Unterwegs in der rauen Natur wirken die Kräfte der Naturgewalten. Daher will ein Ausflug auf den Berg gut vorbereitet sein. Um die Sicherheit beim Bergsteigen zu erhöhen und keine unnötigen Risiken einzugehen, wurden zahlreiche Apps eigens für passionierte Bergsteiger entwickelt. Diese lassen sich bequem aufs Smartphone laden und dank ihrer lösungsorientierten Konzeption beim Erklimmen schwindelerregender Höhen unkompliziert nutzen. Welche Apps für Bergsteiger nützlich sein können, bündelt dieser Beitrag.

Notruf absetzen im Fall der Fälle

Die Gründe, die einen Notruf aufgrund eines unvorhergesehenen Ereignisses erforderlich machen, können vielfältig sein und sind beim Bergsteigen üblicherweise umfassender als bei einer Bergwanderung auf festen Pfaden. Der Deutsche Alpenverein hat mit „SOS EU ALP“ eine Notfall-App für die Regionen Bayern, Tirol und Südtirol herausgegeben, welche im Ernstfall Leben retten kann. Lediglich einen Knopfdruck erfordert es, um den Notruf abzusetzen. Aufgrund ihrer leichten Handhabung kann die App den Notruf in aller Regel schneller ausführen, als wenn der klassische Notruf gewählt wird. Die kostenlos nutzbare App hat den bemerkenswerten Vorteil, dass sie mithilfe von GPS den exakten Standort sendet. So kann Hilfe schneller und zielgerichteter am Ort des Geschehens eintreffen. Informationen können über eine automatisch aufgebaute Sprachverbindung gesendet werden. Die „Rega“-App ist hierzu das Schweizer Pendant.

Bergsteiger am Mont Blanc im Schnee

Wettervorhersage beim Bergsteigen essenziell

Aufgrund der großen Höhenunterschiede kann das Wetter in den Bergen schnell umschlagen. Herkömmliche Wetter-Apps kommen hinsichtlich einer treffsicheren Vorhersage an ihre Grenzen. Abhilfe schafft die „meteoblue“-App, die ebenso Informationen zur Prognosen-Passgenauigkeit liefert. Das Schweizer Gegenstück – die App „Wetter-Alarm“ – gibt zudem Unwetterwarnungen aus und inkludiert Echtzeit-Einblicke via Webcam. So können sich Bergsteiger einen eigenen Eindruck von der Wettersituation vor Ort verschaffen.

Ausführliche Dokumentation der zurückgelegten Strecke

Die Zeiterfassung hat für Bergsteiger eine große Bedeutung. Auf Basis der gemessenen Daten für den Hinweg gibt sie Aufschluss darüber, wie lange der Rückweg voraussichtlich dauern wird. So ist es möglich, eine realistische Einschätzung treffen zu können, ob eine Rückkehr vor Einbruch der Dämmerung noch möglich ist. Das Dokumentieren einer Bergsteiger-Tour übernimmt die Touren-App „Gipfelbuch und Wandertouren“. In dieser App können automatische Kontrollpunkte gesetzt werden. Außerdem ist es möglich, die geplante Rückkehr vorab zeitlich festzuhalten. Wer in den Bergen unterwegs ist, verliert schnell ein Gefühl für die Zeit. Die kostenfreie App bietet daher wertvolle Unterstützung. Gleichzeitig kann sich die App als Lebensretter erweisen: Wird die geplante Zeit der Rückkehr überschritten, sendet die App automatisch die Routen-Daten an einen ebenfalls in der App hinterlegten Notfallkontakt. Dieser kann dann die Bergrettung verständigen und mit gezielten Informationen versorgen.

Unentdeckte Juwele kennenlernen

Schroff zeigen die Spitzen der gigantischen Bergmassive in den Himmel. Nicht selten wird beim Anblick derselben in Bergsteigern die Leidenschaft für die Gipfelsuche entfacht. Die kostenpflichtige Outdoor-App „PeakFinder“ stellt die umliegende Bergkulisse mit ihren individuellen Besonderheiten vor. Bergsteiger nehmen so Einsicht in die Bergwelt mit ihren Höhenmetern und können spontan entscheiden, ob noch ein Abstecher zu einem benachbarten Gipfel drin ist. Die Höhenangaben lassen sich auch ohne eine Internetverbindung ausgeben – ideal, wenn die Luft in den Bergen dünner und ein Internetempfang höhenbedingt zunehmend unwahrscheinlicher wird.

Südtiroler Bergwelt im Winter - Skifahrer auf Bergabfahrt

Bergsteiger-Apps für Android und iOS

Alle im Beitrag vorgestellten Apps können mit einem Android-Smartphone genutzt werden und sind auch für das Betriebssystem iOS verfügbar. Ein großer Vorteil ist, dass mit Ausnahme der „PeakFinder“-App alle hier genannten Apps kostenfrei zur Verfügung stehen. Wer unbeschwert durchstarten möchte, beschäftigt sich vor der ersten Tour mit der Handhabung der Apps.

Bildquellen

  • Alpinistes vers le Mont Blanc: © Guillaume Besnard - stock.adobe.com
  • Süditroler Gipfel im Winter Pixabay-com © valtercirillo CCO Public Domain: Pixabay.com © valtercirillo
  • Extreme alpinist in high altitude on Aiguille de Bionnassay mountain summit, Mont Blanc massif, Alps, France: © Jan - stock.adobe.com