Die Region Waldhessen umfasst im Wesentlichen den Landkreis Hersfeld-Rotenburg mit den namensgebenden Städten Bad Hersfeld und Rotenburg an der Fulda im Norden des Bundeslandes Hessen an der Grenze zu Thüringen sowie das Werra-Kalirevier rund um Heringen. Waldhessen ist geprägt von einer waldreichen Mittelgebirgslandschaft – daher der Name – sowie vom Flusslauf der Fulda, was die Region zu einem beliebten Gebiet für Wanderungen und Radtouren macht.

Eisenberg und Monte Kali: Zwei Gesichter einer Region

Die waldreiche Mittelgebirgslandschaft Waldhessens hat viele natürliche Sehenswürdigkeiten zu bieten, die sich als ideales Ziel einer Wanderung oder Radtour eignen. Die höchste Erhebung der Region findet sich im Knüllgebirge, auch kurz Knüll genannt: der Eisenberg erhebt sich 635 m über die Ebene und beherbergt einen 24 m hohen steinernen Aussichtsturm, den Borgmannturm, von dem man an klaren Tagen einen schönen Panoramablick auf die umliegenden Mittelgebirge hat. Ebenfalls ein beliebtes Ausflugsziel ist der 547 m hohe Alheimer Berg bei Rotenburg, von dessen Aussichtsturm man einen herrlichen Blick über das Mittlere Fuldatal sowie die waldreichen Höhenzüge Waldhessens hat.

Monte Kali, Heringen

Ein anderes Gesicht zeigt die Region in Heringen an der Werra, direkt an der thüringischen Grenze: im Jahr 1893 wurde hier erstmals Kali nachgewiesen, mit der Förderung wurde 1903 begonnen. Heute ist das Bergwerk das größte Kaliabbaugebiet der Welt und hinterlässt in der Landschaft sichtbare Spuren: der Monte Kali ist eine weithin sichtbare Steinsalz-Abraumhalde bei Heringen und besteht aus 150 Millionen Tonnen aufgeschütteten Abraumsalzes. Mit seiner Höhe von 530 m ist der Monte Kali auch eine beliebte Touristenattraktion.

Burgen und Fachwerkstädte: mittelalterliche Spuren in Waldhessen

Kirchenruine

Die Region Waldhessen hat nicht nur eine industriell bedeutsame Geschichte, sondern besticht vor allem auch durch die zahlreichen Burgen, Klöster und Fachwerkstädte, die das Mittelalter uns vermacht hat. Im Knüllgebirge findet sich mit der Burg Herzberg die größte Höhenburg Hessens, auf der im Sommer regelmäßig Ritterspiele stattfinden. Mit dem Bau wurde im 13. Jahrhundert begonnen. Ebenfalls sehenswert ist die Burg Tannenberg oberhalb von Nentershausen, die aus dem 14. Jahrhundert stammt.

Das Zentrum der Region bildet die Stadt Bad Hersfeld, die vor allem für ihre Festspiele bekannt ist, die seit dem Jahr 1951 in der Stiftsruine stattfinden, der größten romanischen Kirchenruine Europas. Die ehemalige Basilika des Klosters brannte im 7-jährigen Krieg nieder, nur die Außenmauern blieben erhalten und bilden eine ganz besondere Kulisse für die Festspiele. Weiterhin sehenswert sind die mittelalterliche Altstadt mit Marktplatz und Fachwerkbauten sowie das Rathaus aus dem Jahr 1371.

Auch die zweite bekannte Stadt der Region, Rotenburg an der Fulda, kann mit einer schönen Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern aufwarten, und in der kleinen Stadt Ronshausen kann man eine romanisch-gotische Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit herrlicher bäuerlicher Barockmalerei bewundern. Zu sehen gibt es hier unter anderem Bildergeschichten in leuchtenden Farben, einen sternenübersäten blauen Himmel, Rankenwerk vom Boden bis zur Decke, eine leuchtende Sonne mit Strahlenkranz sowie vier musizierende Engel mit Pauke und Fanfaren.

Bildquellen

  • Monte Kali Heringen: © Michael Wolf - fotolia.com
  • Stiftsruine von Bad Hersfeld: © mojolo - fotolia.com
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