Das Industriemuseum Chemnitz: Industrie im Wandel erleben

Den Beginn der Industrialisierung bis in die Gegenwart kann man seit dem Jahr 2003 im Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz erleben. Das Museum ist in einer ehemaligen Gießereihalle der Werkzeugmaschinenfabrik „Hermann und Alfred Escher AG“ untergebracht.

Von der Gießerei zum Museum: Der Standort des Industriemuseums

Liegende Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine, Industriemuseum

Die denkmalgeschützten Fabrikgebäude an der Zwickauer Straße in Chemnitz sind bereits seit dem 19. und frühen 20. Jahrhundert Standort für industriell gefertigte Produkte. Auf dem Gelände des heutigen Industriemuseums etablierten sich zunächst zwei Gießereien: Hugo Schreiter und Moritz Rockstroh. Die Gießerei von Rockstroh wurde nach dessen Konkurs von Hermann Escher übernommen, der zusammen mit seinem Sohn ein leistungsfähiges Unternehmen aufbaute, das Leitspindel- und Plandrehbänke, Hobel-, Bohr- und Shapingmaschinen sowie Dampfmaschinen herstellte. 1930 stellte die Escher AG die Produktion ein, das Gelände wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Teilbetrieb des VEB Vereinigte Chemnitzer Gießereien. 1982 wurde die Produktion in den Hallen an der Zwickauer Straße endgültig eingestellt. Ab dem Jahr 1999 wurde das Gelände schrittweise als neuer Museumsstandort saniert und umgebaut.

Ausstellung und Highlights im Industriemuseum Chemnitz

Funktionsmodell einer Schwamkrug-Turbine, 2016, Hersteller: TU Chemnitz, Industriemuseum

Ausgewählte Exponate demonstrieren auf einem „silbernen Band“ durch die Ausstellungshalle des Industriemuseums Chemnitz die wirtschaftliche Entwicklung in bedeutenden Branchen Sachsens. Die in einem Turm präsentierten Fahrzeuge der Marke DKW spiegeln den Zeitgeist des Fahrzeugbaus Anfang des 20. Jahrhunderts wider. Ein besonderes Anliegen des Museums ist die funktionsfähige Restaurierung der Maschinen und deren Vorführung durch sachkundiges Personal. Mehrmals täglich erhalten die Besucher bei der Vorführung der historischen Transmissionswerkstatt aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts Einblick in die Produktionsweise vor 50 bis 100 Jahren. Im Gegensatz dazu vermittelt die Schweißroboteranlage, die bis 2012 bei der Volkswagen Sachsen GmbH Zwickau im Einsatz war, einen Eindruck von der rasanten  technischen Entwicklung der jüngeren Zeit.

Ausstellungseröffnung im Industriemuseum

In einem separaten Ausstellungsbereich erfahren die Besucher anhand funktionsfähiger Textilmaschinen den Prozess von der Fadenbildung bis zur Konfektionierung. Besonderes Schmuckstück ist der nach historischem Vorbild restaurierte Maschinensaal mit einer Dampfmaschine der Chemnitzer Maschinenfabrik Germania von 1896, die mehrmals im Jahr unter Frischdampfzufuhr öffentlich vorgeführt wird.

Sächsisches Industriemuseum Chemnitz
Zwickauer Straße 119
09112 Chemnitz

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Bildquellen

  • Liegende Einzylinder-Gegendruck-Dampfmaschine: © Archiv Industriemuseum Chemnitz
  • Funktionsmodell einer Schwamkrug-Turbine: © Daniela Schleich
  • Ausstellungseröffnung: © Hannelore Zschocke
  • Außenansicht Wettermuseum: © Konstantin Börner
  • Themenraum Wohnbedürfnisse: © Gert-Peter Albig - Landesmuseum Württemberg
  • Außenansicht EEZ: © EEZ Aurich
  • Außenansicht: © facebook.com/deutschesautomatenmuseum
  • Fassade Industriemuseum: © Dietmar Träupmann, Archiv Industriemuseum Chemnitz
2022-10-18T10:39:26+02:00