Hamburg gehört zu den deutschen Städten, die man unbedingt mal gesehen haben muss – inklusive weltbekannter Sehenswürdigkeiten wie die Elbphilharmonie, die Speicherstadt oder der Fischmarkt. Wer mit kleinem Budget in die Elbmetropole reist oder bei einem Hamburg-Besuch nicht viel Geld ausgeben möchte, kann beruhigt sein – auch in Hamburg gibt es zahlreiche Freizeitaktivitäten, die keinen Cent kosten. Wir haben ein bisschen recherchiert und 10 interessante Dinge gefunden, die man in Hamburg kostenlos erleben kann.

Für Musikfreunde

Für kostenlosen Musikgenuss sollte man sich – je nach Musikgeschmack – an unterschiedlichen Orten in Hamburg umsehen. Jazzfreunde steuern die Pony Bar an: hier gibt es jede Woche kostenlose Jazz-Konzerte für Studierende und Nicht-Studierende. Wer gerne Orgelmusik lauscht, der ist in der Kirche St. Jacobi richtig, denn hier finden mehrmals wöchentlich Orgelkonzerte statt. Das Freundlich + kompetent ist Anlaufstelle für verschiedene Musikrichtungen. In den Sommermonaten finden täglich die beliebten Wasserlichtkonzerte am Parksee in Planten un Blomen statt – ein aufwendig arrangiertes Kunstwerk aus Musik und Wasser. Und wer kein Geld für die Konzerte im Stadtpark ausgeben will, der kann sich einfach in der Nähe der Bühne mit einer Decke, Snacks und Getränken auf die Wiese setzen.

Für Erholungssuchende

Planten un Blomen, Hamburg - Parks und Gärten Deutschlands

Planten un Blomen, Hamburg © JFL Photography – fotolia.com

Beliebt zum Erholen, Entspannen und Spazierengehen ist in Hamburg die Alster – der erste Anlaufpunkt für alle, die im Großstadtrubel mal etwas herunterfahren wollen. Doch Hamburg hat nicht nur die Alster zu bieten – die zahlreichen Hamburger Parks sind ebenfalls eine tolle Möglichkeit zum Erholen und Entspannen. In Planten un Blomen kann man beispielsweise das Tropenhaus besuchen und sich inmitten exotischer Pflanzen, duftender Blüten und plätscherndem Wasser in die Südsee träumen. Im Dahliengarten in Altona kann man über einhundert Sorten Dahlien bestaunen und danach im Volkspark die Beine hochlegen.

Für Museumsgänger

Wer gerne in Museen auf Entdeckungsreise geht, der findet auch in Hamburg einige Ausstellungshäuser, bei denen der Eintritt nichts kostet. Im Zoologischen Museum kann man rund 10 Millionen Tierpräparate bestaunen, darunter viele Wale sowie das NDR-Maskottchen Antje. Pflanzenfreunde sollten das Loki-Schmidt-Haus im Botanischen Garten in Klein Flottbek besuchen. Wie die Schiffe aussahen und funktionierten, die früher über die Elbe schipperten, kann man im Museumshafen Oevelgönne erfahren. Ebenfalls kostenfrei ist ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, und wer mehr über die HafenCity erfahren möchte, der ist im Infocenter im Kesselhaus richtig. Zahlreiche Museen bieten auch Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren freien Eintritt, darunter das Bucerius Kunst Forum, die Deichtorhallen, das Hafenmuseum und das Zollmuseum.

Für Ausblickgenießer

Elbphilharmonie

Elbphilharmonie © peter kaul / pixabay

Tickets für Konzerte in der Elbphilharmonie sind schwer zu bekommen – und nicht gerade billig. Wer deswegen jedoch um die Elphi einen Bogen macht, dem entgeht ein toller Aussichtspunkt, denn zwischen Backsteinsockel und Glasaufbau befindet sich in 37 Metern Höhe die sogenannte Plaza mit einem Außenrundgang um das Gebäude. Der Blick reicht hier über die Norderelbe, den Hafen und die Innenstadt Hamburgs, zudem bekommt man Einblicke nach oben in die verschiedenen Ebenen der Foyers. Die Tickets sind kostenfrei im Besucherzentrum oder im Eingangsbereich erhältlich. Ebenfalls kostenfrei ist die Aussichtsplattform des Planetariums im Stadtpark, das sich in einem alten Wasserturm befindet. Von hier kann man über ganz Hamburg blicken.

Für Fitnessfreaks

Wer nach ausufernden Sightseeing-Touren noch nicht genug Kalorien verbrannt hat oder seine tägliche Jogging-Runde auch im Urlaub nicht missen will, der findet auch in Hamburg gute Möglichkeiten der kostenfreien körperlichen Betätigung. Natürlich kann man durch die zahlreichen Hamburger Parks joggen – oder beim Active City Summer neue Sportarten ausprobieren. Von Anfang Juli bis Ende August werden in allen Hamburger Stadtteilen kostenfreie Sportkurse angeboten – ein Anmeldung ist nicht erforderlich, und man muss auch kein Sport-As sein, um mitzumachen. Das Kursangebot reicht von Ballsportarten über Tanzen bis hin zu Fitness und wird immer von qualifizierten Trainerinnen und Trainern betreut.

