Indoor Skydiving, auch Bodyflying genannt, macht das schwerelose Schweben in einem Raum für mehrere Minuten möglich, auch wenn man kein Astronaut der NASA ist – und zwar in einem Vertikalwindtunnel.
Vom Vertikalwindtunnel zum Indoor Skydiving
Die ersten vertikalen Windkanäle wurden in den 1930er Jahren für die Luftfahrtforschung gebaut. Untersucht wurde in solchen vertikalen Windtunneln das Trudeln von führerlosen Flugzeugen oder kleinen Fallschirmen. Erst im Jahr 1964 kam es zum ersten Flug eines Menschen in einem solchen Vertikalwindtunnel, und in den 1970er Jahren begann das Präzisionsfreifallteam der amerikanischen Streitkräfte regelmäßig in solchen Anlagen zu trainieren. Bis in die 1990er Jahre dienten Vertikalwindtunnel in erster Linie als Trainingsanlage für Fallschirmspringer, denn die durchschnittliche Geschwindigkeit in solchen Windkanälen beträgt 180 bis 200 km/h, was der Fallgeschwindigkeit eines menschlichen Körpers in Bauchlage entspricht. Erst in den späten 1990er Jahren wurden vermehrt Vertikalwindtunnel für den Freizeitsport eröffnet, der erste im Jahr 1998 in Orlando, Florida, USA. In Deutschland wurde die höchste Flugkammer weltweit im Jahr 2009 in Bottrop eröffnet. Seit dieser Zeit spricht man vom Indoor Skydiving oder Bodyflying.
Die Sportart Indoor Skydiving
Moderne Vertikalwindtunnel können die Windgeschwindigkeit dem individuellen Körpergewicht des Fliegers anpassen. Durch Anspannen des Körpers und dem Einsatz von Händen und Füßen als Ruder kann der Luftstrom beeinflusst und der Körper in verschiedene Richtungen bewegt werden. Grundfiguren im Bodyflying sind das Auf- und Abschweben, die Seitwärtsbewegung in alle vier Horizontalachsen sowie Rechts- und Linksdrehungen. Das Fliegen in einem solchen Vertikalwindtunnel ist ungefährlich und ermöglicht auch Menschen mit Höhenangst das Gefühl des freien Falls, ohne gleich aus einem Flugzeug springen zu müssen – die Flugdauer ist beim Indoor Skydiving übrigens länger als bei einem Fallschirmsprung. In einem Vertikalwindtunnel fliegt man nur wenige Zentimeter bis Meter über dem Boden über einem sicheren Fangnetz, und die Luftgeschwindigkeit wird auch dem jeweiligen Können des Fliegers angepasst.
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