Maximilian Kusterer, Porträt

Zur Person

Seit Juli 2020 ist Maximilian Kusterer Inhaber des Weinguts Kusterer in Esslingen, das er von seinen Eltern übernahm. Er studierte in Geisenheim, machte Praktika bei Haidle, Friedrich Becker, Paul Fürst und bei Newton Johnson in Südafrika, hatte 2012 seinen ersten eigenen Wein kreiert und war bereits seit 2016 für den Keller verantwortlich. Heute setzt er vor allem auf eine elegante Frucht und einen dezenten Holzeinsatz.

Weingut & Weine

Die knapp 6 Hektar Weinberge des Weinguts befinden sich in den um das Jahr 1200 angelegten Terrassen des Esslinger Schenkenberg sowie in der kleinsten Einzellage Württembergs, der Esslinger Neckarhalde. Die wichtigsten Rebsorten sind Lemberger, Spätburgunder und Riesling, gefolgt von Merlot, Zweigelt, Trollinger und Muskattrollinger. Hinzu kommen Grauburgunder und Chardonnay sowie ein wenig Silvaner. Zuletzt wurde ein klein wenig Cabernet Franc gepflanzt, in Zukunft soll noch mehr Chardonnay angepflanzt werden, auch weil man die Sekterzeugung forcieren möchte.

Maximilian Kusterer, Wein

Unsere Weinempfehlung

Spätburgunder „ROSENHOLZ“ trocken 2017

Angebaut in windoffener Süd-West-Lage mit kalkhaltigem, sandigem bunten Mergel, die diesen Burgunder bestens zur Entfaltung bringen. Kühle Aromen von Sauerkirschen. Ein äußerst saftiger, lebhafter Wein, mit gutem Druck und merklicher, aber nicht aggressiver Säurestruktur. Hat Stil und Pfiff, bleibt am Gaumen lange präsent.

Das Interview

Woher kommt Ihr Interesse am Wein und warum sind Sie Winzer geworden?

Weinbau hat in meiner Heimat sowie in unserer Familie eine lange Tradition. Von klein auf stand ich mit im Weinberg und half meinen Eltern. Der Wunsch, den Familienbetrieb weiterzuführen, sowie ein Praktikum im Weingut Karl Haidle führten dann letztendlich zum Entschluss, ein Studium in Geisenheim anzutreten und den Beruf des Winzers zu ergreifen.

Könnten Sie sich einen anderen Beruf vorstellen – und wenn ja, welchen?

Mittlerweile kann ich mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen. Der Winzerberuf ist sehr abwechslungsreich und vereint kreatives und handwerkliches Arbeiten. Man arbeitet mit und in der Natur, schafft jedes Jahr aufs Neue kleine Kunstwerke und tritt mit Menschen in Kontakt, die diese als solche wertschätzen. Was will man mehr?

Was zeichnet aus Ihrer Sicht einen guten Wein aus?

Ein guter Wein sollte viele Facetten haben. Diese sind meines Erachtens Feinheit, Eleganz und Komplexität. So kann es ein Wein schaffen, interessant zu sein und zu bleiben. Zudem sollte er seine Herkunft widerspiegeln und Menschen ein Erlebnis bieten.

Welche Weine bauen Sie an und was sind Ihre Spezialitäten?

Ich baue in Esslingen zum Großteil Rotweine an, darunter vor allem Spätburgunder,  Blaufränkisch und Zweigelt. Im Weißweinbereich sind es Riesling, Chardonnay und Grauburgunder. Die Spezialitäten unseres Weinguts sind neben den hochwertigen Spätburgundern und Blaufränkischen auch die Rotweincuvée „Mélac“ und der Muskattrollinger Rosé.

Ihre persönliche Lieblingsrebsorte ist…?

Definitiv der Spätburgunder, da er für mich die facettenreichste und anspruchsvollste Rebsorte ist.

Welche Weinregion in der Welt würden Sie gerne einmal bereisen?

Mein nächstes Reiseziel ist die Region um den Neusiedlersee, wo viele der top Blaufränkischen aus Österreich herkommen. Was aber natürlich immer eine Reise wert ist, ist das Burgund.

Was charakterisiert Ihrer Meinung nach einen „Weinkenner“?

Ein Weinkenner sollte vor allem seinen eigenen Geschmack haben, diesem vertrauen und sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen.

Welchen Politiker würden Sie gerne einmal zu einem Glas Wein einladen?

Gerne würde ich einmal ein Glas Wein mit dem ehemaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama trinken und ein bisschen plaudern.

Was ist Ihr Lieblingsgericht und welchen Wein trinken Sie dazu?

Ein wirkliches Lieblingsgericht habe ich nicht. Aber wenn wir es vom Wein abhängig machen und die Jahreszeit betrachten, würde ich mich auf jeden Fall für ein Wildgericht und einen Spätburgunder entscheiden.

Verraten Sie uns Ihre nächsten Pläne und Ideen für die Zukunft?

Im Frühjahr werde ich wieder einen Spätburgunder-Weinberg mit Reben aus dem Burgund anlegen, um mich im Bereich der Spätburgunder noch stärker weiterzuentwickeln. Des Weiteren werden einige Terrassenweinberge in Esslingen neu angelegt, um die Tradition des Terrassenweinbaus zu erhalten und gleichzeitig die Bewirtschaftung zu optimieren. Zudem bilde ich mich im Bereich des ökologischen Weinanbaus weiter und versuche dies auch in Bezug auf die Terrassenweinberge umzusetzen – was nicht immer ganz einfach ist!

Kontakt

Weingut Kusterer
Untere Beutau 44
73728 Esslingen
Maximilian Kusterer, Porträt

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Bildquellen

  • Maximilian Kusterer, Porträt: © Weingut Kusterer
  • Maximilian Kusterer, Weingut: © Weingut Kusterer
  • Maximilian Kusterer, Wein: © Weingut Kusterer
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