Zur Person
Andreas Schöppe verließ mit 16 Jahren sein Elternhaus, um seine Kochausbildung im Dorint Sofitel in Weimar zu absolvieren. Danach folgten Stationen am Schliersee, in Erfurt und bei einem Catering-Unternehmen, bevor er sich mit seiner Frau selbständig gemacht hat. Im Restaurant Il Cortile in Erfurt begeistert er seine Gäste mit kreativen und einfallsreichen Speisen.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Ich bin Koch geworden, weil Kochen schon immer meine Leidenschaft war. Der Hang zu guten Produkten oder auch einfachen Produkten und daraus etwas zu zaubern hat mich immer fasziniert. Kochen ist kommunikativ und wichtig für eine Gesellschaft.
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Das Wichtigste beim Kochen ist Liebe. Ohne Liebe und Respekt für das Produkt kann man nicht gut kochen. Kochen ist Leidenschaft. Kochen ist nicht nur ein Handwerk, sondern eine Passion.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?
Die Inspiration kommt durch Reisen, Lesen und Probieren. Der Austausch mit Berufskollegen ist ebenso wichtig.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Oftmals sind es die einfachen Herzensgerichte, die mich glücklich machen. Suppen von Oma oder ein Gericht, das mich an meine Kindheit erinnert.
Was würden Sie niemals essen?
Es gibt nichts, was ich nicht probieren würde, denn alles hat seine Berechtigung.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Es sind selten Sachen in meinem Alltag, die mich aus der Fassung bringen. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass unser Beruf nicht wirklich gewürdigt wird. Viele denken, wir kommen auf Arbeit, machen den Herd an und legen los. Aber dass alles Vorbereitung bedeutet, wir uns Gedanken über Gerichte machen und diese dann gestalten, wird meistens nicht gesehen. Wir wollen keinen roten Teppich, aber wir würden gern mehr Bewusstsein fürs Essen schaffen.
Haben Sie kochende Vorbilder?
Andreas Caminada und Roland Trettl sind absolute Vorbilder.
Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?
Ich würde gern mit vielen Menschen an einem Tisch sitzen. Ob Politik, VIP oder „normale“ Menschen. Mir sind die Menschen egal. Essen soll verbinden, und einen schönen Abend kann man auch haben, wenn viele aus verschiedenen Branchen vertreten sind.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Das größte Lob für mich ist, jeden Tag die leeren Teller meiner Gäste zu sehen. Wenn sie dann in die Küche kommen und sagen: „Es war mega lecker, ich musste erst so alt werden, um so etwas Geiles zu essen“. Mehr geht nicht.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?
Meine Freizeit widme ich ganz der Familie und meinen Freunden. Sie erden mich, sie sind immer da, wenn ich sie brauche.
Bildquellen
- Andreas Schöppe, Porträt: © Restaurant Il Cortile
- Andreas Schöppe, Foodbild: © Restaurant Il Cortile
- Jasper Josephs, Porträt quer: © lokal Aachen
- Frédéric Morel, Porträt: © Fred Klein
- Andreas Schöppe, Porträt quer: © Restaurant Il Cortile