Küchentipps Teil 2! Und wo ein Teil 2 ist, ist natürlich auch ein nicht minder lesenswerter Teil 1 nicht weit! Weil die Tipps aus Teil 1 nach wie vor häufig gelesen werden, bekommt ihr in diesem Artikel weitere, hoffentlich für Euch ebenso nützliche Tipps für mehr Spaß und Sicherheit in der Küche und am Grill.

Nie mehr welliger Fisch!

Was sonst eigentlich ein No-Go ist, hat bei Fisch mit Haut einen tollen Effekt: Die Pfanne wird nicht vorgeheizt, sondern das Lebensmittel wird mit der Hautseite auf den noch kalten und geölten Pfannenboden gelegt und mit ihr aufgeheizt. Der Fisch erhitzt so auf der Hautseite langsam und gleichmäßig, wodurch sich die Haut gleichmäßig zusammenzieht. Das Fischfilet behält dadurch seine flache, natürliche Form und kann dadurch viel kontrollierter gegart werden. Wenn die optional mehlierte Haut nach rund 2 Minuten auf ganzer Fläche hübsch braun und knusprig gebraten ist, kann man den Fisch wenden und kurz weiterbraten. Die perfekte Temperatur für glasigen, saftigen Fisch mit wunderbarer Konsistenz liegt für mich übrigens bei ca. 54 °C Kerntemperatur.

auf der Haug cross gebratenes Fischfilet mit Kräutern und Blüten angerichtet

Fleisch vor dem Braten salzen!

Wann ein Steak gesalzen werden muss, habe ich in diesem Artikel bereits ausführlicher erklärt, trotzdem kommt hier nochmal die Zusammenfassung: Fleisch vor dem Anbraten zu salzen verstärkt die Bildung von Röstaromen und verbessert damit den Geschmack; Salz entzieht dem Fleisch dabei kein Wasser. Wer sein Fleisch dann noch rückwärts grillt, ist dem perfekten Steak in Restaurantqualität schon sehr nahe.

Anti-Rutsch in der Küche!

Ein ganz einfacher Trick, den jeder Kochlöffel-Schwinger kennen sollte, ist angefeuchtetes Küchenpapier oder ein nasses Handtuch unter dem Schneidebrettchen. Die zusätzliche Unterlage erhöht die Rutschfestigkeit merklich und gibt gefühlte und reale Sicherheit.

Papayakerne als gesunder Bitterstoff!

Die Papaya ist eine Frucht, die viel mehr Beachtung bekommen sollte. Ausgereift ist sie perfekt für Desserts und Süßspeisen, weniger gereift die perfekte Basis für fruchtige Chutneys. Immer dabei: Etliche kleine Kerne der Papaya, die sich fast von alleine aus der Frucht lösen und ohne nennenswerten Aufwand weiterverarbeitet werden können: Röstet die Kerne einfach für 10 Minuten bei 80 °C Umluft (ohne Dampfzugabe) auf dem oberen Blech. Danach können sie gemörsert und als Gewürz verwendet werden. Mit einer interessanten nussig-bitteren Note, die an würzige Kapuzinerkresse erinnert, und einer leicht pfeffrigen Schärfe kann man viel Schönes anrichten und aufwerten. Probiert’s mal aus!

aufgeschnittene, halbierte Papaye

Schneller Crunch durch Brotcracker!

Manche Gerichte sehen mit einem eingestecktem Brotchip nicht nur besser aus, manchmal sorgen geröstete Brösel auch für einen schönen Crunch. Kurz: Auch schnödes Brot lässt sich toll einbinden und inszenieren. Und mal ehrlich: Wer verschmäht schon leckere Knoblauch-Croutons im Salat oder einen leckeren Crostini als Vorspeise? Schneidet für schnelle und einfache Cracker einfach etwas Brot in dünne Scheiben und röstet es im Backofen bei 100 °C Umluft (ohne Öl!) bis zur gewünschten Knusprigkeit.

Das richtige Werkzeug!

Nicht nur die Pfanne muss zu den Anforderungen des Besitzers passen, auch der Griff zum richtigen Messer erleichtert einem die Arbeit in der Küche.

Keine Alufolie an Lebensmittel!

Salz und Säure lösen Aluminium auf – besonders schnell in Verbindung mit Hitze. Auch das Bundesamt für Risikobewertung rät davon ab, in Aluschalen zu grillen und säure- und salzhaltige Lebensmittel in Alufolie einzuwickeln. Grund sind krebserregende Aluverbindungen, die auf Lebensmittel übergehen und vom Körper leider nicht gänzlich abgebaut werden können. Eine erhöhte Aufnahme verstärkt bzw. regt nach derzeitigem Stand der Wissenschaft die Tumorbildung an. Schon seit 2013 ist bekannt, dass erhöhte Aluwerte im Blut in direkter Verbindung mit Alzheimer stehen. Weil Aluminium und dessen Oxide sich aber grundsätzlich in Trinkwasser und Lebensmittel befinden, kann man die Aufnahme nicht ausschließen – man kann sie lediglich durch einen gesunden Lebensstil vermindern, zum Beispiel in dem man auf aluhaltige Kosmetika, Deos und eben auf Alufolie und Aluschalen verzichtet: Edelstahl ist die eindeutig bessere, gesündere Alternative und auf Dauer zudem viel günstiger!

Ich hoffe, die oben genannten Küchentipps helfen Euch – weitere Küchentipps folgen im kommenden Jahr, bis dahin kann ich Euch einen Grill- oder Kochkurs bei mir ans Herz legen, bei dem Ihr alle Fragen stellen könnt, die Ihr auf dem Herzen habt. Im nächsten Monat erwartet Euch als kleiner Appetizer ein fleischiges Rezept vom Grill – seid gespannt!

Bis dahin: Bleibt gesund, tragt brav Eure Masken, haltet Abstand und genießt das Plus an Zeit – bestenfalls an Herd und Grill -, die Euch die aktuelle Corona-Lage vielleicht bescheren mag. Alles Gute!

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Bildquellen

  • gebratener Fisch: © HLPhoto - stock.adobe.com
  • Papaya: © Dzmitry Belski 2006
  • Bratpfannen aus Gusseisen: © pixabay
  • Santoku-Messer: © BZS - Thomas Holzportz
  • Küchentrick: © Zarya Maxim - stock.adobe.com