Es gibt hierzulande noch relativ unerforschte Gebiete, was regionale Spezialitäten betrifft – dazu gehört auch unbestreitbar der Spreewald. Unter Touristen ist er für seine einmalige Schönheit bekannt, doch was isst man in diesen Gefilden Deutschlands?

Leinöl ist ein wichtiger Bestandteil im Essen

Kulinarisch gesehen geht es hier eher bodenständig zur Sache. So ist ein beliebtes Rezept „Pellkartoffeln, Leinöl und Quark“. Wie es der Name schon verrät, sind die Hauptbestandteile Pellkartoffeln, Leinöl und Quark. Dabei gibt man zum Quark noch etwas Milch oder Sahne sowie kleingehackte Zwiebeln, Schnittlauch und Kräuter aus dem Garten hinzu. Das Ganze zum Schluss mit Salz und Pfeffer würzen und ein wenig Leinöl hinzufügen. Entweder man verwendet es als Brotaufstrich oder isst das Ganze zu frisch abgekochten Kartoffeln. Auch im nächsten Rezept ist Leinöl ein wichtiger Bestandteil: „die Leinölstippe“ eignet sich gut als gesunde Zwischenmahlzeit, da das Öl sehr viel Omega-3-Fettsäuren enthält. Man fülle einen Teller mit Leinöl und einen mit Zucker, anschließend nimmt man ein Brötchen zur Hand und tunkt es abwechselnd in beide Teller. Wer das Süße nicht mag, kann den Teller auch mit Salz füllen.

Typisches Essen aus dem Spreewald

Ein weiteres typisches Essen ist der „Spreewälder Gurkensalat“. Neben jeder Menge Salatgurken kommen außerdem saure Sahne, Dill, Petersilie und Schnittlauch hinein. Nachdem man die kleingeschnittenen Gurken mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und ihn hat ziehen lassen, schüttet man das überschüssige Gurkenwasser weg und gibt zum Schluss Sahne, Kräuter und – natürlich – ein paar Tropfen Leinöl hinzu.

Gurkentag und Gurkenradweg

Wie bereits weiter oben im Rezept erwähnt, ist das berühmteste Gemüse des Spreewaldes die Spreewaldgurke. Zu verdanken ist diese Tradition den Tuchmachern aus Flandern: sie brachten einst neben wertvollen Stoffen auch Gurkensamen mit in den Spreewald. Da die Region mit dunkler, fruchtbarer Erde und vielen Sonnenstunden im Jahr gesegnet ist, gelingt hier der Anbau von Gurken besonders gut. Zu Beginn wusste man noch nicht, wie man die Gurken auch in den Wintermonaten haltbar machen sollte, das Problem wurde durch den Zusatz von Essig jedoch schnell gelöst. Heutzutage gibt es viele berühmte Rezepte für Senfgurken, Saure Gurken, Pfeffergurken oder Gewürzgurken, doch die genaue Formel wird von den jeweiligen Familien streng geheim gehalten. Woran können Sie in Zukunft echte Gurken aus dem Spreewald erkennen? Achten Sie am besten auf das das rote Qualitätssiegel „Original Spreewälder Gurken“,  das vom Spreewaldverein verliehen wird und somit dem Käufer garantiert, dass das gekaufte Produkt auch wirklich aus dem Spreewald stammt.

Die berühmten Spreewaldgurken

Das Gemüse ist bereits so berühmt, dass es einmal im Jahr im August denn „Spreewälder Gurkentag“ gibt: er findet in Golßen statt und Besucher haben dort die Möglichkeit, die diversen Gurkensorten zu probieren. Doch das ist längst nicht alles: ferner gibt es dort weitere Spezialitäten der Region und man kann Sitten und Bräuche besser kennenlernen. Die Geschichte der Spreewaldgurke kann man auch mit dem Fahrrad erkunden. Der „Gurkenradweg“ besitzt eine Länge von 260 Kilometern und führt Sie durch das malerische UNESCO-Biosphärenreservat. Ihnen werden Dörfer, Felder voller Gurken und Gurkeneinlegereien begegnen. Natürlich gibt es unterwegs auch genügend Gasthäuser, in denen Sie Rast machen können.

Bildquellen

  • Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl: © Sabrina Cercelovic - fotolia.com
  • Spreewaldgurken: © Gerhard Köhler - fotolia.com
  • Gurken: © Marek-Gottschalk - fotolia.com