Der Drachenfels ist ein Berg im Siebengebirge zwischen Königswinter und Bad Honnef, der durch seine markante Erscheinung, die Burgruine Drachenfels, das Schloss Drachenburg und die eindrucksvollen Legenden, die sich um ihn ranken, überregionale Berühmtheit erlangte. Er gehört zu den sieben „großen“ Bergen des Siebengebirges, das das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet Nordrhein-Westfalens darstellt.

Die Burgruine Drachenfels: Wahrzeichen des Siebengebirges

Burgruine Drachenfels

Um das Siebengebirge ranken sich zahlreiche Legenden; die Sage vom Drachen, der dort einst hauste, ist wohl die bekannteste. Jener Drache hielt vom Drachenfelsen aus Ausschau nach Schiffen, die den Rhein heraufkamen, und spie Feuer, wenn sie nahe genug heran waren, um sie zu vernichten. Ein mit Pulver beladenes Schiff, das er in Brand steckte, explodierte jedoch, und trug den Drachen weit fort. An diese Legende schließt sich die Sage um Siegfried, den Drachentöter, an, der hier den berühmten Drachen erschlagen haben soll, in dessen Blut er anschließend badete, um Unverwundbarkeit zu erlangen. Das Wahrzeichen des Siebengebirges ist die Burg Drachenfels auf dem gleichnamigen Berg, von der heute nur noch die Ruine des dreistöckigen Bergfrieds übrig ist. Entstanden ist das weithin sichtbare Denkmal im 12. Jahrhundert und diente zur Absicherung des Kölner Gebietes nach Süden hin. Von der Ruine auf dem Gipfel hat man einen hervorragenden Blick auf die Region; bei klarem Wetter kann man sogar die Turmspitzen des Kölner Doms erkennen.

Schloss Drachenburg: Märchenschloss am Drachenfels

Schloss Drachenburg am Drachenfels

Am nördlichen Hang des Drachenfelsens befindet sich das Schloss Drachenburg, ein schlossartiges Anwesen im historistischen Stil, das in den Jahren 1882 bis 1884 als repräsentativer Wohnsitz für den neureichen Börsenmakler Stephan von Sarter erbaut wurde. Die vielen Türmchen, Erker und Zinnen lehnen sich stark an mittelalterliche Bauformen an. Bewohnt wurde das Schloss von seinem Erbauer nie; stattdessen durchlebte es eine sehr wechselvolle Geschichte, diente als katholisches Internat und als Reichsbahnzentralschule und stand kurz vor dem Abriss, als es 1971 ein Privatmann rettete und sanierte. 1986 unter Denkmalschutz gestellt und von 1995 bis 2010 erneut umfassend restauriert, erstrahlt es heute in alter Schönheit und ist eines der Besuchermagnete rund um das Siebengebirge. Besonders sehenswert ist auch der Schlosspark des Anwesens.

Auf den Gipfel mit der ältesten Zahnradbahn Deutschlands

Nibelungenhalle am Drachenfels

Der Drachenfels mit seiner Burgruine erlebte schon früh den ersten Touristenansturm; mit dem Beginn der Romantik setzte der Reiseverkehr am Rhein ein, und bereits im Jahr 1816 machte der britische Dichter George Gordon Byron den Drachenfels international bekannt. Reisewege hinauf auf den Gipfel gibt es einige; wunderschöne Wanderwege durchziehen das Siebengebirge, und bis heute kann man mit den berühmten Eseln vom Drachenfels hinauf zu Schloss Drachenburg reiten. Bequemer geht es allerdings mit der Drachenfelsbahn, die seit 1883 die Stadt Königswinter mit dem Siebengebirge verbindet und knapp unterhalb des Drachenfelsgipfels endet. Sie ist die älteste noch betriebene Zahnradbahn in Deutschland. Wer zu Fuß den Drachenfelsen ersteigt, wird beim Aufstieg auf die Nibelungenhalle treffen, ein Kuppelbau aus dem Jahr 1913, der eine Sammlung von Gemälden zu Richard Wagners Opern „Der Ring des Nibelungen“ und „Parsifal“ zeigt. Zur Halle gehören auch ein Reptilienzoo und eine „Drachenhöhle“.

Bildquellen

  • Schloss Drachenburg im Siebengebirge: © der_dan - fotolia.com
  • Drachenfels im Morgendunst: © dihetbo - fotolia.com