Wussten Sie, dass das Wort „Sanierung“ aus dem Lateinischen kommt und ursprünglich so viel heißt wie „gesund“? Wer also sein Haus saniert, macht es wieder gesund! Dieser liebevolle Ausdruck verwundert gar nicht, schließlich geht es um den Ort, an dem wir leben und wohnen. Der will gepflegt werden und wir wollen uns dort so wohl wie möglich fühlen.

Wenn auch Sie als Hausbesitzer vor der Entscheidung stehen, ihre Immobilie zu sanieren, um sich dort wieder so richtig wohl zu fühlen, dann erhalten Sie in diesem Ratgeber die notwendigen Informationen und Tipps dazu.

Was ist eine Sanierung genau?

Bei der Sanierung geht es vor allem um die Wiederinstandsetzung. Wenn im Haus Schäden vorkommen, die dazu führen, dass sich die Wohnqualität deutlich verschlechtert oder sogar gar nicht mehr vorhanden ist, sollte schleunigst eingegriffen werden. Es gibt verschiedenste Arten der Sanierung, beispielsweise die Dachsanierung, Kellersanierung oder Treppensanierung.

Jeder, für den eine Sanierung welcher Art auch immer nötig wird, sollte sich darüber Gedanken machen, ob er sich die notwendigen Arbeiten selber zutraut oder ob doch lieber ein fachgerechter, professioneller Sanierer zu Rate gezogen werden sollte. Dies empfiehlt sich insbesondere bei komplizierten Schäden wie zum Beispiel Schimmel in Wänden, von dem unbekannt ist, wie weit er sich bereits ausgebreitet hat. Mehr dazu später.

Eine detaillierte Planung ist notwendig. Wenn die Sanierungsarbeiten etwa das Haus unbewohnbar machen, sollte Ausweichraum vorhanden sein. Eventuell könnten Sie auch den anstehenden Familienurlaub auf diese Zeit legen. Weiterhin müssen natürlich die Kosten berücksichtigt werden. Hier ist eine Inspektion ratsam, wenn Sie selber den Schaden nicht genau definieren können, da er sich manchmal ungeahnt ausweitet. Jeder Sanierbetrieb muss Ihnen einen Kostenvoranschlag geben. Aber keine Angst – in vielen Fällen werden die Kosten entweder (wenn Sie Mieter sind) vom Vermieter übernommen oder aber die Versicherung springt ein. Wenn Sie sich aus optischen Gründen für eine Sanierung entscheiden, besteht allerdings das Risiko, dass die Sanierungskosten nicht übernommen werden.

Immer beliebter wird die energetische Sanierung eines Hauses, welche dazu führt, dass Ihr Haus umweltgerechter und energieeffizienter wird. Dazu werden zum Beispiel die Fenster besser isoliert und die Türen abgedichtet.

Wann wird eine Haussanierung nötig?

In vielen Fällen werden Sie einen Schaden selber bemerken. Manchmal ist es aber auch vor dem Einzug in ein Haus nötig, dieses gründlich zu sanieren. Sollten Sie den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt (zum Beispiel mysteriöse Flecken an den Wänden, Probleme mit den Wasserleitungen etc.), empfiehlt es sich, schnellstmöglich einen Gutachter einzuschalten, bevor sich der Schaden potenziert.

Junges Paar streicht eine weiße Wand mit Pinsel in der Farbe orange

Sanierung selbst übernehmen oder dem Profi überlassen?

Die Sanierung kann teilweise selbst übernommen werden, wenn der Hausherr die erforderlichen Kenntnisse vorweist, oder man gibt sie in Auftrag. Immerhin handelt es sich oft um eine umfassende Maßnahme und nicht nur um eine Korrektur eines Teilbereichs. Das Sanieren kann sich zum Beispiel auf den Schimmelbefall beziehen oder auf die Umstellung von Nachtspeicherheizungen auf ein anderes Heizsystem.

Gerade ältere Häuser müssen häufig saniert werden, damit sie bewohnbar bleiben und die Besitzer oder Mieter nicht krank machen. Oft gibt es keine Wärmedämmung, die Heizwasserleitungen sind verrostet, die Heizkörper veraltet und eine effektive Dämmung ist auch nur in den seltensten Fällen vorhanden. Auch die Isolierung von Fenstern und Türen ist oft nicht stimmig, was nicht nur für Zugluft, sondern auch für Schimmel sorgen kann. Ganz gleich, wie alt ein Haus ist – es ist immer wichtig, den Bedarf für eine Sanierung im Auge zu behalten. Je schneller man sich um Schäden oder Mängel kümmert, desto weniger werden diese für Probleme sorgen und desto geringer bleiben die dementsprechenden Kosten.

