Föhr gehört zu den nordfriesischen Inseln und ist die zweitgrößte deutsche Nordseeinsel, sie liegt südöstlich von Sylt. Doch warum heißt das Eiland die „grüne Insel“? Auf Föhr konnte sich seit jeher die Vegetation gut entwickeln, da sie durch die Nachbarinseln Amrum und Sylt vor den stürmischen Einflüssen der Nordsee gut geschützt ist – eine besondere Insel in der Nordsee.

Bewegte Vergangenheit: Föhr im Wandel der Zeit

Föhr kann auf eine lange Besiedlungsgeschichte zurückblicken – bereits in der Jungsteinzeit war die Insel besiedelt, worauf heute noch Hügelgräber aus der Bronzezeit hindeuten: vor allem im Südwesten der Insel lassen sich noch 17 dieser alten Monumente besichtigen. Aus dem 9. Jahrhundert stammt die Lembecksburg nördlich von Borgsum, ein Ringwall, der etwa 8 m hoch ist und über 100 m im Durchmesser misst. Er wurde als Schutz vor den Wikingern angelegt. Ihren Namen hat die Burg von dem Ritter Klaus Lembeck, der der Sage nach hier im Mittelalter als Statthalter des dänischen Königs residiert haben soll.

Ringwall Lembecksburg auf der Nordseeinsel Föhr

Föhr ist übrigens erst seit dem Jahr 1362 eine Insel – zuvor gehörte sie zum Festland. Die Insel hat sich bereits früh als Kurort etabliert – schon der dänische König Christian VIII. begründete im Jahre 1842 den Tourismus auf Föhr, als er hier den Sommer verbrachte. Im Dr.-Carl-Haeberlin Friesen-Museum in Wyk, dessen Eingangsportale von zwei Walkieferknochen gebildet werden, kann man sich über die Geschichte der Insel, ihre Natur- und Tierwelt sowie über den Walfang informieren, der der Insel im 17. und 18. Jahrhundert ein „goldenes Zeitalter“ brachte.

Wyk auf Föhr – das Zentrum der „grünen Insel“

Altstadt Wyk auf Föhr

Der bekannteste Ort auf Föhr ist zweifelsohne die einzige Stadt der Insel, Wyk, die nicht nur wegen ihrer hübschen Altstadtgässchen mit vielen Einkehr- und Einkaufsmöglichkeiten zu einem Besuch einlädt. Nicht entgehen lassen sollte man sich die Seepromenade Sandwall mit ihrer herrlichen Aussicht auf die Nordsee und die Halligen – sie gilt als eine der schönsten deutschen Seepromenaden, die bereits Christian VIII. schätzte. Hier findet Ende August das beliebte und stimmungsvolle Straßen- und Kleinkunstfestival statt. Sehenswert ist auch die Kirche St. Nicolai im Ortsteil Boldixum, ein romanisches Kirchengebäude aus dem 13. Jahrhundert mit gotischen und barocken Erweiterungen. Hübsch anzusehen ist auch die Innenausstattung, die in erster Linie durch eine farbenfrohe Ausmalung gekennzeichnet ist. Der Friedhof der Kirchengemeinde besitzt viele aufwendig verzierte Grabsteine aus der Barockzeit. Im Rathaus findet sich das Nationalparkzentrum Föhr, das eine 300 qm große Erlebnisausstellung zu bieten hat. Als ein Wahrzeichen der Stadt gilt der im Jahre 1886 erbaute Glockenturm.

Föhr entdecken: einmal rund um die Insel

Föhr hat abseits von Wyk noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten: mehrere sehenswerte Leuchttürme sind auf der Insel verteilt, dazu einige Mühlen, die ältesten aus dem 19. Jahrhundert, und natürlich gilt auch das gesamte Wattenmeer als Sehenswürdigkeit – Wattwanderungen, Vogelbeobachtungen und Fahrten zu den Seehundbänken sind beinahe schon ein Muss.

Wattwanderung

Sportlich hat Föhr natürlich auch einiges zu bieten: die Insel eignet sich bestens zum Radfahren und Wandern, und im Bereich von Wyk gibt es natürlich den rund 4 km langen Sandstrand zum Baden und Spazierengehen. Wer es etwas ruhiger angehen lassen möchte, dem sei eine Inselrundfahrt mit dem Friesen-Express empfohlen – in rund zwei Stunden geht es in komplett verglasten Wagen gemütlich um die Insel.

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  • Ringwall Lembecksburg auf Föhr: © helmutvogler - fotolia.com
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