Als Knieper (Kneifer) werden die Scheren des Taschenkrebses bezeichnet. Sie sind auf der deutschen Nordseeinsel Helgoland eine populäre Spezialität. Während die Bestände des Hummers stark geschrumpft sind – eventuell durch die Verschmutzung der Elbe – ist die Population der Taschenkrebse stark gestiegen. (Dennoch prägen nach wie vor zahlreiche Hummerbuden am Hafen das Bild Helgolands.) Der Knieper hat sich vom „Armeleuteessen“ zur Helgoländer Delikatesse gemausert.

Am Hafenmarkt gibt es sogar „fangfrische Döner“

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Die geschmackvollen Taschenkrebsscheren werden traditionell in Meerwasser zubereitet – Seetang und Seepockenbesatz müssen aus Geschmacksgründen vorher entfernt werden. Ob sie kalt oder warm gegessen werden, darüber spalten sich die Meinungen der Helgoländer. In Restaurants wird meist eine Menge von 1 Kilogramm heiß serviert. Hinzu werden Toastbrot oder Baguette, Butter und verschiedene Dips (Knoblauch, Curry, Cognac) gereicht. Zum Aushöhlen gibt es ein spezielles Besteck, mit dem der Gast das innen liegende Fleisch entnimmt. Dazu wird meist trockener Weißwein getrunken. Als moderne kulinarische Varianten werden Kniepersuppe, Cocktails und Knieper-Sushi angeboten. Hungrige, die wenig Zeit haben, erhalten den Knieper auch essfertig im handlichen Brötchen – sogar ein sogenannter „fangfrischer Döner“ soll angeboten werden. Fischliebhaber sehen sich auf Helgoland auf jeden Fall einer breiten Auswahl von essbaren Wassertieren gegenüber.

Tipp: Kulinarische Verköstigungen auf den berühmten Helgoländer Börtebooten, welche als immaterielles Kulturerbe anerkannt wurden, sind besonders zu empfehlen.

Bildquellen

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