Görlitz ist die größte Stadt in der Oberlausitz im Bundesland Sachsen und bietet seinen Besuchern an die 4.000 denkmalgeschützte Bauwerke – lassen Sie sich bei einem Besuch in eine längst vergangene Zeit zurückversetzen! Sehenswert sind beispielsweise die berühmte „Sonnenorgel“ in der Peterskirche oder das über 160 Jahre alte Theater, das vom Prunk alter Tage zeugt. Auch die Oberlausitzsche Bibliothek ist einen Abstecher wert: sie besitzt noch Bücher, die aus dem 11. Jahrhundert stammen.

In Görlitz kann man sich auf eine Reise durch die Jahrhunderte begeben

Wer sich für die verschiedenen Baustile und Epochen interessiert, wird in Görlitz sein ganz persönliches Mekka finden. Hier vereinen sich Jugendstil, Gotik, Barock und Renaissance zu einem spannenden Mix. Die Gotik erstreckt sich von 1130 bis 1500 und wurde hauptsächlich für den Bau von Kirchen verwendet. Zu erkennen ist dieser Stil an den hellen, offenen Räumen im Inneren der Kirche sowie an den bunten Glasfenstern, spitzen Bögen und Kreuzrippengewölben. Des Weiteren macht sich der gotische Einfluss bei Verwaltungsgebäuden, Krankenhäusern und Befestigungsanlagen bemerkbar. So stehen die Nikolaikirche oder die Frauenkirche als Beispiele für diese bauliche Epoche.

Peterkirche in Görlitz an der Neisse

Die Renaissance veränderte im 15. und 16. Jahrhundert das Leben der Menschen in einem umfassenden Maße. Ein neues Weltbild, in dem der Mensch und seine individuellen Fähigkeiten im Mittelpunkt standen, sowie eine neue architektonische Prägung kamen in dieser Zeit auf. In Kunst und Architektur stand die Antike hoch im Kurs und man legte viel Wert auf Symmetrie. Den Stil der Renaissance erkennt man unter anderem an den verspielten Elementen an Säulen und Bögen sowie an den Schlusssteinen, Gesimsen und Friesen, die eine reiche Verzierung besitzen. So ist der Schönhof in Görlitz aus dieser Zeit noch erhalten. Der Barock brachte im 17. und 18. Jahrhundert eine neue Opulenz hervor. Ein glanzvolles Beispiel aus dieser Zeit ist nach wie vor das berühmte Schloss von Versailles. In dieser Zeit wurde alles und jeder in Szene gesetzt: die Monarchie, die Musik, die Kunst, die Mode und die Architektur. So sind die Stadtmission in der Langenstraße (auch als Antonsches Haus bekannt) oder die Hotel Börse am Untermarkt noch aus der Barockzeit erhalten geblieben.

Filmstadt Görlitz

Die Stadt wird auch liebevoll „Görliwood“ genannt, denn der Ort diente bereits für viele Filme aus dem In- und Ausland als Kulisse. Das Görlitzer Rathaus kann beispielsweise in den Filmen „Goethe!“ oder „In 80 Tagen um die Welt“ bewundert werden. Wenn Sie noch „The Grand Budapest Hotel“ von einem vergangenen Kinobesuch kennen, wird Ihnen das Görlitzer Kaufhaus vielleicht bekannt vorkommen. Das im Jugendstil erbaute Gebäude mit dem beeindruckenden Glasdach diente vor allem wegen seiner Innenausstattung als idealer Drehort für die Hollywood-Komödie.

Bildquellen

  • Peterkirche in Görlitz: © till beck - fotolia.com
  • Stadtansicht Görlitz: © Trenkler - fotolia.com