Snooker ist eine Variation des Billardsports, die sich von anderen populären Billardvarianten wie Pool vor allem durch die Größe des Tisches, andere Regeln und höhere taktische Anforderungen an den Spieler unterscheidet. Seinen Ursprung hat Snooker in Großbritannien – doch auch hierzulande gewinnt diese Variante des Billardsports immer mehr Anhänger.
Was Snooker so anders macht
Die technische Schwierigkeit im Vergleich zu anderen Varianten des Billardsports ergibt sich aus der größeren Fläche des Spieltisches und aus dem kleineren Durchmesser der Spielbälle – zudem sind die Taschen enger und die Einlaufkanten abgerundet, was bedeutet, dass ein nicht exakt genug gespielter Ball relativ leicht wieder aus der Tasche hinauslaufen kann. Snooker wird mit 15 roten und sechs farbigen Bällen gespielt, die abwechselnd gelocht werden müssen – auch diese Besonderheit erfordert hohe taktische Kompetenz sowie ein hohes Maß an Kontrolle über den weißen Spielball. Der Name des Spiels hat sich aus einer besonderen Spielsituation heraus entwickelt: kann ein Spieler keinen Ball gemäß der Regeln versenken, wird er versuchen, den Gegner zu snookern, was bedeutet, dass man den Spielball in eine Position bringt, aus der der Gegner einen anzuspielenden Ball nicht in direkter Linie erreichen kann. Aus einem solchen Snooker heraus entstehen öfter Fouls, was die Punktzahl des Gegners erhöht, zudem besteht die Möglichkeit, nach einem misslungenen Stoß des Gegners eine bessere Spielsituation auf dem Tisch vorzufinden, was die Chance bietet, den Frame, also das Spiel, zu gewinnen.
Die Geschichte des Snookerspiels
Das Billardspiel selbst wurde bereits im Mittelalter erfunden; der Ursprung liegt im 15. Jahrhundert bei dem heute ausgestorbenen Spiel Pall Mall. Die Entwicklung des heutigen Billardspiels hängt mit technischen Neuerungen des 19. Jahrhunderts zusammen, die unter anderem eine Weiterentwicklung des Queues und der Tische umfasste, auf denen man Billard spielte. Snooker selbst wurde im Jahr 1875 von Offizieren der britischen Kolonialkräfte in Indien erfunden. 1885 wurde Snooker erstmals in Großbritannien vorgestellt, musste jedoch bis ins 20. Jahrhundert hinein gegen das populärere English Billard um Aufmerksamkeit kämpfen. Erst im Jahr 1919 wurden die heute noch gültigen Regeln für Snooker festgelegt. Der Begriff „Snooker“ entstand aus einer abwertenden Bezeichnung für Frischlinge in der Armee; zum ersten Mal soll der Begriff verwendet worden sein, als der britische Offizier Neville Bowses Chamberlain von seinem Mitspieler in eine Spielsituation gebracht wurde, aus der er den Spielball nicht spielen konnte.
Snooker, der „Gentleman’s Sport“
Snooker ist im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten auch heute noch von Korrektheit und Contenance geprägt; nicht nur gibt es eine Kleiderordnung, die alle Spieler etwa zum Tragen einer Fliege verpflichtet, es ist beispielsweise ebenso üblich, dass ein Spieler ein eigenes Foul sofort anzeigt, auch wenn es weder vom Gegenspieler noch vom Schiedsrichter bemerkt wurde. Dazu gehört auch der sogenannte Durchstoß, der in der Regel nur vom Spieler selbst bemerkt werden kann. Von Snookerspielern verlangt man in jeder Hinsicht vorbildliches Verhalten; selbst die Bereitschaft zu einem Spielbetrug, ohne dass ein solcher stattgefunden hat, ist vom Weltverband schon mit acht Jahren Sperre belegt worden.
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