Deftige Fleischgerichte stehen in Nordrhein-Westfalen ganz oben auf der Speisekarte: im Münsterland wird den Besuchern gerne „Töttchen“ kredenzt. In das Gericht kommen nach traditioneller Zubereitungsart Kalbskopf, Lunge, Herz, verschiedene Gewürze, Zwiebeln, Fleischbrühe und ein wenig Mehl. Als Beilage gibt es Brötchen oder Bauernbrot sowie Worcestersauce und Zitronenscheiben zum Abschmecken. Die absolute Töttchen-Hochburg lautet Münster: dort gibt es die Möglichkeit, in urigen Restaurants die typisch westfälische Mahlzeit zu probieren.

Pumpernickel mit Frischkäse

Nicht weniger gehaltvoll ist der Pfefferpotthast: der Eintopf besteht aus eingekochtem Rindfleisch, der mit Lorbeerblättern, Nelken, Kapern und Zitrone verfeinert wurde. Je nach Jahreszeit werden dazu im Sommer Kartoffeln und Salat und im Winter Rote Bete und Gewürzgurken serviert. Was außerdem gerne in der Gegend um Osnabrück und Tecklenburg gegessen wird ist Möppkenbrot. In der Blutwurst enthalten sind unter anderem Speck, Blut vom Schwein, Roggenschrot und Weizenmehl. Der Pumpernickel stammt ebenfalls aus Westfalen, und was vielen ebenfalls ein Begriff sein dürfte, ist das Roggenmischbrot aus Paderborn.

Spezialitäten aus Münsterland im Museum: Das „Westfalen Culinarium“

Schinken / Westfalen

Der Westfälische Schinken ist für sein herzhaftes Aroma bekannt: bereits seit dem frühen Mittelalter wird er im Sauerland, dem Osnabrücker Land und der Münsterländer Tieflandsbucht hergestellt. Den regionalen Spezialitäten wurde sogar ein eigenes Museum gewidmet: im „Westfalen Culinarium“ erfährt der Besucher so einiges über die heimischen Erzeugnisse aus dem Umland. Von Ende März bis Ende Oktober erzählen hier vier Museen Geschichten rund um das Land und sein Essen. Das „Deutsche Käsemuseum“, das „Westfälische Brotmuseum“, das „Westfälische Schinkenmuseum“ und das „Westfälische Biermuseum“ halten viel Wissenswertes und Interessantes für den Besucher über die dortigen Lebensmittel parat.

Die NaturGenussRoute und die Bedeutung der Landwirtschaft im Münsterland

Wer gerne Bewegung und Essen miteinander kombiniert, sollte in seiner Freizeit einmal die NaturGenussRoute ausprobieren. Die 160 Kilometer lange und beschilderte Strecke ist ein Projekt der NABU-Naturschutzstation Münsterland e.V.: So hat man einerseits die Möglichkeit, das vielfältige Naturreich Nordrhein-Westfalens zu entdecken, und andererseits einiges über die heimische Landwirtschaft und deren Erzeugnisse zu lernen. Auf der Radroute werden dem Besucher viele Naturgebiete sowie diverse Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und gastronomische Betriebe begegnen, die Regionales auf ihrer Speisekarte anbieten. Wer möchte kann den Radausflug durchs Münsterland auch streckenweise mit der Bahn abkürzen. Darüber hinaus bietet der NABU während des Jahres zahlreiche Veranstaltungen zum Thema „Natur und Genuss aus der Region“ für Interessierte an.

Weizenfeld im Sommer im Münsterland

Denn vor allem die Landwirtschaft spielt in dieser Region Deutschlands eine große Rolle. Zum Kern des Münsterlandes zählen Warendorf, Steinfurt, Coesfeld, Borken und die kreisfreie Stadt Münster. Viele Agrarorganisationen wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen sind in der Universitätsstadt zu Hause und circa 15.000 Hektar werden im Stadtgebiet und drumherum für die Agrarkultur genutzt. Man kultiviert hauptsächlich Winterweizen, Wintergerste, Mais, Triticale und Raps. Doch auch Baumschulen wird man dort häufiger begegnen.

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