Zur Person
Steffen Ruggaber wurde am 06. Mai 1976 geboren. Von 1993-1996 absolvierte er seine Ausbildung zum Koch im Ratskeller in Pforzheim. Nach seinem Zivildienst in Vaihingen an der Enz zog es ihn zum renommierten 2-Sterne-Koch Dieter Kaufmann in das Restaurant „Zur Traube“ in Grevenbroich. Eine weitere wichtige Station in seiner beruflichen Laufbahn war das Schlosshotel Lerbach, wo er von 1999-2000 bei 3-Sterne-Koch Dieter Müller als Chef Saucier gearbeitet hat. Seit 2001 ist Steffen Ruggaber wieder zurück im elterlichen Betrieb im Lamm in Vaihingen-Rosswag. 2002 hat er das Haus vollständig übernommen und sich seither diverse Auszeichnungen erkocht.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Wenn man so wie ich in einem gastronomischen Betrieb aufwächst, wird einem das eigentlich in die Wiege gelegt. Ich habe schon als Kind immer gerne bei meinen Eltern in der Küche oder in der Metzgerei mitgearbeitet. Ebenfalls hatten meine Großeltern Landwirtschaft und eigene Weinberge, so dass ich da auch schon früh mitbekommen habe, wo Lebensmittel herkommen und was man alles daraus machen kann.
Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen – und wenn ja, welchen?
Am Anfang habe ich mir darüber eher weniger Gedanken gemacht. Der Beruf des Kochs hat mich schnell fasziniert und macht mir bis heute sehr viel Spaß. Mittlerweile könnte ich mir aber durchaus vorstellen, auch in anderen Bereichen tätig zu sein. Das Thema Wein interessiert mich sehr, auch Architektur finde ich sehr spannend. Alles, was in die Richtung eigene Kreativität geht…
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Herzblut, Disziplin, Einsatzbereitschaft und natürlich Spaß bei der Arbeit. Überdurchschnittlich gute Produkte durch zuverlässige Lieferanten. Am Kochen an sich sind für mich geschmackliche Tiefe und Harmonie unabdingbar.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Das kommt immer ganz drauf an, wo ich bin! Wichtig ist, dass, egal was, alles mit Herzblut und guten Produkten zubereitet wird.
Was würden Sie niemals essen?
Niemals gibt es eigentlich nicht. Ich würde zumindest alles einmal probieren.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Unehrlichkeit, Unzuverlässigkeit, Nachlässigkeit, Bequemlichkeit.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Jedes Lob ist schön und spornt mich weiter an. Letztens hat ein lieber Stammgast zu mir gesagt: „Es ist schade, dass es Ihre Kochkunst nicht auf Rezept gibt, dann wäre jede Reha überflüssig!“
Die schlimmste Kritik?
Kritik gehört überall im Leben dazu. Bei unserem Gourmetrestaurant wird diese allerdings meist anonym im Netz veröffentlicht und das stört mich. Wenn einem Gast etwas geschmacklich nicht gefällt, möge dies doch ehrlich beim Besuch selbst gesagt werden. Dann kann man Kritik auch ernst nehmen, überdenken und damit arbeiten.
Haben Sie persönlich ein Lieblingsrestaurant – und wenn ja, welches?
Eigentlich nicht direkt. In der Region gibt es ein paar Adressen, wo wir mit unseren Kindern gerne hingehen. Mich persönlich hat das Restaurant Horváth in Berlin in letzter Zeit besonders kulinarisch beeindruckt.
Wo oder wie erholen Sie sich?
Mit gutem Essen und Trinken! Am liebsten mit meiner Familie und Freunden. Gerne treibe ich aber auch Lauf- und Fitnesssport!
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Bildquellen
- Porträt Markus Semmler: © Amin Akhtar
- Sven Holthaus Porträt Ausschnitt: © Restaurant Marie