Würzburger Residenz: Das schönste Barockschloss Deutschlands

Die Würzburger Residenz am Rande der Würzburger Innenstadt, erbaut von 1720 bis 1744 und komplett fertiggestellt im Jahr 1781, zählt zu den Hauptwerken des süddeutschen Barock, gilt als eine der bedeutendsten Residenzbauten des Spätbarock in Europa und steht in einer Reihe mit Schönbrunn in Wien und Schloss Versailles in Paris. Seit dem Jahr 1981 ist die Würzburger Residenz als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet.

Die Entstehungsgeschichte der Würzburger Residenz

Residenz Würzburg, Kaisersaal

Die Bauarbeiten an der Würzburger Residenz begannen im Jahr 1719 unter Fürstbischof Johann Philipp Franz von Schönbohm, ein absolutistischer Herrscher seiner Zeit, der seine Macht und seinen Reichtum auch durch die Größe seines Wohnsitzes zeigen wollte. Der Auftrag für die Residenz ging an den damals noch unbekannten Architekten Balthasar Neumann, der von den führenden Arichtekten Deutschlands und Frankreichs bei der Ausarbeitung des Baus unterstützt wurde. So vereinigt der Bau in sich mehrere Strömungen nicht nur des deutschen Barock, sondern auch der französischen Klassik und des Wiener Reichsstils. Unübertroffen ist die Gestaltung der Inneneinrichtung: Drei Generationen von Künstlern und Kunsthandwerkern aus ganz Europa schufen hier die eigenständige Spielart der Würzburger Hofkunst.

Residenz Würzburg, Treppenhaus

Zwischen 1749 und 1754 beteiligten sich etwa der Bildhauer und Stuckateur Antonio Giuseppe Bossi oder der größte Freskenmaler des 18. Jahrhunderts, Giovanni Battista Tiepolo, an den Stuckaturen und Freskenmalereien. Diese Künstler haben Balthasar Neumanns unvergleichliche Raumfolge – Vestibül, Treppenhaus, Weißer Saal, Kaisersaal – kongenial ausgestattet und so das sogenannte „Würzburger Rokoko“ hervorgebracht. Das Treppenhaus beispielsweise wird überwölbt von dem größten zusammenhängenden Deckenfresko der Welt, das Tiepolo zwischen 1752 und 1753 malte. Gekrönt wird die Innenausstattung mit dem rekonstruierten Spiegelkabinett, das vielen als das vollkommenste Raumkunstwerk des Rokoko gilt. Schwere Schäden erlitt die Residenz bei einem Luftangriff am 16. März 1945; das Schloss brannte beinahe vollständig aus und die Restaurierungsarbeiten dauerten über 40 Jahre. Erst im Jahre 2006 konnten alle Restaurierungsarbeiten vollständig abgeschlossen werden.

Der Hofgarten der Würzburger Residenz

Freitreppe im Hofgarten der Würzburger Residenz

Der Hofgarten der Würzburger Residenz liegt am Rande der barocken Stadtbefestigung, die mit ihren massiven Stützmauern das Areal noch heute im Osten begrenzt. Aufgrund dieser komplizierten Lage wurde das zum Teil stark ansteigende Gartengelände in einzelne, symmetrisch gegliederte und in sich geschlossene Gartenpartien aufgeteilt, die mit einer Fülle von geschnittenen Formobstbäumen, Kübelpflanzen, Blumenbeeten, Hecken, Spalieren und Laubengängen ausgestattet wurden. Der Ostgarten steigt über drei Terrassen hinweg an, der ebene Südgarten wird von der Orangerie abgeschlossen und besitzt in seiner Mitte ein rundes Wasserbassin. Hinter der Orangerie wurde der Küchengarten rekonstruiert, in dem heute wieder alte Apfel- und Birnensorten sowie Beerensorten wachsen.

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Bildquellen

  • Residenz Würzburg, Kaisersaal: © Bayerische Schlösserverwaltung, Achim Bunz, München
  • Residenz Würzburg, Treppenhaus: © Bayerische Schlösserverwaltung, Ulrich Pfeuffer, München
  • Freitreppe im Hofgarten der Würzburger Residenz: © Franz - fotolia.com
  • Forellenhof Buhlbach, Stube: © Hotel Bareiss
  • La Maison du Gruyere Schaukäserei: © La Maison du Gruyere
  • Brienzersee Panorama: © santosha57 - fotolia.com
  • Klopeiner See: © Ji - fotolia.com
  • Residenz Würzburg, Ostfassade mit Ostgarten: © Bayerische Schlösserverwaltung, Veronika Freudling, München
2022-10-04T15:04:58+02:00