Ebenso wichtig ist übrigens auch die Modernisierung – immerhin kann ein Hausbesitzer dadurch je nach Ausgangslage bis zu 30 % Energiekosten einsparen. Dies bezieht sich vor allem auf die Hausdämmung und die richtige Heizanlage. Generell gilt also: Auch wenn eine Sanierung bzw. Modernisierung erst einmal viel Geld verschlingt, so bringt sie doch viele Vorteile und auch Ersparnisse mit sich.

Beispiele für oft gewählte Sanierungsmaßnahmen

Nachfolgend möchten wir Ihnen einige Beispiele für oft durchgeführte Sanierungsmaßnahmen aufzeigen:

Wärmedämmung

Oft wird über das Thema Wärmedämmung gesprochen, und viele Häuslebauer fragen sich, welche Vorteile eine Wärmedämmung dem Sanierer bringt. Eine Dämmung bringt Ihnen neben der Einsparung von bis zu 50 % der Energiekosten noch viele weitere wertvolle Vorteile.

Die Anbringung einer Wärmedämmung muss allerdings handwerklich perfekt ausgeführt werden, damit diese auch ihre volle Wirkung entfalten kann. Die Dämmung wird z. B. bei einer Fassadendämmung in Form von Styroporplatten an der Außenwand befestigt und im Anschluss mit einem Putz versiegelt. Der Aufbau einer Fassadendämmung ist bei den meisten Wärmedämmverbundsystemen derselbe. So haben Sie die Möglichkeit, auf eine große Auswahl an verschiedenen Dämmungsarten zuzugreifen. Ein Vorteil einer Wärmedämmung ist, dass Sie Fördermittel vom Staat in Anspruch nehmen können. In der folgenden Auflistung erhalten Sie eine Übersicht der wichtigsten Vorteile einer Wärmedämmung:

  • Geringe Heizkosten: Da die Wärme, die Sie mit Ihrer Heizung erzeugen, nicht mehr so stark nach außen dringt, können Sie einen Großteil Ihrer Heizkosten einsparen.
  • Keine Schimmelbildung: Da es nach der Sanierung zwischen der Außenwand und der Innentemperatur nur geringe Temperaturunterschiede gibt, kann sich kein Schimmel oder Kondenswasser bilden.
  • Gutes Wohnklima: Mit einer Wärmedämmung dringt in die Innenräume keine kalte Luft von außen ein. So wird die Innenwand- und Raumlufttemperatur in Ihrem Haus biologisch ausgeglichen.
  • Entlastung der Umwelt: Durch eine Wärmedämmung sparen Sie viel Energie und Wärme ein, die nicht durch undichte Wände nach außen dringt. Das spart nicht nur Heizkosten, sondern entlastet die Umwelt durch eine Verringerung der CO2-Emissionen.
  • Wertsteigerung: Durch die gesenkten Heizkosten, die durch eine Wärmedämmung anfallen, sparen Sie eine Menge an monatlichen anfallenden Kosten für Energie. Durch die Einsparung werden Gebäude mit einer Außendämmung zudem einfacher vermietet und sind insgesamt wirtschaftlicher. So finden Sie für Ihr Wohnhaus schneller Mieter oder einen Käufer. Daher sind viele Mieter auch bereit, bei einem geringen Energieverbrauch eine höhere Miete zu zahlen.
Wärmepumpe vor dem Terrasseneingang eines Einfamilienhauses

Moderne Heizungspumpen senken Energiekosten

In einer modernen Heizungspumpe steckt meist ein größeres Energie-Einsparpotenzial als man denkt. Aber was bringt ein Austausch? In den vergangenen fünf Jahren haben sich die Energiekosten pro Haushalt mehr als verdoppelt. Um den steigenden Kosten entgegenzuwirken und die Haushaltskasse zu entlasten, hilft nur eines: Strom sparen und Heizkosten senken! Im Bereich der Wärmeproduktion könnte dies durch eine moderne Heizung oder eine Wärmedämmung geschehen. Aber auch im Bereich des Stroms kann man sparen. Der Großteil der Eigenheimbesitzer sehen Kühlschrank und Trockner als die größten Energiefresser – doch in Wirklichkeit sind Heizungspumpen mit zehn Prozent einer der größten Verbraucher im Haus.

Daher sollte sich der Hausbesitzer über einen Austausch seiner alten Pumpe gegen eine geregelte Hocheffizienzpumpe Gedanken machen. Der Nachteil der alten Pumpen liegt darin, dass diese Tag und Nacht auf höchster Stufe durchlaufen. Die Heizungspumpe ist für die Zirkulation des heißen Wasser im Haus zuständig. Eine alte Pumpe verbraucht so ca. 400 – 500 Watt Strom im Jahr. Eine moderne Hocheffizienzpumpe verbraucht hingegen nur ca. 60 Watt im Jahr, dementsprechend hoch ist das Sparpotenzial einer Pumpe, die sich selbst regelt.

Die modernen Pumpen stellen sich automatisch auf die Heizungsanlage ein und erkennen selbstständig, wann eine Anpassung erforderlich ist. Dadurch verwendet die Pumpe immer nur so viel Leistung, wie tatsächlich benötigt wird. Die höheren Anschaffungskosten machen sich somit in wenigen Jahren bezahlt. Bei dem Kauf einer neuen Pumpe sollten Sie auf das bekannte Energielabel achten. Dieses Label stuft die Geräte in die Klassen A – G ein. Die Klasse A bietet Ihnen dabei die besten Einsparpotenziale.

Die richtigen Handwerker für die Sanierung finden

Wir hatten es bereits angesprochen: Sie müssen zunächst die Entscheidung treffen, ob Sie eine Sanierung selbst vornehmen oder von Profis durchführen lassen wollen. In letztgenanntem Fall gilt es allerdings, die richtigen Handwerker zu finden. Dazu möchten wir Ihnen nachfolgend einige Tipps an die Hand geben.

Generell gilt: Ein qualifizierter Handwerksbetrieb sollte solide Arbeit leisten und zusätzlich noch einen guten Preis bieten. Leider wird dieser Wunsch von Hausbesitzern längst nicht immer erfüllt. Doch wie findet man einen seriösen und professionellen Handwerker? Hören Sie sich bei der Sache nach einem Handwerksbetrieb am besten zuerst bei Bekannten und Nachbarn um.

Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu bekommen und die Risiken zu minimieren, sollten Sie einige Grundregeln bei der Auswahl von Handwerkern beachten. Von Vorteil ist es, wenn Sie vorab schon konkrete Vorstellungen von den Maßnahmen haben und genau wissen, was gemacht werden soll. Hierzu sollten Sie sich Gedanken über die Materialien machen, die eingesetzt werden sollen und welchen Standard die Arbeiten erfüllen müssen. Vor der Entscheidung für ein Material können Sie sich dieses in einem Fachmarkt oder Baumarkt vorab ansehen und prüfen. Sie haben so die Möglichkeit, Ihr Angebot zu konkretisieren und dem Handwerker Ihren Materialwunsch mitzuteilen.

Eine konkrete Leistungsbeschreibung zu erstellen ist für Bauherren und Hausbesitzer nicht immer einfach. Daher empfiehlt es sich, bei aufwendigeren Modernisierungen einen Fachmann hinzuzuziehen. Ansonsten haben Sie nur die Möglichkeit, ein Pauschalangebot von den verschiedenen Handwerkern zu fordern. Der Nachteil bei einem Pauschalangebot ist, dass die Betriebe meist für ihre wirtschaftlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten entsprechende Leistungen anbieten. Diese müssen aber nicht immer Ihren Vorstellungen entsprechen.

In einer Leistungsbeschreibung sollten folgende Punkte enthalten sein:

  • Adresse der Baustelle
  • Beginn der Arbeiten
  • Art der Arbeiten
  • Ausführungszeitraum
  • Eventuelle Sicherheitsleistungen
  • Eventuelle Vertragsstrafen
  • Termin der Abgabe eines Angebotes

Liegen Ihnen und Ihrem Vertragspartner diese Infos vor, sollte einem Vertragsabschluss und einer reibungslosen Zusammenarbeit nichts mehr im Wege stehen.

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