Zur Person
Lars Keiling gehört zu „Germany’s 50 BEST CHEFS 2018“. Zu seinen wichtigsten beruflichen Stationen zählten unter anderem das Restaurant Brückenkeller in Frankfurt am Main, das Restaurant La Pergola by Heinz Beck in Rom sowie das Schlosshotel Münchhausen in Aerzen. Seit 2009 ist der gebürtig aus Sachsen-Anhalt stammende Keiling mit Lebensgefährtin und Sommelière Gina Duesmann mit „Keilings Restaurant“ in Bad Bentheim selbstständig. Lars Keiling arbeitet und handelt stets nach dem Motto: „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“ Überraschend hat Lars Keiling sein Restaurant in Bad Bentheim Ende Oktober 2019 geschlossen und arbeitet zur Zeit als Geschäftsführer im Restaurant Friedrich in Osnabrück.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Ich wollte nie einen Beruf erlernen, der mich dauerhaft an den Ort oder den Betrieb bindet. Mir war es als junger Mensch wichtig, einen Beruf zu wählen, bei dem ich nicht nur kreativ werden kann, sondern auch die Möglichkeit habe, ohne große Probleme im In- und Ausland tätig zu sein. Als Koch kann man beides wunderbar miteinander verbinden.
Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen – und wenn ja, welchen?
Als leidenschaftlicher Fußballfan wäre ich auch gerne Fußball-Profi geworden.
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Kreativität, Geschmack und Präsentation auf den Punkt bzw. in Einklang zu bringen.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Das kann man wahrscheinlich nicht auf ein Essen reduzieren und ist vermutlich auch abhängig von Ort und Stimmung. Aber das unglaublich leckere Hühnerfrikassee von meiner Mutter weckt Kindheitserinnerungen und stimmt mich immer glücklich.
Was würden Sie niemals essen?
In einigen asiatischen Gegenden ist es leider immer noch üblich, dass man Hundefleisch als Lebensmittel sieht und zum Verzehr als Delikatesse anbietet. Das würde für mich niemals in Frage kommen.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Berufsbezogen ärgert mich Gleichgültigkeit schon enorm, aber aus der Fassung sollte es mich nicht bringen.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Die Tatsache, dass unsere Stammgäste uns vorausgesagt haben, dass wir den zweiten Stern bekommen werden.
Die schlimmste Kritik?
Nichts Erwähnenswertes. Was nicht heißen soll, dass es keine gibt. Aber es geht dann um Ansichten, Kleinigkeiten, Prisen o.ä., die man teilweise auch als Anregung mitnehmen kann und durchaus intern diskutiert. Je nach Art der Kritik kann das sehr wichtig sein und für die eigene Weiterentwicklung helfen.
Haben Sie persönlich ein Lieblingsrestaurant – und wenn ja, welches?
Nein, gibt es nicht. Ich mag die Abwechslung. Außerdem gibt so viele herausragende Kollegen, die alle auf ihre Art auf hohem Niveau kochen, so dass es mir schwer fallen würde, ein Ranking zu erstellen.
Wo oder wie erholen Sie sich?
Im eigenen Garten mit Frau, Hund und einem guten Fläschchen Wein. Das kann zur kurzen Erholung und Abschalten schon ein Genuss sein.
Bildquellen
- Punit Gahlot, Porträt quer: © Zollenspieker Fährhaus
- Kevin Müllerstein, Porträt: © Zur Neroburg