Die Automobil- und Robert-Schumann-Stadt Zwickau ist die viertgrößte Stadt Sachsens und hat für Entdecker eine ganze Menge zu bieten: architektonische Highlights aus über 800 Jahren stehen hier neben einzigartigen Museen sowie zahlreichen Parks und Gärten zum Entspannen. Seit 1904 werden hier Fahrzeuge entwickelt und gebaut – ein beeindruckendes Zeugnis Industriegeschichte, das nicht nur Technikinteressierte in seinen Bann zieht. Wir haben uns in und um Zwickau umgeschaut und einige der schönsten Ausflugsziele in Stadt und Region zusammengestellt.
Miniwelt Lichtenstein: Sachsen, Deutschland und die Welt in mini kann man in der Miniwelt Lichtenstein erleben. Hier liegen nicht nur historische Bauwerke und Denkmäler Sachsens wenige Schritte auseinander, man kann auch an einem einzigen Tag durch die 16 deutschen Bundesländer mit ihren Wahrzeichen und Besonderheiten reisen sowie die Cheopspyramide von Gizeh, den Eiffelturm und die New Yorker Freiheitsstatue besichtigen. Alle Bauwerke sind im Maßstab 1:25 und zum Teil sogar aus Originalmaterialien erbaut und begeistern große und kleine Besucher mit ihrer Detailtreue.
August Horch Museum: Seit 2004 kann man im August Horch Museum Zwickauer Automobilgeschichte erleben – an der Stelle, an der einst Audi gegründet wurde. Zu sehen gibt es nicht nur einmalige Autos wie den Audi Alpensieger, den DKW F 1 oder Trabant-Prototypen, auch die Inszenierung der einmaligen Automobilgeschichte weiß zu beeindrucken – die Fahrzeuge sind an einer historisch nachempfundenen Tankstelle oder vor einem Hotel arrangiert. Ebenso sehenswert: Komplett funktionsfähige Maschinen mit Transmissionsantrieb, die die Fertigung zu Beginn des Automobilzeitalters lebendig werden lassen.
Deutsches Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain: Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain ist die bedeutendste Sammlungsstätte der Landwirtschaftsgeschichte Mittel- und Ostdeutschlands. Das ehemalige Rittergut zählt zudem zu den schönsten Adelssitzen im Zwickauer Land. Das Museum bietet 80 Gebäude und 100 thematische Ausstellungen auf 13 Hektar Fläche – zu sehen gibt es unter anderem historische Zugmaschinen und Traktoren. Besichtigen kann man zudem einen alten Bauernhof, eine alte Dorfbäckerei, eine Försterei, ein Mausoleum im byzantinischen Stil und vieles mehr.
Dom St. Marien: Der Dom St. Marien zählt zu den bedeutendsten Hallenkirchen der obersächsischen Spätgotik und ist heute das höchste Bauwerk Zwickaus. Das im 12. Jahrhundert errichtete Gebäude beherbergt zahlreiche Kunstschätze wie den Flügelaltar des Dürer-Lehrers Michael Wohlgemuth oder die Figurengruppe der Beweinung Christi von Peter Breuer. Ebenfalls sehenswert sind das Heilige Grab von Michael Heuffner oder der Taufstein und die Kanzel von Paul Speck aus dem 16. Jahrhundert. Robert Schumann wurde hier getauft und absolvierte hier als 11-Jähriger seinen ersten Auftritt als Pianist.
Schloss Waldenburg: Die Geschichte von Schloss Waldenburg reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück – heute kann man hier prunkvolle Festsäle, das Speisezimmer mit chinesischen Seidentapeten, das Gobelinzimmer im Stil Ludwig XVI., das Spiegelzimmer im Rokokostil und die Bibliothek mit ca. 6000 Bänden bewundern. Ebenfalls sehenswert sind der Schlosspark mit Terrasse und Rosarium. Die reichhaltige Ausstattung des Schlosses geht auf Fürst Otto Victor II. von Schönburg-Waldenburg zurück, der Anfang des 20. Jahrhunderts einen neuen Innenausbau des historistischen Schlosses veranlasste und dafür historische Raumausstattungen von erlesener Qualität erwarb.
Johannisbad: Das Johannisbad wurde 1869 eröffnet und 1904 erweitert – und ist heute ein architektonisch einzigartiges Kleinod, denn der Bau vereint Jugendstil und Neogotik mit einem Hauch orientalischer Badekultur. Nach der Wende umfassend saniert, glänzt das Johannisbad heute mit seiner im Jugendstil gehaltenen Innenausstattung, einem 200 qm großen Mehrzweckbecken, einem Whirlpool sowie einem Saunabereich. Wer sich hier in die Fluten stürzt, darf sich auf ein hochmodernes Schwimmbad in historischem Gewand freuen, das seinesgleichen sucht.
Priesterhäuser: Die Priesterhäuser gleich neben dem Dom stammen aus dem 13. Jahrhundert und sind damit das älteste erhaltene Wohnbauensemble Sachsens. Im Haus 5 wohnte der Schullehrer Johann Gottfried Kuntsch, Schumanns erster Klavierlehrer. Heute beherbergen die Gebäude das Museum für Stadt- und Kulturgeschichte, das in authentisch eingerichteten Stuben, Kammern und Küchen das alltägliche Leben der Menschen im mittelalterlichen Zwickau präsentiert. Dank aufwendiger Sanierung nach der Wende gehören die Priesterhäuser zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Baukunst und musealer Präsentation in Deutschland.
Greiz: Greiz trägt den Beinamen „Perle des Vogtlandes“ und hat als Residenzstadt des einst kleinsten Fürstentums Deutschlands eine ganze Menge zu bieten. Das Obere Schloss prägt die Silhouette der Stadt und präsentiert sich größtenteils im Stil der Renaissance, während das Untere Schloss aus dem 16. Jahrhundert heute klassizistisch gestaltet ist. Ebenfalls sehenswert sind die wundervolle Jugendstilarchitektur der Altstadt, die Gründerzeitvillen in der Neustadt sowie das klassizistische Ensemble am Elsterufer. Auch landschaftlich kann Greiz punkten – nicht nur lädt der der Greizer Park, ein Landschaftsgarten im englischen Stil, zum Flanieren ein, rund um Greiz beherbergen die waldreichen Höhenzüge zahlreiche Wander- und Radwege.
Robert-Schumann-Haus: Die weltgrößte Sammlung an Handschriften, Porträts und Besitzstücken des berühmten Komponisten Robert Schumann kann man in seiner Geburtsstadt bewundern. Das Robert-Schumann-Haus ist in jenem Eckhaus am Hauptmarkt beheimatet, in dem der Musiker 1810 das Licht der Welt erblickte. Das Geburtszimmer ist komplett mit historischem Mobiliar aus dem Besitz Robert und Clara Schumanns ausgestattet. Zu sehen gibt es zudem mehr als 4.000 Originalhandschriften des romantischen Künstlers und seiner Frau. Regelmäßig finden im Erdgeschoss Konzerte statt.
Altenburg: Das Thüringer Tor zu Sachsen – das ist das beschauliche Altenburg, das mit einer imposanten Schlossanlage und der liebevoll restaurierten Altstadt begeistert. Das Schloss beeindruckt mit seinen prächtigen Festsälen, Türmen, der Schlosskirche mit der barocken Trostorgel und dem weitläufigen Schlosspark. Ebenfalls sehenswert ist das Lindenau-Museum mit seiner einmaligen Sammlungen von der Antike zur Moderne. Bekannt ist die Stadt zudem als Spielkartenstadt – seit 500 Jahren werden hier Spielkarten hergestellt, die man im Spielkartenladen am Markt erwerben und im Spielkartenmuseum bewundern kann.
Bildquellen
- Blick in die Ausstellung im Untergeschoss: © August Horch Museum / mattrose
- Dom St. Marien Zwickau: © Marcel Hanke - stock.adobe.com
- Johannisbad Zwickau: © aquatarkus - stock.adobe.com
- Greiz in Thüringen: © Animaflora PicsStock - stock.adobe.com
- Altenburg in Thüringen: © ArTo - stock.adobe.com
- Sterne beobachten: © rodimovpavel - stock.adobe.com
- Picknick_Alpaka: © Vivienne Kahl Fotografie
- Uracher Wasserfall: © M. Schönfeld - fotolia.com
- Monschau im Winter: © Puravidaniel - stock.adobe.com
- Kloster Lorsch, Königshalle: © irish - fotolia.com
- Hauptmarkt Zwickau: © ArTo - fotolia.com