Die Region Ruppiner Land befindet sich im Nordwesten von Brandenburg, Kreisstadt ist dort Neuruppin. Weitere Städte der Region sind Oranienburg, Rheinsberg, Gransee und Fürstenberg/Havel. Im Norden befinden sich die Wittstock-Ruppiner Heide, das Neustrelitzer Kleinseenland und die Granseer Platte. Im Süden liegt die Ruppiner Platte, das Rhinluch und die Rüthnicker Heide. Insgesamt besitzt das Ruppiner Land an die 170 Seen und ist somit einer der Teile Deutschlands mit den meisten Gewässern. Was kann der Besucher hier alles in seinem Urlaub erleben?

Mehr als nur Nippes: Die Entdeckung und Verarbeitung von Ton im Ruppiner Land

Vor ein paar Jahrhunderten entdeckte man im Ruppiner Land vier riesige Becken aus Ton, die noch aus der Eiszeit stammten. Dieser Fund bescherte der Region einen wirtschaftlichen Aufschwung, und im 18. und 19. Jahrhundert erlebte die Ziegel- und Kachelofenherstellung hier ihre Blütezeit. Insbesondere die Orte Zehdenick, Rheinsberg und Velten waren wichtig für die Tonverarbeitung. Neben Ziegeln und Kachelöfen war auch die Keramikbranche eine relevante Einkommensquelle für das Ruppiner Land. Einigen Leuten wird die Künstlerin Hedwig Bollhagen ein Begriff sein. Sie wurde durch ihre Keramikreationen, Tassen, Teller und Teekannen bekannt und beliebt. Ferner gründete sie zahlreiche Werkstätten für die Herstellung der kunstvoll verzierten Töpferware. Heutzutage können Besucher sich auf der „Deutschen Tonstraße“ selbst ein Bild über den einst so wichtigen Rohstoff machen. Die 215 Kilometer lange Strecke startet bei Berlin und verläuft einmal durch das Ruppiner Land, bis man an die Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern kommt. Begegnen werden einem Museen, Galerien und Keramikwerkstätten, aber auch malerische Seenlandschaften und viel Natur.

Schloss Rheinsberg

Der Ziegeleipark in Mildenberg ist heute ein Industriedenkmal und befindet sich ebenfalls auf der Deutschen Tonstraße. Hier kann der Besucher mehr über die Herstellung von Ziegeln lernen und erfahren, wie Lohnarbeiter während der Produktionszeit dort lebten. Denn die Anstellung erfolgte meist nur für eine Saison und die Arbeitsbedingungen waren nicht gerade die besten für die Menschen in Mildenberg. Im Ziegeleipark verkehren Feldbahnen für die Besucher, da das Gelände recht weitläufig ist. Außerdem gibt es zahlreiche Spielmöglichkeiten wie Rutschen und ein Labyrinth für Kinder.

Die Fontanestadt Neuruppin im Ruppiner Land

Theodor Fontane Denkmal in Neuruppin

1998, als der Schriftsteller Theodor Fontane bereits hundert Jahre tot war, durfte sich Neuruppin ganz offiziell den Beinamen Fontanestadt zulegen. Fontane kam 1819 an eben jenem Ort als Sohn eines Apothekers zur Welt. Während seiner Erwachsenenjahre kehrte er oft in die Stadt seiner Kindheit zurück, um Mutter und Schwester dort zu besuchen. Aus diesem Grunde wurde auch 1907 ein großes Denkmal für den Schriftsteller in der Karl-Marx-Straße errichtet. Jedes Jahr am 30.12., dem Tag von Fontanes Geburt, wird er an diesem Platz von Anhängern und Bewunderern geehrt. Wer jetzt auf diese herausragende Persönlichkeit neugierig geworden ist, kann seinem Geburtshaus in der Karl-Marx-Straße 84 einen Besuch abstatten. Wie vor ein paar hundert Jahren ist im Untergeschoss des Gebäudes noch eine Apotheke zu finden. Leider ist das Haus nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, da es sich mittlerweile in Privatbesitz befindet. Im Schaufenster jedoch werden interessierte Besucher viele Informationen über Theodor Fontane finden.

Bildquellen

  • Schloss Rheinsberg: © christiane65 - fotolia.com
  • Fontane-Denkmal in Neuruppin: © Heike Jestram - fotolia.com
  • Blick auf Neuruppin: © babelsberger - fotolia.com