Zur Person
Michael Ammon wurde 1987 in Selb in Oberfranken geboren. Seine Lehre zum Restaurantfachmann absolvierte er bei Christian F. Grainer, die Lehre zum Koch bei Franz Feckl. Weitere Stationen waren bei Hansjörg Bachmeier im Blauen Bock in München, bei Anette Huber im Le Stolberg in München und bei Rudi Kull im Restaurant Kull und Weinzierl in München. Seit 2016 ist er sein eigener Chef im Gasthaus Jakob in Perasdorf, das er zusammen mit seiner Frau Mona leitet. Michael Ammon kocht klassisch, bindet aber auch moderne Elemente ein.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Weil man bei diesem Beruf seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Ein Beruf, bei dem es tagtäglich immer wieder Neues zu entdecken gibt, war für mich ein ausschlaggebender Punkt. Ich bin kein Fan von Eintönigkeit, es muss immer wieder was Neues und Veränderungen geben. Ich wollte nicht einfach nur ein “Koch“ sein, ich wollte immer ein Gastgeber sein und das tun, was mir am meisten Spaß bereitet, was mir mit meiner Frau Mona und meinem Team im „Jakob“ seit fast schon fünf Jahren jeden Tag Freude bereitet! Für mich der schönste Beruf der Welt!!!
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Gute Produkte, Liebe, Leidenschaft, Spaß und Passion. Man muss immer mit Herzblut dabei sein, das ist das Wichtigste.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?
Ich fahre jede Woche einmal in den Großmarkt, gucke, was es gibt, und daraus entstehen dann teilweise Grundideen, die dann zu Hause in der Küche mit meinen Jungs ausgearbeitet werden. Dann kommt das Finetuning, jeder bringt sich mit Ideen ein, so entstehen oft echt coole Gerichte. Natürlich greife ich auch mal gerne auf Gerichte von früher zurück und tüftele so lange, bis es dann auf die Karte kommt.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Gutes und ehrlich gekochtes Essen, welches man in Ruhe genießen kann, macht mich glücklich – es gibt doch fast nichts Schöneres!
Was würden Sie niemals essen?
Nieren und Insekten muss ich ehrlich gesagt nicht unbedingt haben, ansonsten bin ich eher schmerzfrei.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Um mich aus der Fassung zu bringen, muss schon sehr viel passieren; ich bin ein sehr gelassener und ruhiger Mensch. Was ich aber nicht so gerne mag, ist Chaos in der Küche, bleibt leider manchmal nicht aus 😊
Haben Sie kochende Vorbilder?
Na klar, welcher Koch hat keine Vorbilder 😉 Zum einen ist das der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, ich selbst hatte in meiner Zeit im Blauen Bock des Öfteren die Gelegenheit, ihm ein paar Teller zu zeigen und zu präsentieren, da ist man schon stolz drauf. Und meine beiden Lehrchefs, die meinen Weg deutlich geprägt haben!
Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?
Ganz ehrlich: ich habe gerade keinen Namen im Kopf bzw. kein großes Verlangen danach, mit einem Politiker essen zu gehen – sorry!
Wie wird die Zukunft des Fine Dining nach Corona aussehen?
Ich denke, dass vor allem die Betriebe, welche sich zuvor schon Gedanken über Qualität, Regionalität und Herkunft der Produkte gemacht haben, davon profitieren werden. Denn immer mehr spielen diese Faktoren eine größere Rolle bei den Gästen. Es wird Zeit, dass sich der Mensch damit auseinandersetzt und für unser Handwerk und für Produkte und Produzenten einfach mehr Wertschätzung aufbringt.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?
Ich gehe liebend gerne in Ruhe zum Essen und mit meinem Hund Colin in die Natur, liegt ja direkt vor dem Haus.
Bildquellen
- Nathalie Leblond, Porträt: © Les Deux München
- Kevin Fehling, Porträt: © René Riis
- Alexander Wulf, Porträt: © Restaurant Troyka
- Benjamin Schöneich, Porträt: © Schloss Loersfeld
- Christian Scharrer: © Klockeverlag