Die Klosterinsel Reichenau: Eine Zeitreise in das Jahr 1000

Die Reichenau ist die größte Insel im Bodensee und liegt zwischen Konstanz und Radolfzell. Historische Bedeutung erlangte sie bereits im Jahr 724, als hier eine Benediktinerabtei gegründet wurde, die sich schnell zu einem der wichtigsten Klöster im süddeutschen Raum entwickelte. Die drei Kirchen der Insel aus dem 9. bis 11. Jahrhundert zeugen noch heute von dieser kulturhistorischen Bedeutung. Seit dem Jahr 2000 gehört die Klosterinsel Reichenau zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Die Geschichte des Klosters Reichenau

Klosterinsel Reichenau, Klostergärten

Das Kloster der Insel Reichenau wurde im Jahr 724 von dem Wanderbischof Pirmin gegründet, um die Alemannen zum christlichen Glauben zu bekehren. In der Folgezeit entwickelte sich das Kloster zu einem geistigen Zentrum des Abendlandes zur Zeit der Karolinger und Ottonen. Aus dieser ersten Blütezeit im 8. und 9. Jahrhundert entstammen das Marienmünster in Mittelzell und die Georgskirche in Oberzell. Eine zweite kulturelle Glanzzeit erlangte das Kloster in der Zeit der ottonischen Könige um die Jahrtausendwende. Weitreichende Bekanntheit erlangt das Kloster durch die in dieser Zeit entstandene ottonische Buchmalerei, deren Werke im Jahr 2003 in das Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen wurden. Im Jahr 1757 wurde das Kloster aufgelöst und 1803 aufgehoben; heute dient das Gebäude der Gemeinde Reichenau als Rathaus.

Die romanischen Kirchen der Klosterinsel Reichenau

Den gut erhaltenen romanischen Kirchen verdankt die Insel Reichenau den Titel Welterbe der UNESCO; sie bieten anschauliche Beispiele der klösterlichen Architektur vom 9. bis 11. Jahrhundert und zeigen mit ihren Wandmalereien die große Bedeutung für die europäische Kulturgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts. Die älteste Kirche der Insel ist das Münster St. Maria und Markus, heute eine katholische Pfarrkirche, einst die Klosterkirche der Benediktinerabtei Reichenau, das im Jahr 724 gegründet wurde.

Klosterinsel Reichenau, Kirche St. Georg

Die zweitälteste Kirche ist die Kirche St. Peter und Paul, sie wurde im Jahr 799 geweiht. Die heutige Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert. Um 1750 erfuhr die Kirche eine umfassende Neugestaltung im Rokoko-Stil. Die Kirche St. Georg wurde Ende des 9. Jahrhunderts von Abt Hatto III. erbaut. Herausragend sind die acht großflächigen, mehr als 4 m breiten und über 2 m hohen Wandbilder im Mittelschiff, die Wundertaten Jesu zeigen. Sie entstanden Ende des 10. Jahrhunderts und gehören zu den frühesten Zeugnissen ihrer Art nördlich der Alpen.

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Bildquellen

  • Klosterinsel Reichenau, Klostergärten: © Bodenseegärten
  • Klosterinsel Reichenau, Kirche St. Georg: © Theo Keller
  • Seebrücke in Lubmin: © klaus bock - stock.adobe.com
  • Chiemsee bei Sonnenuntergang mit Blick auf die Fraueninsel: © Bianka Hagge - fotolia.com
  • Buchenwald, Insel Rügen, Nationalpark Jasmund: © AVTG - fotolia.com
  • Dinkelsbühl Häuserfassaden: © cityfoto24 - stock.adobe.com
  • Wisent: © Martina Berg - fotolia.com
  • Klosterinsel Reichenau: © Achim Mende
2022-10-04T14:51:30+02:00