Die Niederlausitz ist eine Region, die sich im Süden von Brandenburg und im Norden von Sachsen erstreckt und viele landschaftliche und kulturelle Besonderheiten in sich vereint: geprägt von eigenwilligen Naturlandschaften, die zum einen durch die Eiszeit, zum anderen durch einstigen Tagebau entstanden sind, sowie durch das slawische Volk der Sorben und ihrem politischen Zentrum Cottbus ist die Niederlausitz immer eine Reise wert.

Naturparks und Seenlandschaften: Erholungsland Niederlausitz

Die Landschaft der Niederlausitz ist vielfältig: Flüsse und Seen auf der einen Seite, Wälder, Heiden, Auwälder und Äcker auf der anderen Seite, und dazu die teils bizarren „Mondlandschaften“ des einstigen Tagebaus, die heute vielfältige Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen sind – all das zeichnet diese Region aus.

Schloss Altdöbern

Insgesamt 3 Naturparks hat die Region zu bieten: den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft mit dem Pomologischen Garten in Döllingen, der teils selten gewordene Obstbäume beherbergt und so zu einem lebendigen Obstmuseum geworden ist, in dem man die Entwicklung der Obstbäume von ihrer Wildform bis zu neuesten Züchtungen nachverfolgen kann. Im Naturpark Niederlausitzer Landrücken finden sich viele sehenswerten Städtchen wie Luckau oder das Schloss Altdöbern, und der Naturpark Schlaubetal ist geprägt von 11 erhaltenen historischen Mühlen, von denen die älteste bereits im Jahre 1275 in Betrieb war – und es als einzige heute noch ist. Eine Besonderheit hat die Niederlausitz auch noch zu bieten, denn sie ist eine Landschaft im Wandel: durch die Flutung stillgelegter Braunkohletagebaue entsteht hier das Lausitzer Seenland, das einmal Europas größte künstliche Wasserlandschaft werden soll.

Cottbus: Das Zentrum der Niederlausitz

Cottbus ist die zweitgrößte Stadt Brandenburgs und nicht nur das Zentrum der Niederlausitz, sondern auch das kulturelle Zentrum der Sorben, der slawischen Minderheit in der Region, die noch heute Spuren in und um Cottbus hinterlassen: Sorbisch ist eine anerkannte Minderheitensprache und begegnet dem Besucher der Region oft in Form von zweisprachigen Orts- und Straßenschildern.

Martkbrunnen am Altmarkt in Cottbus

Wer die Region besucht, sollte auf jeden Fall einen Abstecher nach Cottbus machen: eine gut erhaltene mittelalterliche Altstadt, schöne Gründerzeitviertel und herrliche Parks lassen sich hier besichtigen. Die Oberkirche St. Nikolai stammt aus dem Mittelalter und ist die höchste Kirche der Niederlausitz, und das ehemalige Stadtschloss Cottbus, das heute das Amtsgericht beherbergt, wurde bereits im 10. Jahrhundert erwähnt. Sehenswert ist zudem das Schloss Branitz, das von 1770 bis 1772 im Barockstil erbaut wurde und Alterssitz des Hermann Fürst von Pückler-Muskau war, sowie der dazugehörige Park, der wie das Weltkulturerbe in Bad Muskau vom Fürsten gestaltet wurde. Der Branitzer Park ist der bedeutendste der zahlreichen Cottbuser Parkanlagen. Im Schloss kann man in schön restaurierten historischen Räumlichkeiten die Wohnstatt von Fürst Pückler besichtigen, zudem beherbergt das Gebäude mehrere Kunstausstellungen, unter anderem von Fürst Pückler selbst sowie des Landschaftsmalers Carl Blechen.

Wasser und Land: Die Schönheiten der Niederlausitz entdecken

Um die vielfältigen Landschaften der Niederlausitz erkunden zu können, steigt man am besten aufs Fahrrad: zahlreiche Radwege durchziehen die Region und machen schon beinahe die Auswahl schwer. An Flüssen entlang radelt man auf dem Spree- und dem Oder-Neiße-Radweg, den Tagebau lernt man auf der Niederlausitzer Bergbautour kennen, und der Rundkurs des Fürst-Pückler-Weges führt durch alle landschaftlichen Facetten der Niederlausitz. Die Wasserlandschaft der Region lädt zudem Wasserratten an Seen, Flüsse und Ufer: überall findet man Möglichkeiten zum Angeln, Windsurfen und Tauchen sowie für Kanutouren und Segelkurse – da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

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  • Schloss Altdöbern: © LianeM - stock.adobe.com
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