Zur Person
Max Kullmann kocht im Restaurant Schillingshof in Friedland und bildet dort mit Qais Ahzami ein harmonisch eingespieltes Küchenchef-Duo. Die beiden möchten ihre Gäste mit erstklassiger Küche begeistern, daher legt man hier Wert auf die Verwendung ausgesuchter Zutaten, exzellente, kreative und liebevolle Verarbeitung und einen zuverlässigen und aufmerksamen Service. Auf den Teller kommen internationale Delikatessen, Köstlichkeiten aus der Region und Spezialitäten der Saison. Auf der alle 3-4 Wochen wechselnden Speisekarte überrascht das Duo am Herd mit neuen Gerichten und ungewöhnlichen Kreationen.
Das Interview
Warum sind Sie Koch geworden?
Ich habe neben Ausbildung und Studium immer gerne in der Gastronomie gejobbt und mich letztendlich schlichtweg verliebt — in die Bereitschaft zu mehr, den Stress, das Leben abseits der Norm, das gute Essen und nicht zuletzt in die Menschen hinter den Kulissen.
Was ist für Sie das Wichtigste beim Kochen?
Das kommt immer darauf an, für wen man kocht. Grundsätzlich natürlich der Geschmack, doch ist es gerade beruflich gesehen nicht immer so simpel. Kochen kann und muss ggf. in sehr unterschiedlicher Weise auftreten. Das kann von schnellen 5000 Messe-Essen übers gut geplante Hochzeitsmenü bis hin zur Leibspeise deiner Liebsten alles sein. Da rückt dann schon eher die Ambition an erste Stelle. Der beste Koch der Welt ist nichts mehr wert, wenn er nicht bereit ist, das gemeinsame Ziel der Küche zu verfolgen. Jemand anderen zu bekochen ist und bleibt eine Geste, für die es Zeit und Liebe bedarf.
Woher holen Sie sich die Inspiration für Ihre Speisekarte?
Weiß ich gar nicht so genau. Manches ist aus dem Bauch heraus, anderes sind Ideen von meinen Arbeitskollegen. Ansonsten stöber ich gerne in Kochbüchern von früher und finde heraus, wie man die Gerichte wohl nach heutigem Standard kochen würde. Das Rad werden wir nicht neu erfinden, aber vielleicht können wir es etwas runder machen.
Welches Essen macht Sie glücklich?
Denke da für einen Großteil der Kollegen zu sprechen, wenn ich sage, dass es immer noch am besten schmeckt, wenn es wer anders gekocht hat. Irgendwann ist man sein Essen müde und freut sich mehr über etwas anderes. Ganz groß ist da die Lasagne meiner Frau oder frisch gemachte Röstzwiebeln, die gehen auch immer :-)!
Was würden Sie niemals essen?
Hmm… sag niemals nie.
Was bringt Sie aus der Fassung?
Wenn man die Arbeit eines anderen nicht wertschätzen kann. Das fängt bei der Verschwendung von Lebensmitteln an, geht über unsaubere Arbeitsweise bis zur Missachtung der Kollegen. Da kann ich überraschend deutlich werden.
Haben Sie kochende Vorbilder?
Ja und nein. Ich finde, man kann von jedem etwas lernen, es liegt mir aber auch nicht, jemandem nachzueifern.
Mit welchem Politiker oder welcher Politikerin würden Sie gerne einmal gemeinsam essen?
Ganz ehrlich, mit keiner/m. Der Gedanke daran, mich mit jemandem zwangsläufig über seinem Beruf zu unterhalten, graut mir etwas.
Das größte Lob, das Sie jemals bekommen haben?
Kann ich nicht besonders gut mit umgehen. Finde es ehrlich gesagt schwer, die echten von den höflichen zu trennen. Kann mir jedoch das Grinsen nicht verkneifen, wenn meine Mutter an Weihnachten die Rotkohlschüssel mit den Worten: „Eigentlich darf ich ja nicht, aber…“ leer macht.
Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit und wie erholen Sie sich?
Ich verbringe gerne Zeit mit meiner Familie, da ist immer etwas los! Um den Kopf frei zu bekommen und einfach mal durchzuatmen, drehe ich gerne mit unserem Hund eine Runde im Wald – je tiefer desto besser.
Bildquellen
- Max Kullmann, Porträt: © Schillingshof
- Max Kullmann, Foodbild: © Schillingshof
- Punit Gahlot, Porträt quer: © Zollenspieker Fährhaus
- douce-steiner-portraet: © Douce Steiner
- Christian Martin, Porträt: © Daniel Delang
- Bild Andreas Stroot: © Andreas Stroot, Parkhottel Surenburg, Hörstel
- Leon Hofmockel, Porträt: © Restaurant La Société
- Max Kullmann, Porträt quer: © Schillingshof

