Zur Person
Nach seiner Ausbildung bei Tanja Grandits im Restaurant Stucki in Basel hat sich Nicolai P. Wiedmer früh für den Weg in die Selbstständigkeit entschieden. Seit 2014 ist er Küchenchef und Geschäftsführer im Restaurant Eckert in Grenzach-Wyhlen, direkt an der Grenze zur Schweiz. Seine Küche ist eine kreative Fusion aus asiatischer Leichtigkeit, französischer Präzision und badischer Bodenständigkeit – mit viel Raum für Inspiration, Neugier und guten Geschmack.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Weil Kochen für mich die schönste Form ist, mit den Händen etwas Sinnvolles zu schaffen. Ich liebe es, Menschen mit Geschmack zu berühren, Emotionen auszulösen und Momente zu schaffen, die bleiben. In der Küche kann ich kreativ sein, gleichzeitig präzise arbeiten – und jeden Tag neu dazulernen. Es ist ein Handwerk, das nie stillsteht.
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Gute Produkte, sauberes Handwerk – und ein Team, das lieber lacht als flucht. Wenn am Ende alle zufrieden sind, Gäste, Köche und Produzenten, dann war’s ein guter Tag.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?
Von Reisen, Märkten, Gesprächen mit Produzenten – aber auch durch schöne Landschaften, gute Architektur oder einen spontanen Austausch im Team. Oft sind es die kleinen Dinge, die neue Ideen ins Rollen bringen.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Soulfood! Ich liebe gute Pizza, ehrliche Pasta – oder eine perfekt balancierte Ceviche. Hauptsache unkompliziert und voller Geschmack.
Was würden Sie niemals essen?
Lebendigen Mini-Pulpo, wie man ihn in manchen Regionen Chinas serviert. Da hört für mich der Spaß auf – aus Respekt vor dem Tier.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Wenn aus Leidenschaft Nachlässigkeit wird – und aus Teamwork Ego-Show. Dann wird’s schwierig.
Haben Sie kochende Vorbilder?
Ich liebe das Essen bei Tim Raue – klar, kraftvoll und mit einem einzigartigen Aromenspiel. Das hat mich definitiv geprägt.
Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?
Aktuell mit keinem aus Deutschland – das ist mir ehrlich gesagt alles zu wild. Aber mit Barack Obama würde ich gern mal am Tisch sitzen. Ich glaube, das wäre ein ziemlich spannender Abend.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Nicht gemotzt ist Lob genug. 🙂
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?
Ich musiziere gern, liebe das Reisen, gutes Essen und Zeit mit Freunden. Am besten entspanne ich, wenn alles ganz unkompliziert ist – ohne Plan, aber mit Genuss.
Bildquellen
- Nicolai P. Wiedmer, Porträt: © Markus Edgar Ruf
- Nicolai P. Wiedmer, Foodbild: © Restaurant Eckert
- nachgefragt-bei-denis-feix-portraet: © Zirbelstube
- Maximilian Kreus, Porträt: © Restaurant St. Benedikt
- Tim Reinwald, Porträt: © Tim's Kitchen Fürth
- Andreas Schöppe, Porträt quer: © Restaurant Il Cortile
- Pelle Kossmann, Porträt quer: © Mondi Restaurant