Das Deutsche Spielzeugmuseum im thüringischen Sonneberg beherbergt die älteste Spielzeugsammlung Deutschlands und zeigt über 6.000 Spielzeuge von den Anfängen bis zur Gegenwart.

Die Geschichte des Deutschen Spielzeugmuseums

Treppenhaus Deutsches Spielzeugmuseum

Treppenhaus © Deutsches Spielzeugmuseum/Thomas Wolf

Das Deutsche Spielzeugmuseum wurde im Jahr 1901 gegründet, als sich die Stadt Sonneberg und die umliegende Region längst zu einem der Hauptgebiete der Spielwarenherstellung in Europa entwickelt hatten. Anfang des 20. Jahrhunderts beherrschten Sonneberger Verleger den Welthandel und machten Sonneberg zur Weltspielwarenstadt – das Spielzeugmuseum wurde damit zu einem sichtbaren Dokument für eine der größten Spielwarenmetropolen, die es je gegeben hat. Heute zählt das Museum zu den wichtigen kulturhistorischen Sammlungen Deutschlands – Besonderheiten der Sammlung sind beispielsweise Sonneberger Holzspielwaren des 18. und 19. Jahrhunderts, Figuren aus Brotteig und Papiermaché, Puppen aus Sonneberg und Thüringen, Spielzeug aus dem alten Ägypten und der klassischen Antike sowie Spielzeug aus Ostasien und Afrika.

Die Dauerausstellung im Deutschen Spielzeugmuseum

Die Dauerausstellung im Deutschen Spielzeugmuseum bietet einen Überblick über die Grundzüge der Kulturgeschichte des deutschen Spielzeugs und gliedert sich in drei verschiedene Ausstellungsbereiche sowie einen Spielbereich mit drei verschiedenen Stationen, in denen Kinder und Familien das Museum spielend erleben können. Der Ausstellungsbereich „Technisches Spielzeug von den Anfängen bis zur Gegenwart“ zeigt frühgeschichtliches Spielzeug ebenso wie Spielzeug aus dem Altertum und dem Mittelalter, hölzerne Spielwaren des 18. und 19. Jahrhunderts, Entwicklungen des beginnenden Industriezeitalters, Blechspielzeug, Modelleisenbahnen, Zinnfiguren sowie schließlich Spielzeug der Neuzeit aus Kunststoff.

Der Ausstellungsbereich „Geschichte der Spielpuppe“ widmet sich Figuren aus der Frühzeit der Menschen, Spielpuppen aus der griechischen Antike, Spielpuppen des 18. Jahrhunderts aus den Alpentälern, aus Böhmen, dem Erzgebirge und dem Sonneberger Raum, Puppen aus Papiermaché aus dem 19. Jahrhundert sowie Kunststoffpuppen aus dem 20. Jahrhundert. Die Weltausstellungsgruppe »Thüringer Kirmes« ist das bekannteste Ausstellungsstück des Deutschen Spielzeugmuseums und stellt ein typisches ländliches Volksfest der thüringisch-fränkischen Region des 19. Jahrhunderts dar. Die Schaugruppe mit 67 lebensecht wirkenden Figuren entstand zum Anlass der Weltausstellung 1910 in Brüssel, um die Sonneberger Spielzeugindustrie in aller Welt bekannt zu machen.

Deutsches Spielzeugmuseum
Beethovenstraße 10
96515 Sonneberg

Bildquellen

  • Treppenhaus: © Deutsches Spielzeugmuseum/Thomas Wolf
  • Ausstellung: © Deutsches Spielzeugmuseum/Michael Miltzow
  • Weltausstellungsgruppe „Thüringer Kirmes“: © Deutsches Spielzeugmuseum/Thomas Wolf
  • Außenansicht: © Deutsches Spielzeugmuseum/Roland Wozniak