Der Heideradweg gehört zu den schönsten Radwegen in Deutschland und führt auf einer Länge von 165 km durch einzigartige Naturlandschaften wie die niedersächsische Elbtalaue, die Lüneburger Heide und die Naturparks Elbhöhen und Wendland.
Startpunkt des Heideradwegs: Die Salz- und Hansestadt Lüneburg
Los geht es mit dem Lüneburger Heideradweg in Lüneburg. Man kann die Stadt sehr gut mit dem Zug von Hamburg aus erreichen. Schon früh machte sich der Ort einen Namen als wichtigster Salzlieferant in Norddeutschland. Aus diesem Grunde trat Lüneburg auch schon sehr bald in die Hanse, einer Gemeinschaft von Kaufmannsleuten, ein. Das Salz diente vor allem als natürliches Konservierungsmittel für die in der Ostsee gefangenen Heringe. Es dauerte nicht lange und Lüneburg kam zu großem Reichtum, was man noch bis heute sehen kann: die stattlichen Patrizierhäuser in der Innenstadt erzählen nach wie vor aus dieser Zeit.
Auf dem Heideradweg ins Wendland
Hat man seine Sightseeing-Tour in der Innenstadt beendet, geht es auch schon weiter mit dem Rad zum Schiffshebewerk Scharnbeck. Es wurde 1974 erbaut und dient dazu, Frachtschiffen bei der Überwindung von 38 Metern Höhe zu helfen. Seit seiner Inbetriebnahme am 15.06.1976 verzeichnet das Schiffshebewerk jedes Jahr zahlreiche Besucher, die sich das Spektakel des Schiffehebens nicht entgehen lassen wollen.
Nun radelt man zum Städtchen Bleckede, und von dort aus geht es mit der Fähre nach Neu Bleckede. Erst mal angekommen, geht es immer schön an der Elbe entlang bis nach Darchau, wo es wieder ein Stück weit mit der Fähre bis nach Neu Darchau geht. Dort erwarten Sie weitläufiges Waldgebiet und die historische Fachwerkstadt Hitzacker. Wer sich von der Fahrradtour ein wenig ausruhen möchte, findet hier genügend Rast- und Übernachtungsmöglichkeiten. Erholt und entspannt fährt man dann von Gartow Richtung Lüchow und darf sich in dieser Region auf die Nemitzer Heide freuen.
Der Heideradweg: Radfahren inmitten von lila Feldern
Die Nemitzer Heide im Wendland verdankt ihr heutiges Aussehen einem schlimmen Brand im Jahre 1975: zahlreiche Kiefernwälder fielen ihm zum Opfer, und so entstand auf dem ausgetrockneten Boden die heutige Heidelandschaft. Sie ist heutzutage bevölkert von Zwergsträuchern sowie seltenen Pflanzen und Tieren. Gerade im Spätsommer erblüht die Heide in wunderschönen Lila-Tönen, und die ein oder andere Baumart wie Wacholder, Birke und Kiefer ist auch wieder nachgewachsen.
Wenn Sie genug von der Schönheit der Nemitzer Heide gesehen haben, heißt es erneut Helm umschnallen und wieder aufs Fahrrad steigen. Über Breese und Jameln können Sie den direkten Weg zu den berühmten Rundlingsdörfern im Wendland einschlagen. Die längere Tour führt weiter elbaufwärts vorbei an Dömitz, Gorleben und verlässt die Elbauen nach dem Abstecher zum Höhbecker Aussichtsturm. Weiter über Gartow, Prezelle und Nemitz kommen Sie nach Lübeln, wo der Heideradweg sein Ziel erreicht. Zwölf Höfe wurden im Kreis um den Dorfplatz herum erbaut. Das Phänomen wurde erstmals 1740 von einem reisenden Schriftsteller beobachtet. In der Mitte des 19. Jahrhunderts widmeten sich bereits zahlreiche Forscher den Rundlingsdörfern: So fand man heraus, dass diese Ortschaften meist von Slawen besiedelt waren.
In Lübeln kann man gemütlich einen Cafe nach dem anstrengenden Fahrradfahren trinken oder sich im Rundlingsmuseum Wendlandhof über das Phänomen der Häuser im Kreis sowie über das frühere Leben der Menschen dort schlau machen. Allerdings sollte während der Saison mit großem Andrang gerechnet werden, bringen Sie also am besten ein wenig Geduld und Ruhe mit!
Bildquellen
- Zentrum von Lüneburg: © Ezio Gutzemberg - fotolia.com
- Brücke über die Ilmenau: © ingwio - fotolia.com
- Nebel in der Lüneburger Heide: © Visions-AD - fotolia.com
- Reife Äpfel im Alten Land: © Carl-Jürgen Bautsch - stock.adobe.com
- Bodensee bei Konstanz: © pure-life-pictures - fotolia.com
- Lüneburger Altstadt: © Klaus Rose - fotolia.com