Märchen sind nicht nur für Kinder da. Der Grimm-Dich-Pfad in Marburg lockt Märchenbegeisterte, Jung und Alt in die hessische Studentenstadt. Beim Aufstieg hinauf zum Schloss und durch die historische Altstadt – die an sich schon sehenswert ist – kann man an Häusern, Treppen und Mauern Märchenfiguren und -skulpturen zu den Grimms Märchen entdecken. Auf 100 Meter Höhenunterschied trifft man den Froschkönig, den Wolf und die sieben jungen Geißlein sowie Schneewittchens Spiegel inmitten der umgebenden Landschaft. Außerdem kann man das Haus der Romantik und den beleuchteten Tiefenbrunnen, allerdings nur im Rahmen einer Führung, besichtigen. Das Wohnhaus von Jakob Grimm, das in der Barfüßerstr. 35 steht, kann außerdem betrachtet werden. Die im Jahre 2009 von dem Fachdienst Kultur realisierte Idee wurde mit dem Hessischen Tourismuspreis ausgezeichnet und ist bis heute ein märchenhaftes Erlebnis, welches Jung und Alt zum Mitmachen inspiriert.
„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“ Gebrüder Grimm: Schneewittchen
Das Haus der Romantik
Das Romantikhaus möchte der Epoche der Romantiker ein Andenken setzen. Eine Dauerausstellung, die das Leben und das Wirken der Romantiker – wie etwa Ernst Schleiermacher oder Bettina Brentano, spätere von Arnim – skizziert, ist im Eingangsbereich zu finden. Im Roten Salon wird die Geselligkeitskultur um 1800 nachgestellt. Auch die Brüder Grimm zählten zu den vielen berühmten Salongängern.
Erweiterung im Jubiläumsjahr 2013
Im Jubiläumsjahr 2013 „200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“ wurde der Grimm-Dich-Pfad – auch in den Folgejahren – durch einige neue Skulpturen erweitert. Der Fisch aus dem Märchen „Der Fischer und syn Frau“ schwimmt beispielsweise erst seit 2015 im Teich des Alten Botanischen Gartens.
Das Corona-Jahr 2020
Einige Figuren befinden sich derzeit aufgrund von Sanierungsarbeiten in der Werkstatt. Das Haus der Romantik ist von den Schließungen betroffen. Der Grimm-Dich-Pfad als Open-Air-Erlebnis lohnt aber trotzdem, besichtigt zu werden. Das Lebkuchenhaus aus dem Märchen „Hänsel und Gretel“ dürfte vor allem in der Weihnachtszeit ein beliebtes Ziel sein.
„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“ Oscar Wilde
Bildquellen
- Spieglein Spieglein: © Henrik Isenberg
- Die sieben Geißlein: © Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH
- Aschenputtel Schuh: © Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH