Surströmming – der legendäre verfaulte Hering. Die Exponate befinden sich in einem ungeteilten Raum auf zusammenhängenden thematischen Tischreihen. An den Wänden zeigen Informationstafeln, Plakate und Screens mit Food-Clips den Besucherinnen und Besuchern die Abgründe der kulinarischen Welt.
Ein Highlight wartet am Ende des Rundgangs: An der Tasting Bar kann ein Teil der Food-Exponate nicht nur betrachtet, sondern auch geschmacklich getestet werden. Normalerweise. Durch die Corona-Maßnahmen bedingt dürfen 2021 bis auf Weiteres die Ekel-Kostproben mitgenommen und zu Hause verkostet werden. Das Konzept heißt „Disgust to go!“
Bildquellen
- Exponat Antibiotika Schwein: © DFM Berlin 2021
- Exponat Habushu: © DFM Berlin 2021
- Exponat Mäusewein: © DFM Berlin 2021
- Exponat Mongolische Mary: © DFM Berlin 2021
- Außenansicht: © Universum® Bremen
- Deutsches Filmmuseum Frankfurt: © Deutsches Filminstitut, Foto: Uwe Dettmar
- Freilichtmuseum Beuren, Luftbild: © Kreisarchiv Esslingen / Horst Guth
- PS.Depot Automobil nah: © Kulturstiftung Kornhaus
- Einblick in das Museum: © DFM Berlin 2021