Für Sightseeing-Jäger

Hamburger Michel - Die schönsten Kirchen Deutschlands

Hamburger Michel © Ronny – fotolia.com

Zu den bekanntesten Wahrzeichen Hamburgs gehört die Hauptkirche St. Michaelis, besser bekannt als Michel. Kostenlos besichtigen kann man hier das Kirchenschiff; für Turm und Krypta ist ein kleiner Beitrag zu zahlen. Täglich um 12.00 Uhr findet übrigens eine Mittagsandacht mit Orgelmusik statt. Wer Hamburg abseits der Touristenströme erkunden will, der sollte sich in den Elbvorort Blankenese begeben. Kostenfrei wandert man hier durch verwinkelte Gassen mit kleinen, am Elbhang liegenden Villen und hat immer einen schönen Blick auf die Elbe. Rund um den Süllberg befindet sich das Treppenviertel – die rund 5.000 Stufen führen durch Parks, vorbei an der Kirche am Markt, an Gründerzeithäusern bis hinab zum Elbstrand. Sightseeing der besonderen Art!

Für Stadtentdecker

Abseits der gewöhnlichen Touristen-Hotspots führen seit 2012 die „Greeters“ durch Hamburg. Das sind Ehrenamtliche, die kleine Gruppen kostenlos durch „ihr“ Viertel geleiten und dabei persönliche Einblicke gewähren. Hier kann man Hamburger Stadtteile aus Sicht eines Insiders kennenlernen. Weitere kostenfreie Stadtführungen finden jeden Tag um 11.00 Uhr statt – der Guide mit gelbem Regenschirm wartet am Haupteingang des Hamburger Rathauses auf interessierte Teilnehmer und führt durch Hamburgs Stadtgeschichte. Ebenfalls kostenlos ist die täglich um 14.00 Uhr stattfindende Tour durch St. Pauli – hier bekommt man einen Einblick in die wechselhafte Geschichte des Hafens, die Hausbesetzerszene der 1980er Jahre sowie das Nachtleben auf St. Pauli.

Für Abenteuerlustige

Alter Elbtunnel Hamburg - Hamburg kostenlos

Alter Elbtunnel Hamburg © Peter H / pixabay

Kostenlos in die Unterwelt abtauchen – das geht in Hamburg mit dem Alten Elbtunnel. Der ist nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet und führt von den Landungsbrücke bis nach Steinwerder – 24 m unter der Elbe und über 400 m lang. Eröffnet wurde der Alte Elbtunnel im Jahr 1911 als erster Unterwassertunnel Kontinentaleuropas und diente den Hafen- und Werftarbeitern als Verbindungsweg zwischen den Landungsbrücken und Steinwerder. Markenzeichen des Elbtunnels sind die rund 400.000 Kacheln, die das Innere der Röhre schmücken und mit ihrer speziellen Glasur das Elbtunnel-typische Schummerlicht erzeugen. Reliefs in Form von Seesternen oder Delfinen zieren zudem die Wände und machen den Elbtunnel zu einem beliebten Fotomotiv.

Für Junggebliebene

Sich austoben in naturnaher Umgebung – das geht im Inselpark in Wilhelmsburg, nicht weit vom Hauptbahnhof. Hier gibt es einen Skatepark, Fußball, Basketball, einen Jogging-Parcours, einen Abenteuerspielplatz, ein Rosenboulevard und viel, viel Natur auf 85 Hektar Fläche. Kinder und Tierfreunde erfreuen sich an einem Besuch auf dem Kinderbauernhof in Kirchdorf. Über 260 Tier kann man hier anschauen, streicheln und füttern – darunter Ziegen, Meerschweinchen, Pferde und sogar Papageien. Wer mag kann auch eine Patenschaft für ein Tier übernehmen. Der Eintritt für Einzelbesucher und Familien ist dabei kostenfrei, allerdings kann der Hof durch eine Spende oder die Nutzung des hauseigenen Kiosks unterstützt werden.

Für Naschkatzen

Bonbons aus dem Bonscheladen - Hamburg kostenlos

Bonbons aus dem Bonscheladen © facebook.com/bonscheladen

Zum Schluss noch ein kostenloser Tipp für alle Naschkatzen und Süßigkeitenliebhaber: Seit 2005 wird im Bonscheladen in Ottensen Zucker eingekocht, geknetet und geformt, bis die vielen kleinen „Bonsche“ entstehen –  plattdeutsch für „Bonbons“. Der Laden bietet nicht nur leckeren Zuckerkram in allen Formen und Farben, sondern auch die Möglichkeit, den Bonbonmachern bei der Produktion des süßen Nachwerks über die Schulter zu schauen. Kostenlos und live kann man hier beim Abwiegen der Zutaten über den Bau der Motive bis zum Ausziehen der langen Stränge und dem Schneiden der Bonbons dabei sein. Fast jeden Tag kann man im Bonscheladen zu einer solchen Vorführung vorbeischauen, die etwa 50 Minuten dauert – bei größeren Gruppen wird um telefonische Anmeldung gebeten.

Bildquellen

  • Planten un Blomen, Hamburg: © JFL Photography - fotolia.com
  • Elbphilharmonie: © peter kaul / pixabay
  • Hamburger Michel: © Ronny - fotolia.com
  • Alter Elbtunnel Hamburg: © Peter H / pixabay
  • Bonbons aus dem Bonscheladen: © facebook.com/bonscheladen
  • Hamburg, Rathaus: © Mapics - fotolia.com