Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen trauen, ist es wieder so weit: Der Grill wird entfesselt, die Nachbarn rösten Fleisch, als gäbe es kein Morgen, und irgendwo zischt schon das erste Dosenbier. Doch bevor du reflexartig zur Aluschale greifst und die Standard-Ketchup-Senf-Kombi auf den Tisch stellst – halt kurz inne. Denn Grillen kann mehr. Viel mehr. Es beginnt mit einer guten Soße. Selbstgemacht, versteht sich.

Hausgemacht statt gekauft: Grillsoßen einfach selber machen

Damit wir den Einheitsbrei der Fertigsoßen verlassen können, ist eine Bestandsaufnahme und kluge Vorgehensweise notwendig. Allzu gerne greifen wir im Supermarkt zu den üblichen Verdächtigen. Gleich vorneweg: Ich halte es einfach und zeige dir trotzdem Gourmet. Bereits in meiner Lehrzeit in einem bayerischen Sternerestaurant haben wir anstelle der Mayonnaise für kalte Soßen eine Mischung aus Crème fraîche und Sauerrahm verwendet. Damit verlassen wir die Mayo-Geschmackszone und geben weiteren Zutaten viel Raum, um wirken zu können.

Die perfekte Grundlage: Basis-Grillsoße für vielseitigen Genuss

Meine Basissoße aus Crème fraîche und Sauerrahm wird zuerst mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer, wenig Zucker und Cayennepfeffer abgeschmeckt. Cayennepfeffer erzeugt im hinteren Bereich des Mundes eine sanfte Schärfe, ohne aufzufallen. Pfeffer – so haben Studien ergeben – würzt nur im vorderen Bereich des Mundes. Also sind beide Scharfmacher genau richtig für einen ausgewogenen Geschmack. Warum kommt Zucker dazu? Salziger und süßer Geschmack sollen in den Ausgleich kommen, um schließlich mit dem Zitronensaft eine angenehme Geschmackskomposition zu erreichen.

Ein Rezept – Fünf Soßen: Kreative Variationen für mehr Geschmack

Diese einfach angerührte Basissoße kannst du im Anschluss in drei bis fünf Varianten abwandeln: Mit Schnittlauch wird eine Schnittlauchsoße daraus, mit weiteren Kräutern ein Kräuterdip, mit Schnittlauch und hart gekochtem Ei (klein geschnitten) eine Tatarensoße, mit Tomatenmark und Cognac schaffst du sogar eine selbst gemachte Cocktailsoße.

Selbst gemachte Grillsoßen erzählen auch etwas über deinen Anspruch. Wer seine Soße selbst rührt, grillt nicht – er komponiert.

Besuche meine Seite für Grillsoßen und die verwandten Fondue-Soßen und lass dich weiter inspirieren.

Gute Vorbereitung: Der Schlüssel zum entspannten Grillfest

Für noch mehr Geschmackserlebnisse habe ich ein Grillfest-Menü für dich vorbereitet. Es besteht aus mehreren Gängen inklusive einer kalten Suppe, einem Nudelsalat, Hauptgerichte und Desserts. Der Clou: Der Grillmeister oder die Grillmeisterin soll sich am Abend nicht überfordern, sondern Zeit für die Gäste haben. Bedenke dabei: Vorbereitung ist alles und lässt dich eine entspannte Zeit erleben.

Süße Ideen für den Start in die Grillsaison

In diesem Sinne möchte ich zum Abschluss einen herrlich sonnigen Juli wünschen – und noch an Holunderküchle erinnern. Diese finden bei mir gerade ihren Weg vom Holunderstrauch in den Backteig über das heiße Fett auf den Teller. Und ich serviere gerne selbstgemachtes Vanilleeis dazu!

Thomas Sixt ist Koch und Food-Fotograf. Als Buchautor betreibt er den Rezepte-Blog ThomasSixt.de und schreibt die monatliche Foodblog-Kolumne für den Varta-Führer.

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