Bozen zu Fuß erkunden: Drei aufregende Wanderrouten

Die Dolomiten bieten auch ambitionierten Wanderern zahlreiche Routen.

Möchten Sie Bozen zu Fuß erkunden, öffnet das die Tür zu drei aufregenden Wanderrouten, die für jede Art von Wanderer etwas zu bieten haben. Von den mystischen Erdpyramiden am Rittner Hochplateau über die herausfordernden Pfade zur Sarner Scharte bis zu den farbenprächtigen Krokuswiesen am Möltner Joch: Diese Touren vereinen spektakuläre Panoramaaussichten mit tiefen Einblicken in die Natur und Kultur Südtirols. Jede Route verspricht ein unvergessliches Erlebnis, das die Schönheit und Vielfalt der Alpenlandschaft eindrucksvoll zur Schau stellt.

Oberhalb von Klobenstein den Rundpfad erkunden

Gelegen auf dem Rittner Hochplateau bietet die Rundwanderung oberhalb von Klobenstein einzigartige Naturerlebnisse ähnlich der Sächsischen Schweiz in Deutschland. Startpunkt dieser mittelschweren Tour ist der Bahnhof Klobenstein, von wo aus Wanderer dem Wegweiser Nr. 24 Richtung Maria Saal folgen. Bereits nach etwa 30 Minuten Gehzeit öffnet sich der Blick auf die imposanten Erdpyramiden von Lengmoos.

Wegpunkte und Naturschönheiten entlang der Route

Weiter führt der Weg vorbei an der idyllischen Maria Saal Kirche, einem spirituellen Ruhepunkt mitten in der Natur. Hier bietet sich die Gelegenheit für eine kurze Rast, um die Stille und die besondere Atmosphäre zu genießen. Vorbei an Wiesen und durch schattige Waldwege erreichen die Wanderer bald den Hexenboden. Geschichten zufolge war dies einst, wie der Name bereits vermuten lässt, ein geheimnisvoller Versammlungsort für Hexen.

Die Wanderung setzt sich fort über den Anstieg auf Weg Nr. 9, der durch herrliche Wälder führt und besonders im Sommer Schatten spendet. Nach einer gesamten Gehzeit von rund drei Stunden erreichen Wanderer Bad Siess, einen idealen Ort für eine wohlverdiente Mittagsrast mit traditioneller Südtiroler Küche. Die Route bietet nicht nur Abwechslung durch unterschiedliche Wegarten von Asphalt bis Waldweg, sondern auch durch die bezaubernde Aussicht auf die Dolomiten, inklusive Schlern sowie Lang- und Plattkofel. Wer in einem Hotel in Obereggen nächtigt, kann sich nach der Wanderung auch bei regionalen Köstlichkeiten kulinarisch oder durch eine Massage verwöhnen lassen.

Empfohlen wird diese Tour für jede Jahreszeit. Mit einer Streckenlänge von 14,3 Kilometern und einem moderaten Höhenunterschied ist die Wanderung perfekt für einen Tagesausflug geeignet, um die Schönheit Südtirols hautnah zu erleben.

Sarner Scharte für aktive Wanderfreunde

Beginnend oberhalb des malerischen Ortes Sarnthein, führt die anspruchsvolle Wanderung zur Sarner Scharte und bietet spektakuläre Panoramaaussichten. Der Ausgangspunkt dieser vierstündigen Tour liegt am Parkplatz Riedelsberg, wo Wanderer auf einer Höhe von 1.500 Metern starten. Ein Feldweg leitet zu Beginn zum Almschank Tengler und steigt dann über einen Waldpfad stetig an. Besonders reizvoll ist der Pfad Nr. 3, der durch dichte Wälder und vorbei an malerischen Aussichten führt. Das Ziel, die Sarner Scharte, ein beeindruckendes Felsmassiv, wird über einen zunehmend steileren Zickzackweg erreicht.

Gipfelglück und Naturerlebnisse

Am „Schartl“ Biwak vorbei, nimmt der Weg Nr. 2 die Wanderer mit auf die letzte Etappe zum Gipfelkreuz auf 2.458 Metern. Oben angekommen, eröffnet sich ein atemberaubender 360°-Blick über das Rittner Horn, das gesamte Sarntal bis zum Penser Joch und die majestätischen Dolomiten. Der Anstieg mag herausfordernd sein, doch die grandiose Aussicht entschädigt für jede Anstrengung. Der Abstieg führt über den Weg Nr. 18A, der als gesicherter Steig mit Seilen ausgestattet ist, was zusätzliche Sicherheit auf den steilsten Passagen bietet. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages zaubern ein magisches Licht auf die Berglandschaft, was die Stimmung auf der Wanderung besonders macht.

Die Tour endet mit einem gemütlichen Ausklang entlang eines Forstweges, der zurück zur Straße und zum Parkplatz führt. Diese Wanderung ist besonders empfehlenswert von Mai bis Oktober, wenn die Pfade frei von Schnee sind und die Natur in voller Pracht steht. Es wird Trittsicherheit und Schwindelfreiheit vorausgesetzt, um die Route sicher zu bewältigen. Wer die Schönheit Südtirols aktiv erleben möchte, findet in dieser anspruchsvollen Gipfeltour ein unvergessliches Abenteuer.

Idylle pur! Solche landschaftlichen Impressionen können Wanderfreunde um Bozen entdecken.

Frühlingszauber am Möltner Joch: Eine Wanderung durch die Krokusblüte

Jedes Frühjahr verwandelt sich das Möltner Joch in ein atemberaubendes Blütenmeer aus violett-weißen Krokussen. Ausgangspunkt für diese leichte und familienfreundliche Wanderung ist der Parkplatz Schermoos, gelegen auf einer Höhe von 1.443 Metern. Hier beginnt der Abstecher in die Natur mit einem kurzen Wegstück in Richtung Jenesien, bevor der steinige Pfad zum Möltner Kaser und dem bekannten Wetterkreuz abzweigt. Die Route führt zunächst zum idyllischen Föhrer Weiher und schlängelt sich dann durch dichte Wälder und über blühende Almwiesen stetig bergauf.

Naturerlebnis und atemberaubende Aussichten

An der Sattlerhütte geht es vorbei am Steinbruch, wo der Pfad immer wieder mit blühenden Soldanellen und Krokussen gesäumt ist. Der Höhepunkt der Wanderung ist erreicht, wenn der Europäische Fernwanderweg EFW 5 erreicht wird, von wo aus sich eine weite Almwiesenlandschaft erstreckt. Diese präsentiert sich als ein dichter Teppich aus Krokussen, der in seiner Farbenpracht fast surreal wirkt.

Die Route setzt sich fort entlang der Wegweiser Nr. 17A und 5, die durch weitere malerische Szenerien führen und schließlich zu den Fahrerhöfen und zurück zum Ausgangspunkt Schermoos leiten. Die gesamte Wanderung dauert etwa zwei Stunden und 40 Minuten und umfasst eine Strecke von 8,1 Kilometern. Mit einem moderaten Höhenunterschied von 335 Metern bietet sie auch für weniger geübte Wanderer und Familien mit Kindern ein lohnendes Erlebnis.

Die beste Zeit für diese Tour ist von Mitte April bis Anfang Mai, wenn die Krokusse in voller Blüte stehen. Neben der atemberaubenden floralen Schönheit bietet die Wanderung zur Krokusblüte am Möltner Joch auch die Möglichkeit, die erwachende Natur nach dem langen Winter in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben.