Nachgefragt bei… Benjamin Peifer

Benjamin Peifer, Porträt

Zur Person

Benjamin Peifer zählt hierzulande zweifellos zu den vielbeachteten Kochtalenten. Seine Ausbildung absolvierte der 32-jährige im Ketschauer Hof in Deidesheim, bevor er nach einem Praktikum im Gästehaus Erfort in Saarbrücken eine seiner prägendsten Stationen im Hofgut Ruppertsberg durchlief. Die Küche Peifers kombiniert Klassik mit exotischen Elementen und vollführt eine spannende Gratwanderung, bei der trotz Intensität und Aromentiefe der Gast nicht überfordert wird. Der große Durchbruch gelang Benjamin Peifer im Restaurant Urgestein in Neustadt an der Weinstraße, wo er sich zahlreiche Auszeichnungen erkochte. Danach entschied er sich für die Selbstständigkeit. Zusammen mit seiner Freundin Bettina Thiel eröffnete er im Sommer 2017 in Kallstadt das Restaurant „Intense“. Neue Pläne gibt es auch schon: Im Frühjahr 2019 eröffnet Peifer zusammen mit einem Weinhändler die Bar „The Izakaya“.

Aktuelle Auszeichnungen

  • Der Varta-Führer: ✔
  • Guide Michelin: ✔
  • Gusto: ✔
  • Der Feinschmecker: ✔
  • Gault Millau: ✔
  • Schlemmer-Atlas: ✔
  • Der große Guide:
Restaurant Intense

Das Interview

Warum sind Sie Koch geworden?

Weil Schule für mich einfach nichts war und ich ein Handwerk ausüben wollte. Nach der Bäckerlehre war für mich aber dann klar, dass Backen mich nicht emotional beschäftigt und ich einen Ort für Kreativität brauche. Dafür ist die Küche ein magischer Ort. Koch geblieben bin ich, weil mich die Suche nach dem besten Geschmack noch immer antreibt.

Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen – und wenn ja, welchen?

Aktuell kann und möchte ich mir nichts anderes vorstellen. Und wenn es irgendwann soweit kommt, muss ich mich der Gastronomie weiterhin verbunden fühlen.

Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?

Geschmack

Welches Essen macht Sie glücklich?

Das kommt immer auf die Situation an, diese Frage ist unmöglich in Kürze zu beantworten. Aber wenn jemand mit Liebe zum Detail kocht und Mut zur Würze hat, ist das schon mal ein sehr guter Anfang für mich.

Was würden Sie niemals essen?

Probieren erst mal alles, aber an meine Grenzen komme ich ganz schnell bei Seeigel und Fischinnereien im Allgemeinen.

Was bringt Sie aus der Fassung?

Ignoranz und menschlich falscher Umgang mit meinen Mitarbeitern.

Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?

Das größte Lob ist, dass wir unseren Beruf in unserer Art der Perfektion ausleben dürfen und wir jeden Tag ausgebucht sind. Und dass nahezu alle Gäste wiederkommen. Mich jetzt auf ein Lob zu konzentrieren, wäre sehr schwierig.

Die schlimmste Kritik?

Nachdem es schwierig ist, sich auf das größte Lob zu beschränken, ist es im Umkehrschluss unmöglich, diese Frage plakativ zu beantworten. Aber für mich und unser Team ist es schon sehr schwierig, wenn Gäste schlecht gelaunt zu uns kommen und wir es nicht schaffen, diese Situation zu ändern. Und wenn es ihnen aus irgendwelchen Gründen bei uns nicht gefällt und sie sich auf diversen Portalen darüber auslassen und potentielle Gäste damit abschrecken, ist das schon schwierig.

Haben Sie persönlich ein Lieblingsrestaurant – und wenn ja, welches?

Das Lieblingsrestaurant gibt es auch hier nicht. Das letzte Mal gefesselt, emotional berührt und demütig fasziniert war ich allerdings im Frantzèn in Stockholm.

Wo oder wie erholen Sie sich?

Ortsunabhängig in jeder freien Minute, die ich mit meiner Freundin Bettina Thiel verbringen darf.

Nachgefragt bei Spitzenköchen

zu den Interviews

Bildquellen

  • Marcel Tauschek, Porträt: © Hilton Munich Airport
  • Boris Rommel, Porträt: © Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe
  • Bild Andreas Stroot: © Andreas Stroot, Parkhottel Surenburg, Hörstel
2022-10-17T12:10:20+02:00