Zur Person
Simon Lang sammelte wertvolle Erfahrungen in renommierten Häusern wie dem Bayerischen Hof in München, dem Landhaus Nösse auf Sylt sowie im Landhaus Stricker unter Holger Bodendorf. Weitere prägende Stationen waren die Südtiroler Stuben bei Alfons Schuhbeck und das Lenbach Palais in München unter Ali Güngörmüs. Seit 2016 ist er Executive Chef im Hotel Maximilian’s in Augsburg. Im Sartory Restaurant prägt er eine französisch basierte Küche mit mediterranen Einflüssen, während im Restaurant maximilian°s die „best urban kitchen mit einem Mix aus regionaler und internationaler Küche im Mittelpunkt steht.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Ich bin Koch geworden, weil mich das Zusammenspiel aus hochwertigsten Produkten, handwerklichem Können und Kreativität fasziniert. Es begeistert mich, aus einzelnen Zutaten ein stimmiges Gericht zu kreieren und dabei im Team etwas Besonderes entstehen zu lassen. Gleichzeitig ist es mir ein großes Anliegen, Gastgeber zu sein – Menschen mit gutem Essen und einem rundum gelungenen Erlebnis eine schöne Zeit zu bereiten.
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Das Wichtigste beim Kochen sind für mich gute, frische Produkte – sie sind die Basis für alles. Genauso entscheidend ist es, den Spaß an der Arbeit nicht zu verlieren. Ich liebe den Flow, der sich über den Tag entwickelt – von der Vorbereitung bis zum Abendservice. Ein strukturierter Ablauf, bei dem jeder Handgriff sitzt, gehört für mich genauso dazu wie die Leidenschaft für das, was wir tun.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?
Ich versuche bewusst, nicht zu sehr nach links und rechts zu schauen, sondern meinen eigenen Stil weiterzuentwickeln. Inspiration finde ich im Austausch mit unseren Lieferanten, durch hochwertige saisonale Produkte und vor allem in der Zusammenarbeit mit meinem Team. Oft entstehen neue Ideen genau dort – im gemeinsamen Arbeiten, Probieren und Weiterdenken.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Mich macht ein Boeuf Bourguignon glücklich – vor allem, wenn es von meiner Mutter gekocht wird. Und ganz ehrlich: Der Wurstsalat meiner Frau hat ebenfalls das Potenzial, jeden Tag besser zu machen. Es sind oft die einfachen, mit Liebe zubereiteten Gerichte, die am meisten bedeuten.
Was würden Sie niemals essen?
Ich bin kein großer Freund von Innereien und kann auch mit exotischen Tieren wie Krokodil oder Schlange nichts anfangen. Auch alles, was optisch unästhetisch wirkt, spricht mich persönlich nicht an – das Auge isst für mich einfach mit.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Unordnung und unstrukturiertes Arbeiten bringen mich schnell aus der Fassung. In einer Küche ist Struktur das A und O – nur so funktioniert das Zusammenspiel im Team und am Ende auch ein perfekter Service.
Haben Sie kochende Vorbilder?
Ein Vorbild für mich ist Alain Ducasse. Sein unfassbares Wissen und die Tiefe, mit der er die Küche versteht, faszinieren mich. Besonders beeindruckend finde ich seine Kochbücher, die ein riesiges Fachwissen und die Vielfalt seiner Küche widerspiegeln. Ducasse zeigt, wie facettenreich und gleichzeitig präzise die Kunst des Kochens sein kann.
Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?
Ich würde gerne einmal mit Markus Söder essen. Er scheint eine große Affinität zum Thema Essen zu haben, und ich glaube, ein Gespräch über Kulinarik und bayerische Traditionen wäre sehr spannend.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Das größte Lob, das ich jemals bekommen habe, war nicht unbedingt ein direktes Lob, sondern eine sehr berührende Geste. Eine Frau, die sich im Endstadium von Krebs befand, wollte unbedingt noch einmal in ein Sterne-Restaurant gehen und hat sich für das Sartory entschieden. Das war eine ganz besondere Anerkennung für uns. Aber jedes Lob ist für mich etwas Besonderes, besonders wenn es am Ende des Abends von den Gästen kommt. Erst kürzlich sagte ein Pärchen, dass es das beste Essen ihres Lebens war – solche Momente sind unbezahlbar.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?
In meiner Freizeit verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und meinen Kindern – das ist für mich der wichtigste Ausgleich. Ich genieße gutes Essen und Trinken und liebe es, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Golfen ist ebenfalls eine Leidenschaft von mir, es hilft mir, den Kopf freizubekommen und mich zu erholen.
Bildquellen
- Simon Lang, Porträt: © barbara gandenheimer fotografie
- Simon Lang, Foodbild: © Hotel Maximilian's Augsburg
- Max Matreux, Porträt: © Restaurant Kugelmühle
- Markus Philippi, Portrait: © Romantik Hotel Residenz am See
- Christian Scharrer: © Klockeverlag
- nachgefragt-bei-benjamin-gallein-portraet: © Ole Deele
- Lukas Jakobi, Porträt: © Sven Arnold

