Nachgefragt bei… Mirko Gaul

Mirko Gaul, Porträt

Zur Person

Nach Stationen im Hyatt Regency Köln mit dem damaligen Restaurant „Graugans“ und im Restaurant „Da Damiano“ in Köln ist Mirko Gaul seit 2009 im Restaurant „taku“ tätig, seit 2011 als Küchenchef. Hier widmet er sich der asiatisch inspirierten Küche und zieht mit seinem Team aus allerlei Küchen des asiatischen Raums das Beste heraus – z.B. den Produktfetischismus Japans und der Würze und Aromatik von Thailand.

Aktuelle Auszeichnungen

  • Der Varta-Führer: ✔
  • Guide Michelin: ✔
  • Gusto: ✔
  • Gault Millau: ✔
  • Der Feinschmecker: ✔
  • Schlemmer-Atlas: ✔
  • Der große Guide:
Mirko Gaul, Foodbild

Das Interview

Warum sind Sie Koch geworden?

Weil ich schon immer gerne gegessen habe und durch meine Eltern früh mit guter Küche in Berührung gekommen bin. Schon früh hatte Essen einen sehr hohen Stellenwert für mich. Seitdem ich denken kann stand ich auch immer mit in der Küche und hatte früh eine Leidenschaft für diesen wunderschönen Beruf. Daran hat sich nie was geändert…

Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?

Leidenschaft und Teamwork. Ohne eine Passion dafür kann es nichts Gutes werden – dasselbe gilt für das Teamwork. Ohne mein Team wäre das taku nicht das, was es ist.

Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?

Produkte in entsprechender Qualität inspirieren mich, aber auch Gerüche und Erinnerungen. Desweiteren kommt man in der heutigen Zeit auch kaum am Internet (Social Media…) vorbei, dort wird man teilweise sogar unterbewusst inspiriert, allein durch die Flut der Bilder etc.

Welches Essen macht Sie glücklich?

Jedes Essen, welches mit Liebe und Leidenschaft gekocht wurde. Von der (vermeintlich) einfachen Frikadelle bis hin zum mehrgängigen Menü – man merkt immer schnell, ob dort jemand für seinen Beruf brennt. Aber Omas Königsberger Klopse sind auch ganz vorn dabei.

Was würden Sie niemals essen?

Probieren würde ich fast alles, allerdings hätte ich bei Produkten Probleme, die ich ethisch nicht gutheißen kann – Walfleisch, Haifischflossen…

Was bringt Sie aus der Fassung?

Fehler, die aus Dummheit oder Faulheit heraus passieren, kann ich nicht gut ab.

Haben Sie kochende Vorbilder?

Ich bewundere viele meiner wundervollen Kollegen, möchte mich da aber nicht auf einen festlegen. Teilweise sind es auch Züge oder Eigenschaften dieser Personen, die ich bewundere.

Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?

Mit der/dem Schulminister – bzw. aktuell Frau Yvonne Gebauer. Gerne würde ich mit ihr besprechen, wie man das Thema Ernährung & Kochen in den Schulalltag einbauen kann. Essen gehört zum elementarsten, was es für den Menschen gibt – hier muss einfach mehr Allgemeinbildung geschaffen werden und jungen Menschen gezeigt werden, wie Nahrung zubereitet wird und wo Produkte herkommen.

Wie wird sich aus Ihrer Sicht das Fine Dining nach der Corona-Pandemie verändern?

Ich denke, der aktuelle Trend wird sich weiter durchsetzen und das Fine Dining wird immer mehr ‚casual‘. Die Zeiten verkrampfter Service-Brigaden und steifen Essens sind endgültig vorbei, und eine zeitgemäße lockerere Form wird immer mehr Einzug erhalten. Des Weiteren glaube ich, dass sich das Thema Nachhaltigkeit und Regionalität immer stärker durchsetzen wird.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?

Ich verbringe meine Freizeit am liebsten im Kreise meiner Frau und den Kids. Wenn sich dann noch Zeit findet, gehe ich gerne meinem Hobby, der Fotografie, nach. Manchmal ist es aber auch schön, einfach nichts zu tun. 😉

Nachgefragt bei Spitzenköchen

zu den Interviews

Bildquellen

  • Mirko Gaul, Porträt: © Peter Obenaus
  • Mirko Gaul, Foodbild: © Peter Obenaus
  • Jochen Fecht, Porträt: © San Martino Gourmetrestaurant
  • Christian Münch-Buchna, Porträt: © Eike Dubois
  • Ole Hake, Porträt: © Traube Rohrbach/Adlermedien
2022-10-17T13:05:22+02:00